Jahresbericht Nord 2024

Johanniter im TV

Blaulicht fasziniert: Diverse TV-Sendungen berichten gern über die Einsätze im Rettungsdienst und schauen den Retterinnen und Rettern über die Schulter. Rettungskräfte aus verschiedenen Johanniter-Rettungsdiensten im Norden haben sich dafür auch 2024 von TV-Teams bei ihrer Arbeit filmen lassen, zum Beispiel für die Serie „Lebensretter hautnah“ auf SAT.1 oder für die Serie „Achtung Kontrolle“ auf Kabel Eins. Im Fokus steht dabei, die Menschen über die wichtige Arbeit im Rettungsdienst zu informieren und gleichzeitig neue Mitarbeitende zu gewinnen. 

Christopher-Street-Day in Hamburg: Recruiting vor Ort

"Vielfalt, Nachhaltigkeit, Gemeinschaft": Erstmals beteiligten sich die Johanniter auf dem dreitägigen Straßenfest beim Christopher-Street-Day in Hamburg, stellten ihre Angebote und Dienstleistungen vor und präsentierten sich mit einem bunten Stand als vielfältiger und offener Arbeitgeber. Zugleich positionierten sich die Johanniter gemeinsam mit allen Teilnehmenden gegen den zunehmenden Rechtsdruck in der Gesellschaft. Auch das Team von "Lacrima", dem Trauerprojekt für Kinder und Jugendliche, war vor Ort. Mit ihrer "Trauergruppe der Vielfalt" richten sich die Ehrenamtlichen explizit an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus der LGBTQIA+/queeren Szene. Die "Trauergruppe der Vielfalt" bietet ihnen einen sicheren und diskriminierungsfreien Ort, an dem sie ihre Trauer ausleben und verarbeiten können. Mehr über das Projekt "Lacrima".

Arbeiten mit Herz & Verstand: Johanniter präsentieren sich auf Jobmessen im Norden 

Auf der jobmesse Lübeck präsentierte sich der Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost gemeinsam mit der Johanniter Seniorenhäuser GmbH im März in der Kulturwerft Gollan. Auch beim Lübecker Karrieretag am 14. November in der Musik- und Kongresshalle Lübeck gaben die Ausstellenden einen Einblick in die Tätigkeitsfelder und über die verschiedenen Möglichkeiten, bei den Johannitern einzusteigen. Auf zahlreichen weiteren Job- und Ausbildungsmessen im Norden sprachen die Johanniter im Jahresverlauf künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder interessierte Auszubildende an, um sie für die Arbeit in den Bereichen Pflege, Kita oder Rettungsdienst zu begeistern.

Unser Jahresthema 2024: Team Johanniter

Anders als in den Vorjahren haben die Johanniter im Norden mit dem Jahresthema 2024 „Team Johanniter“ den Fokus nach innen gerichtet: auf die Mitarbeitenden. Sie sind das Herzstück der Hilfsorganisation, ohne sie geht nichts - weder in der Kita, noch in der Pflege, noch im Rettungsdienst oder in anderen Tätigkeitsbereichen. Mithilfe von Porträts, Reportagen, Zitaten und Videos haben die Johanniter im Laufe des Jahres 2024 gezeigt, was es bedeutet, Mitglied im Team der Johanniter zu sein und damit Teil der großen Johanniter-Familie. Im Rahmen des Jahresthemas haben sie exemplarisch Menschen in den Vordergrund gestellt, die im Landesverband Nord arbeiten und ihren Dienst mit Herzblut verrichten. Sie gewähren authentische Einblicke hinter die Kulissen einer modernen Hilfsorganisation. 

Mehr zum Jahresthema

Erste-Hilfe-Wettkampf: Beste Retter des Nordens gekürt

Insgesamt 27 Rettungsteams der Johanniter haben am Sonnabend, 21. September 2024, beim Tag der Johanniter Nord auf dem Gelände der Baumschule Lorenz von Ehren ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Sechs Mannschaften aus Altentreptow, Bad Oldesloe, Kiel, Lübeck, Neubrandenburg und Vorpommern-Rügen gewannen in ihren Alters- und Leistungskategorien: Von den kleinsten „Ersthelfern von morgen“ über die Schulsanitätsdienste und Rettungshundestaffeln bis hin zu den Profirettern aus dem Rettungsdienst. Im September 2025 treten die sechs besten Teams des Nordens beim bundesweiten Wettkampf in Erfurt an und kämpfen um den Titel „Beste Retter Deutschlands“. Der Tag der Johanniter Nord stand unter der Schirmherrschaft von Hamburgs Erstem Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. Der nächste Wettkampf im Norden findet 2026 in Mecklenburg-Vorpommern statt.

Zukunftstage in Salzhausen, Hamburg und Bad Oldesloe

Bereits zum zweiten Mal fand der Boys‘-Day und Girls‘-Day im Gesundheitszentrum Salzhausen statt und bot spannende Einblicke in verschiedene Berufsfelder. Nach der erfolgreichen Premiere 2023 haben die Johanniter im Regionalverband Harburg 36 interessierte Schülerinnen und Schüler zum Zukunftstag 2024 begrüßt. Der Berufsorientierungstag ermöglicht Mädchen und Jungen von der 5. bis zur 9. Klasse Berufe kennenzulernen, die sie sonst eher nicht in Erwägung ziehen. Sechs verschiedene Dienste der Johanniter stellten sich vor und hatten Stationen zum Mitmachen aufgebaut: Rettungsdienst, Erste Hilfe, Fahrdienst, Hausnotruf, stationäre und ambulante Pflege sowie Kindertagesstätte. 

Auch in der Kita Stoppelhopser in Bad Oldesloe informierten die Johanniter über Berufsperspektiven. Unter dem Motto „Mehr Männer in Kitas“ hatten fünf Jungs die Möglichkeit, beim Zukunftstag in den Kita-Alltag bei den Stoppelhopsern zu schnuppern. Außerdem konnten Schülerinnen und Schüler bei den Johannitern in Hamburg verschiedene Tätigkeitsfelder kennenlernen. 

Gesundheitsförderung für Mitarbeitende wird ausgebaut

Der Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost baut den Bereich Gesundheitsförderung von Mitarbeitenden aus. Dazu wurde eine neue Stabsstelle für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) geschaffen. Außerdem kooperiert der Verband mit der AOK NordWest, um an einem strategischen Konzept zu arbeiten. Beim BGM geht es darum, ein Arbeitsumfeld mit nachhaltigen und gesundheitsfördernden Strukturen zu schaffen. Eine besondere Herausforderung sind die Struktur und die Vielfalt des Verbandes, der Einrichtungen in Lübeck sowie in den Kreisen Ostholstein, Stormarn, Pinneberg, Herzogtum Lauenburg und Segeberg betreibt. Über 1.000 Mitarbeitende sind in unterschiedlichen Bereichen tätig. So hat eine Notfallsanitäterin andere Anforderungen zu bewältigen, als ein Erzieher oder ein Verwaltungsmitarbeiter. Während die einen mit Bewegungsmangel kämpfen, geht es bei den anderen eher um rückenschonendes Heben oder psychische Belastungen. 

Vier Amtswechsel in Mecklenburg-Vorpommern

Im Rahmen eines Festgottesdienstes in der St.-Bartholomaei-Kirche in Demmin haben die Johanniter am Freitag, 1. März 2024 zwei Regionalvorstandsmitglieder verabschiedet und zwei Nachfolger in ihr Amt eingeführt: Auf Jürgen Fäßler folgt Matthias Riek als hauptamtliches Regionalvorstandsmitglied für die drei Verbände in Mecklenburg-Vorpommern, in die Fußstapfen von Reinhard von Hirschheydt tritt Beate von Randow als ehrenamtliches Mitglied im Regionalvorstand Mecklenburg-Vorpommern Südost. Gemeinsam mit ihren ehrenamtlichen Kollegen Matthias von Erffa in Mecklenburg-Vorpommern West und Georg von Maltzan in Mecklenburg-Vorpommern Nord komplettiert Beate von Randow den ehrenamtlichen Teil der Regionalvorstände im Bundesland. Die Amtsein- und -ausführungen nahmen die Mitglieder des Landesvorstands Nord, Sandra Zitzer und Dr. Klaus von Gierke, vor. Durch den Festgottesdienst führte Johanniter-Landespfarrer Roland von Engelhardt. 

Tiergestützte Pädagogik in der Kita Nettelsee

Tiere werden in der pädagogischen Arbeit immer häufiger eingesetzt, denn sie sind Impulsgeber für viele Lernprozesse und unterstützen die Arbeit von Erziehenden auf wertvolle Art und Weise. Die Kita Nettelsee hat nach gründlicher Vorbereitung und Abstimmung mit allen Beteiligten die tiergestützte Pädagogik eingeführt. Seit Dezember 2024 sind fünf Riesenkaninchen auf dem Außengelände der Kita unterbracht. Die Kinder können durch den Kontakt mit den Tieren lernen, soziale und emotionale Herausforderungen besser zu bewältigen, Verantwortung zu übernehmen und Empathie zu entwickeln, während sie wertfreie Rückmeldungen erhalten.

Kita-Kinder besuchen Seniorenwohnsitz Quellenhof

Im Rahmen des Projekts „Generationsbrücke“ treffen sich Kinder der Johanniter-Kita Kleine Hanseaten mit Bewohnern des Seniorenwohnsitz Quellenhof zum Singen und Basteln. Das gleichnamige Sozialunternehmen ermöglicht Begegnungen von älteren und jungen Menschen für ein bewussteres gesellschaftliches Zusammenleben. Das Projekt „Generationsbrücke“ wird von der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung Lübeck unterstützt. Die Besuche finden ab sofort regelmäßig statt.

Kaktus, Kuscheln, Knie: Zu Besuch bei den Blaulichtzwergen

Kleine Verletzungen gehören zum Alltag dazu – auch in einer Kita. Die Kinder stoßen beim Spielen zusammen, fallen von der Schaukel oder schneiden sich. Um ihnen zu vermitteln, was in solchen Situationen zu tun ist, haben die Johanniter im Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost die Blaulichtzwerge ins Leben gerufen. Das Projekt vermittelt Kindern ab fünf Jahren spielerisch Sozialkompetenzen und Erste-Hilfe-Maßnahmen. In zehn bis zwölf Einheiten lernen die Kleinen zum Beispiel, wie sie einen Rettungswagen rufen können oder wie die stabile Seitenlage nach dem einfachen Prinzip „Kaktus, Kuscheln, Knie“ funktioniert. Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. bietet die Ausbildung in vielen eigenen, aber auch in externen Kindertagesstätten sowie Schulklassen kostenlos an. Speziell geschulte Mitarbeitende der Johanniter führen die Projekteinheiten vor Ort durch. Mehr Infos dazu gibt es auf: www.johanniter.de/blaulichtzwerge

Körper und Seele bewegen im Jahreskreis der Natur

Mit dem Spaziergang „Trauer bewegt“ startet der Ambulante Hospizdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. im April 2024 ein neues Angebot für Trauernde. Der kostenlose Spaziergang findet monatlich statt und führt die Teilnehmenden durch das Quickborner Himmelmoor. Die Ehrenamtlichen begleiten Trauernde auf ihrem Weg – im Gespräch oder in Stille. Mehr Informationen zum Hospizdienst gibt es online unter: www.johanniter.de/hospizdienst-quickborn

Aminata Touré besucht die Stoppelhopser

Auf ihrer „Kita fairlässlich“-Tour hat Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré im Jahr 2024 verschiedene Kindertageseinrichtungen im gesamten Land Schleswig-Holstein besucht. In der Johanniter-Kita Stoppelhopser Am Steinfelder Redder sprach die Ministerin mit dem pädagogischen Team und der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. als Träger, der Elternschaft und der Stadt Bad Oldesloe vor allem über die anstehende Überarbeitung des Kita-Gesetzes. Lösungen für den Mangel an Fachkräften zu finden, darin sieht Aminata Touré eine der wichtigsten Herausforderungen und Schwerpunkte. Dazu gehören u.a. auch, die Strukturen für den Einstieg von Quersteigerinnen und Quereinsteigern zu schaffen, die Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) weiterauszubauen und das Thema Helfende Hände. Alle Parteien waren sich darin einig, dass es noch viele Stellschrauben gibt, an denen es zu drehen gilt, mit einem Ziel: die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Kinder in ein gutes Leben starten können.

17.000 Euro für Blaulichtzwerge und Schulsanitätsdienste

Anderen helfen, empathisch sein und Verantwortung übernehmen sind die wichtigsten Lektionen, die Kinder und Jugendliche aus den Johanniter-Projekten „Blaulichtzwerge“ und „Schulsanitätsdienste“ mitnehmen. Die Sparkassen-Stiftungen Stormarn und Ostholstein fördern beide Projekte erneut mit insgesamt 17.000 Euro. Während bei den Blaulichtzwergen bereits Kinder ab fünf Jahren Erste-Hilfe-Maßnahmen lernen, geht es bei den Schulsanitätsdiensten darum, aktiv Erste Hilfe zu leisten, wenn Unfälle in der Schule oder Freizeit passieren. Die Förderung wird für die Aus- und Fortbildung eingesetzt. Bei den Blaulichtzwergen wird zudem das notwendige Material finanziert. Beide Ausbildungen finden über mehrere Unterrichtsstunden statt. Eingesetzt werden dafür vor allem Freiwilligendienstleistende aus der Johanniter-Jugend.

Gemeinschaftsgefühl auf See: Segelboot für Projekte mit Kindern und Jugendlichen 

Den Wind im Gesicht spüren, sich als Teil einer Gemeinschaft fühlen, Lektionen für das spätere Leben sammeln: Diese und andere Erfahrungen möchte die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. aus Lübeck künftig Kindern und Jugendlichen mit einem eigenen Segelprojekt ermöglichen. Jonathan Livingston Seagull heißt das 15 Meter lange Segelboot, das im Frühsommer 2024 vom Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost erworben wurde und seinen Liegeplatz in Travemünde hat. Es bietet Platz für bis zu 11 Personen. Geplant sind Segel- und Ausbildungsprojekte über ein bis mehrere Tage. Das Ziel ist es, jungen Menschen wichtige Lektionen über Gemeinschaft, Verantwortung und Selbstwirksamkeit zu vermitteln. Neben Skippern und anderen segelerfahrenen Menschen werden diese Projekte stets von pädagogischem Fachpersonal betreut. Derzeit wird ein Team aus Ehrenamtlichen aufgebaut, das die Segelfahrten künftig ermöglichen wird. Wer aktiv mitsegeln möchte, muss den Sportküstenschifferschein sowie mehrere Zusatzausbildungen absolvieren oder bereits vorweisen. Spätestens im Sommer 2025 sollen die ersten Fahrten beginnen.

Ein Jahr Landesunterkunft Kiel

Im November 2023 ist die Landesunterkunft Kiel eröffnet worden. Zunächst fanden hier die ersten 100 Geflüchteten Platz. Innerhalb kurzer Zeit haben die Johanniter für sie die Räumlichkeiten eingerichtet und die Infrastruktur aufgebaut. Mittlerweile sind rund 400 Personen in der Landesunterkunft untergebracht und es gibt vielfältige Freizeitaktivitäten, umfassende Beratungsangebote und eine sehr gut funktionierende Hausbetreuung. Vielen Menschen ist beim Start in ein neues Leben geholfen worden. 

„Welcome to the garden“: ein Garten zum Austausch 

Rund 25 Flüchtlinge aus verschiedenen Kultur- und Religionskreisen bewirtschaften gemeinsam mit den Johannitern einen 600 qm großen Projektgarten im Kleingartenverein „Vorderste Straße“ in Neubrandenburg. Die Teilnehmer stammen unter anderem aus der Ukraine, Russland und arabischen Ländern. Ziel des Projekts „Welcome to the garden“ ist nicht nur der gemeinschaftliche Gartenbau, sondern vor allem auch die Integration. Alle Teilnehmenden lernen und sprechen Deutsch, haben Kurse besucht und Prüfungen abgelegt, um sich sprachlich und kulturell einzubringen. Ein zentrales Anliegen ist der Austausch mit der einheimischen Bevölkerung: Der Wunsch besteht, mehr deutsche Hobbygärtner für das Projekt zu gewinnen, um Sprachpraxis und interkulturellen Dialog zu fördern. Den Mittelpunkt des gemeinschaftlichen Lebens bildet die Outdoorküche – denn gemeinsame Mahlzeiten verbinden alle Kulturen. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat. 

Kurs für pflegende Angehörige bei den Johannitern

Mehrmals im Jahr bieten die Johanniter in Lübeck den kostenlosen „Kurs für pflegende Angehörige und Ehrenamtliche“ im Fortbildungszentrum Pflege und Soziales an. Im Kurs erlernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtige Handgriffe und Tätigkeiten für den Pflegealltag. Der Kurs richtet sich an pflegende Angehörige und Menschen ohne Fachwissen, die an einer ehrenamtlichen Pflegetätigkeit interessiert sind. Es werden pflegerische Tätigkeiten vermittelt, die die Qualität der häuslichen Pflege verbessern und die Gesundheit sowohl der Pflegebedürftigen als auch der pflegenden Angehörigen positiv beeinflussen. 

Hilfebedürftige Nachbarn unterstützen

Die kostenlose Fortbildung „Nachbarschaftshilfekurs“ der Lübecker Johanniter richtet sich an Privatpersonen ohne fachliche Ausbildung, die hilfebedürftige Menschen zu Hause und im Alltag unterstützen möchten. Das Kursangebot ermöglicht eine sichere Betreuung von hilfebedürftigen Menschen und ist Voraussetzung für eine Honorierung der geleisteten Unterstützung durch die Pflegekassen.

Elf Servicewohnen-Einrichtungen im Regionalverband Harburg

Der Bereich „Wohnen mit Service“ vergrößert sich im Regionalverband Harburg immer mehr: Es gibt nun elf Wohnanlagen, die von engagierten Hausdamen im Landkreis Harburg und in Lüneburg betreut werden. Servicewohnen gibt es in Buchholz in der Nordheide, Meckelfeld, Nenndorf, Stelle, Lüneburg und seit März 2024 mit zwei Einrichtungen in Winsen/Luhe. Alle Wohnungen sind auf die Bedürfnisse von älteren Menschen zugeschnitten, haben barrierearme Grundrisse und verfügen über einen Balkon oder eine Terrasse. Eine Hausdame der Johanniter steht den Bewohnern wochentags mit Rat und Tat zur Seite und bietet im Gemeinschaftsraum gemeinsame Aktivitäten an. ‚Wohnen mit Service‘ ist kein Seniorenheim, sondern eine Wohnanlage, in der Menschen autark wohnen und ständig wechselnde Freizeitangebote annehmen können, aber nicht müssen. Ergänzend bietet ein Hausnotruf der Johanniter noch mehr Sicherheit im Alltag. Durch die barrierefreien und altersgerechten Appartements bewahren Senioren lange ihre Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. 

Kostenlose Vortragsreihe der Johanniter in Lüneburg: Pflege kompakt

Mit der kostenlosen Vortragsreihe „Pflege kompakt“ unterstützt der Regionalverband Harburg pflegende Angehörige in Salzhausen und Lüneburg. Besprochen werden Themen wie: Wie funktioniert die Pflegeversicherung? Warum sind Betreuungsvollmachten und Patientenverfügungen sinnvoll? Wie kann ich den Alltag mit einem demenziell veränderten Menschen bewältigen? 

Ausbildungswochenende im Bereich Bevölkerungsschutz

Insgesamt 65 ehrenamtlich Helfende aus den Ortsverbänden Seevetal, Buchholz und Salzhausen haben über das lange Himmelfahrts-Wochenende 2024 an einem Ausbildungswochenende teilgenommen. Das Camp fand im Technik- und Trainingszentrum Scheuen in der Nähe von Celle statt. Auf dem 80 Hektar großen Gelände des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) konnten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte realistische Szenarien aus dem Bereich Bevölkerungsschutz üben. Während des Ausbildungswochenendes standen an verschiedenen Stationen praktische Übungen auf dem Programm. Für die Fallbeispiele hatte das Team der Realistischen Unfalldarstellung den Opfern täuschend echt aussehende Wunden geschminkt, so dass die Helfenden ihr Wissen unter möglichst realen Bedingungen unter Beweis stellen konnten. Im Rahmen der Übung haben die verschiedenen Gruppen aus den Bereichen Führung, Sanitätsdienst, Logistik und Technik, Verpflegung, Patiententransport, Motorradstaffel und Rettungshundestaffel die Zusammenarbeit eingeübt. 

Johanniter im Einsatz auf Großveranstaltungen

Wo viele Menschen zusammenkommen, sorgen die ehrenamtlichen Johanniter-Sanitätsdienste für schnelle Erste Hilfe. Zum Beispiel in Hamburg: 2024 haben die Ehrenamtlichen neben vielen kleineren Events 14 Großveranstaltungen in der Hansestadt Hamburg mit über 500 Schichten begleitet: von Schlagermove, Posaunentag, Harley Dayz bis Hafengeburtstag. Absolutes Highlight für die Helfenden war der CSD Hamburg: 250.000 Menschen haben im August eine Party der Liebe und der Toleranz gefeiert. Mit 61 Ehrenamtlichen waren die Johanniter als Hauptdienstleister beim Christopher-Street-Day im Einsatz. Die Johanniter verzeichneten 118 Hilfeleistungen und 24 Transporte mit Rettungswagen – und freuen sich darauf, auch 2025 zum Gelingen des CSD und weiterer Großveranstaltungen beizutragen. 

Auch in Kiel waren die Johanniter im Großeinsatz: Für die sanitätsdienstliche Absicherung der Kieler Woche waren gut 70 ehrenamtliche Einsatzkräfte im Dienst, außerdem wurden rund 15 Fahrzeuge bereitgestellt. Zeitweise waren über 40 Ehrenamtliche gleichzeitig im Einsatz, um für gesundheitliche Unterstützungen beim Feiern und Flanieren zu sorgen. Unterstützt wurden die Schleswig-Holsteiner von Kollegen und Kolleginnen aus südlichen Johanniter-Verbänden in Bayern, Niedersachsen/Bremen, Harz-Heide, Südniedersachsen und Weser-Ems. 

Harburger Kriseninterventionsteam: 126 Einsätze im Jahr 2024

Immer wenn das Kriseninterventionsteam im Einsatz ist, ist vorher etwas Schreckliches passiert: ein unvorhergesehener Todesfall wie der plötzliche Kindstod oder ein Unfall. Im Jahr 2024 haben die speziell geschulten Helfenden im Regionalverband Harburg 126 Einsätze absolviert. Am häufigsten im Einsatz war die Gruppe aufgrund von Tod in der Häuslichkeit (64 Fälle), zur Betreuung von Augenzeugen nach Unfällen (24) oder Suizid eines Verwandten (18 Fälle). Insgesamt betreute das Team 434 Personen. In den ersten schwierigen Stunden sind die Ehrenamtlichen für die Hinterbliebenen da, hören zu und geben Halt. Allein mit ihrer Anwesenheit sind sie „Ersthelfer für die Seele“.

Neue Ausbildung für Helfende in der Krisenintervention bei den Johannitern

Die Johanniter im Landkreis Harburg haben im September 2024 wieder eine einjährige Fortbildung zum ehrenamtlichen Kriseninterventionshelfer angeboten. Die Ehrenamtlichen sind immer dann zur Stelle, wenn ein völlig unerwarteter Todesfall geschieht: Sie begleiten Betroffene, etwa bei unvorhergesehenen Todesfällen wie dem plötzlichen Kindstod oder nach einem Verkehrsunfall, Suizid oder Gewaltdelikt. Seit seiner Gründung 2011 hat das Team mehr als 1.100 Einsätze im Landkreis absolviert. Die für die Teilnehmenden kostenfreie Ausbildung umfasst rund 150 Stunden und entspricht den gemeinsamen Anforderungen von Hilfsorganisationen und Kirchen. Zusätzlich erfolgen begleitete Hospitationen im Einsatz. 

7.000 Euro für Trauerprojekt der Johanniter-Unfall-Hilfe

Eine Spende in Höhe von 7.000 Euro hat das Kinder-Trauerprojekt Lacrima in Quickborn von der Organisation GemeinsamGutes erhalten. Lacrima begleitet Kinder und Jugendliche, die einen Angehörigen verloren haben, auf ihrem ganz persönlichen Weg der Trauer. Dieses kostenlose Angebot wird vor allem durch den Einsatz und die Arbeit von Ehrenamtlichen ermöglicht. Das Spendengeld fließt u.a. in die Fortbildung der ehrenamtlichen Mitarbeitenden. 

Bundesweites Seminar für Johanniter-Rettungshundestaffeln

Unter dem Titel „Zusammenarbeit von Mantrailern und Flächensuchhunden im Einsatz“ hat über das Osterwochenende 2024 ein bundesweites Seminar der Johanniter-Rettungshundestaffeln in Salzhausen stattgefunden. 25 Teilnehmende mit ihren Hunden aus ganz Deutschland waren der Einladung gefolgt. Anhand verschiedener Szenarien, bei denen vermisste Personen gesucht werden mussten, konnten die Teams die Zusammenarbeit von Mantrailern (Personenspürhunden) und Flächensuchhunden unter Einsatzbedingungen trainieren. Eine Einsatzgruppe bestand aus zwei Mantrailern und zwei Flächensuchhunden aus unterschiedlichen Staffeln sowie einem Gruppenführer. 

Rettungshundeprüfungen

Wie in jedem Jahr haben die Johanniter-Rettungshundestaffeln im Norden auch mehrere bundesweite Prüfungen in den Sparten Flächensuche und Mantrailing ausgerichtet. Hintergrund ist, dass nur geprüfte Hund-Mensch-Teams in den Einsatz gehen dürfen. Die anspruchsvollen Prüfungen für Mensch und Tier müssen alle 24 Monate wiederholt werden, um die Einsatzfähigkeit zu erhalten. Die Prüfungen bestehen aus einem Theorieteil, in dem die Hundeführer Fragen rund um die Themen Erste Hilfe an Mensch und Tier, Einsatztaktik, Wetterkunde und Umgang mit Karte und Kompass beantworten müssen. Im praktischen Prüfungsteil beweisen Mensch und Hund ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit, Stressresilienz und ihre Fähigkeiten beim Aufspüren von Vermissten.

Tag der Deutschen Einheit: Johanniter auf dem Demokratiefest

Ein Glücksrad für kleine und große Kinder, Zuckerwatte und praktische Erste-Hilfe-Tipps auf der Blaulichtmeile: Beim Tag der Deutschen Einheit in Schwerin 2024 präsentierten die Johanniter an zwei Standorten drei Tage lang ihre haupt- und ehrenamtlichen Dienste, Einrichtungen und Angebote in Mecklenburg-Vorpommern. Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport, informierte sich vor Ort über die Arbeit der Hilfsorganisation. Auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und Mecklenburg- Vorpommerns Innenminister Christian Pegel besuchten den Johanniter-Stand. Die Influencer aus dem Rostocker Rettungsdienst, Chris Manshen alias Samy.Splint und Mike Rauch alias Notfalltaxi, sendeten live ihren Podcast „Retterview“ und erfüllten Autogrammwünsche. 

Informationsabend: Ausbildung zur ambulanten Hospizbegleitung

Die Johanniter bilden Ehrenamtliche zur ambulanten Hospizbegleitung aus. Interessierte konnten sich an zwei Abenden in Quickborn und Elmshorn über die Sterbebegleitung informieren. Zentrales Anliegen des ehrenamtlichen Dienstes ist es, die Leiden Sterbender zu lindern und deren Angehörigen zu unterstützen. Die Ehrenamtlichen nehmen sich Zeit, spenden Trost und helfen, Abschied zu nehmen. Der Grundkurs zur ambulanten Hospizbegleitung bereitet die Ehrenamtlichen in 100 Einheiten auf ihren Einsatz vor. Der Einsatz erfolgt später ambulant im häuslichen Bereich oder in Einrichtungen der Pflege oder Sterbebegleitung. Der Kurs ist kostenlos.

Mehr Informationen: www.johanniter.de/hospizdienst-quickborn

Jubiläum des Besuchsdienstes im Regionalverband Harburg

Viele Seniorinnen und Senioren sind einsam, gerade wenn sie allein leben, weil der Ehepartner gestorben ist und sie in ihrer Mobilität immer mehr eingeschränkt sind. Aus diesem Grund entstand 2014 die Idee, einen ehrenamtlichen Besuchsdienst ins Leben zu rufen. Waren es in der Anfangszeit nur wenige Besucher, wurde der Dienst in den vergangenen Jahren immer größer. Mittlerweile gibt es mehr als 50 Ehrenamtliche. Im Jahr 2024 feierte der ehrenamtliche Dienst sein zehnjähriges Jubiläum. 

Handysprechstunde für Senioren in Meckelfeld

Wie versende ich ein Foto per WhatsApp? Wie buche ich online eine Bahnfahrkarte? Wie lade ich mir eine App auf mein Handy? Viele Seniorinnen und Senioren besitzen zwar ein Smartphone, haben aber die eine oder andere Frage. Hier helfen die Johanniter in Meckelfeld seit 2024 mit einem speziellen Angebot: Sie bieten einmal im Monat eine Handysprechstunde für Seniorinnen und Senioren an bieten. Jeder, der Unterstützung benötigt, kann mit seinem Smartphone oder Tablet vorbeikommen. Das Angebot ist kostenlos. 

Erste Hilfe im Schulalltag

Im Schulsanitätsdienst (SSD) engagieren sich Schülerinnen und Schüler, um im Notfall schnell Erste Hilfe zu leisten. Die Johanniter-Jugend bildet sie gemeinsam mit der jeweiligen Schule aus. Rund 100 Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter von 20 Schulen aus Lübeck, Stormarn, Segeberg und Ostholstein legten ihre Abschlussprüfung bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ab. Nach einem schriftlichen Test mussten die künftigen Schulsanis in realistisch dargestellten Szenarien ihr Erste-Hilfe-Wissen unter Beweis stellen. Nach bestandener Prüfung können die jungen Ersthelfer in den Einsatz an ihren Schulen gehen. Die Ausbildung wird von den Sparkassen-Stiftungen Stormarn und Ostholstein sowie der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck und der Possehl-Stiftung gefördert.

Johanniter-Rettungsdienst wächst in Rostock

Seit April 2024 verantwortet der Johanniter-Rettungsdienst in Rostock zwei weitere Notarzteinsatzfahrzeuge und einen weiteren Rettungswagen. Eine zusätzliche Besonderheit: Die Einsatzkräfte der Hilfsorganisation nutzen dafür gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr die Wachen 1 und 3 in der Hanse- und Universitätsstadt. Den Herausforderungen eines so großen Wachstums begegnen die Johanniter mit über 20 neuen Mitarbeitenden im Rettungsdienst. Die Johanniter hatten sich in einer europaweiten Ausschreibung bei der Vergabe der Rettungsdienstleistung durchgesetzt.

Einen kühlen Kopf bei Feuer bewahren

Die Johanniter bilden an mehreren Standorten im Norden betriebliche Brandschutzhelferinnen und -helfer entsprechend der Vorgaben der Berufsgenossenschaften aus. Brandschutzhelfer übernehmen wichtige Aufgaben innerhalb des organisatorischen Brandschutzes in Unternehmen. Besondere Herausforderungen stellen Gemeinschaftseinrichtungen, öffentliche Gebäude oder Arbeitsstätten dar. Denn auch Besucher, Kunden und Gäste müssen über die Brandschutzordnung informiert und im Brandfall geordnet evakuiert werden. Ausgebildete Brandschutzhelfer tragen hierzu einen erheblichen Teil bei. Zu den Inhalten des Lehrgangs gehören unter anderem die Grundzüge des Brandschutzes und die betriebliche Brandschutzorganisation, die Gefahren durch Brände und richtiges Verhalten im Brandfall sowie die theoretische und praktische Feuerlöschausbildung.