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03.04.2020 | Regionalgeschäftsstelle Südniedersachsen

Kinderbetreuung in Ausnahmezeiten

Johanniter betreiben mehrere Notgruppen in Südniedersachsen und setzen auf Kreativität

Kleines Kind im sandkasten

Aktuell betreiben die Johanniter in Südniedersachsen neun Notgruppen für Kinder, bei denen ein Elternteil systemrelevant tätig ist. An den Standorten Hildesheim, Northeim, Nörten-Hardenberg, Bad Gandersheim und Holzminden betreuen unsere pädagogischen Fachkräfte 40-50 Kinder in unterschiedlichem Alter.

Insgesamt ist es in den Einrichtungen sehr viel ruhiger als in normalen Zeiten. Doch aus den Gruppenräumen sind Kinderstimmen und fröhliches Lachen zu hören. Der Kitaalltag ist geprägt von saisonalen Themen, der Frühlingsanfang und das anstehende Osterfest werden mit Geschichten und Bastelideen verbunden. Gerne wird gemeinsam gebacken, gekocht und besonders an sonnigen Tagen im Außengelände gespielt.

Für die Kinder ist die aktuelle Situation auch ziemlich ungewohnt, keine Ausflüge finden mehr statt, sie vermissen viele ihrer Freunde, die in diesen Zeiten zuhause bleiben und können sich daher ihre Spielpartner nicht mehr aussuchen. Insgesamt eine sehr besondere Situation, aber unter Einhaltung aller notwendigen Hygienemaßnahmen kümmert sich das pädagogischen Personal wie gewohnt liebevoll um die Kinder. Es entstehen viele kreative Ideen für den gemeinsamen Tag und die Kita-Mitarbeiterinnen sind für die Kinder da, wenn diese Fragen haben.

„Die Notbetreuung in Kitas und Schulen ist ein wichtiger Baustein in der Bewältigung der Krise und ein großer Beitrag zur Versorgung unserer Mitmenschen“, sagt Thorsten Müller, Mitglied im Regionalvorstand Südniedersachsen. „Denn wenn beispielsweise Pflegekräfte ihre Kinder nicht gut betreut wissen, kommen sie nicht mehr zu Arbeit. Dann fehlen sie uns in den so notwendigen pflegerischen Dienstleistungen!“ Alles greife ineinander und jeder an seinem Platz trage hier eine weitreichende Verantwortung.

Für das Personal in den Kitas stellt diese Situation eine immense Herausforderung dar: nicht nur die strengeren Hygienevorschriften, sondern auch der intensive Austausch mit den Kindern zum Coronavirus und dem veränderten Alltag. Die Kinder haben Fragen, sind teils irritiert und wollen die aktuelle Situation begreifen. „Eine große Aufgabe für unsere Erzieherinnen und Erzieher, Sozialassistentinnen und -assistenten. Wir sind sehr dankbar, dass sie diesen Auftrag übernehmen und damit der Gesellschaft einen großen Dienst erweisen“, betont Thorsten Müller.

Aber auch die anderen Mitarbeitenden im Kitabereich, die nicht in den Notgruppen tätig sind, legen die Hände nicht in den Schoß: So entstehen Home-Videos mit Grüßen und Aktivitäten für die Kitakinder zuhause (wie Basteltipps oder Anleitungen zur Einbeziehung von Kindern in die alltäglichen Aktivitäten daheim). Einige Fachkräfte bereiten Online-Fortbildungen für Kitamitarbeitende vor oder organisieren Vorlesezeiten. Sie bearbeiten ihre Konzeptionen, erstellen Bildungs- und Lerngeschichten und Portfolios oder setzen sich mit Fachliteratur auseinander. Einige Fachkräfte besuchen online Seminare zu Themen wie Partizipation, Mitentscheiden-Mithandeln.