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06.08.2025 | Dienststelle Ortsverband Holzminden

Training mit Fokus auf Praxisnähe und Innovation

Holzmindener Johanniter bilden Betriebssanitäter der Firma SYMRISE AG fort.

Menschen üben auf dem Boden kniend die wiederbelebung an einer Übungspuppe

Anne-Katrin Multhoff, Ausbildungsleiterin der Johanniter aus Holzminden, führte kürzlich eine umfassende Fortbildung für Betriebssanitäter und Betriebssanitäterinnen der Firma SYMRISE AG durch. Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden eine intensive Mischung aus Theorie und Praxis, mit besonderem Fokus auf aktuelle Leitlinien und innovative Behandlungsmethoden.

Im Zentrum der Fortbildung stand ein intensives Reanimationstraining mit dem Automatisierten Externen Defibrillator (AED). Die Betriebssanitätsleistenden konnten ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in der Herz-Lungen-Wiederbelebung auffrischen und die korrekte Anwendung des AED unter realitätsnahen Bedingungen üben. Die praktischen Übungen wurden durch fundierte theoretische Einheiten ergänzt, um ein tiefgreifendes Verständnis der lebensrettenden Maßnahmen zu gewährleisten.

Kursleiterin Anne-Katrin Multhoff referierte in zwei Impulsvorträgen über die aktuelle Leitlinienversorgung bei Inhalationstraumata und gab wichtige Einblicke in die schnelle und effektive Behandlung dieser oft komplexen Verletzungen. Des Weiteren wurden Verätzungen detailliert beleuchtet, wobei sie auf die Besonderheiten und die neuesten Erkenntnisse in der Akutversorgung einging.

Ein besonderes Highlight der Fortbildung war die Vorstellung einer neuen Dekontaminationslösung durch Lars Schrader von der Werkfeuerwehr Symrise. Diese innovative Lösung ist für die Anwendung bei nahezu allen Säuren und Laugen konzipiert und bietet einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Spülen mit Wasser. 

„Der Vorteil ist, dass die Lösung die Chemikalien nicht einfach abspült und möglicherweise weiter verteilt, sondern sie direkt neutralisiert“, erklärte Schrader. Diese identische Lösung ist auch Bestandteil der „mobilen Körperdusche“, die gemäß neuer Normen zur Beladung des Gerätewagens Gefahrgut gehört und somit auch dem Rettungsdienst zur Verfügung steht.

Der praktische Teil der Fortbildung umfasste zudem die Bearbeitung vielfältiger Fallbeispiele. Die Betriebssanitäter und Betriebssanitäterinnen übten den Umgang mit traumatologischen, internistischen und neurologischen Notfällen, um für ein breites Spektrum an Situationen gewappnet zu sein. Ein entscheidender Aspekt war dabei auch die gezielte Vorbereitung auf die Übergabe an den Rettungsdienst, um eine nahtlose und effiziente Weiterversorgung der Patienten zu gewährleisten.

Das Feedback der Teilnehmenden war durchweg positiv. Viele äußerten, dass sie „sehr viel gelernt“ hätten und die praxisnahe Ausrichtung der Fortbildung besonders schätzten. „Die Veranstaltung hat einmal mehr die Bedeutung gut ausgebildeter Betriebssanitäter und Betriebssanitäterinnen für die Sicherheit und Gesundheit im Unternehmen unterstrichen“, darüber waren sich alle einig. 

Im Anschluss leisteten einige der Betriebssanitäter und Betriebssanitäterinnen ein zwölf Stunden langes Praktikum auf dem Rettungswagen der Holzmindener Johanniter, um ihre Kenntnisse auch praktisch zu vertiefen.