08.12.2022 | Lacrima - Zentrum für trauernde Kinder in Quickborn

Ein Brief an Mama und Papa im Himmel

Die Johanniter-Trauergruppe für Kinder und Jugendliche Lacrima bekommt einen Himmelsbriefkasten und schreibt Briefe an verstorbene Elternteile

In der Trauergruppe können die Kinder und Jugendlichen Briefe an ihre verstorbenen Elternteile schreiben und in den Briefkasten werfen. Dies ist Teil eines Abschiedsrituals und soll ihnen helfen, ihren eigenen Weg der Trauer zu finden.
In der Trauergruppe können die Kinder und Jugendlichen Briefe an ihre verstorbenen Elternteile schreiben und in den Briefkasten werfen. Dies ist Teil eines Abschiedsrituals und soll ihnen helfen, ihren eigenen Weg der Trauer zu finden.

Ein kleiner gelber Kasten mit bunter Bemalung – so sieht der neue Himmelsbriefkasten von Lacrima aus, der Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Quickborn. Hinein kommen Briefe, die die Kinder und Jugendliche an ein verstorbenes Elternteil schreiben. „Die Idee dahinter ist es, dass die Kinder den Verstorbenen liebe Worte hinterlassen, aber auch Wünsche äußern können – ihre eigenen oder für ihre Eltern“, erklärt Bettina Schröder, eine der Ehrenamtlichen, die die Trauergruppe leiten. Diese Form des Abschiednehmens gehört zu den Ritualen, die den Teilnehmenden helfen sollen, ihren eigenen Weg der Trauer zu finden.

„Manchmal schreiben sie sich auch etwas von der Seele – was genau sie schreiben ist ihnen ganz selbst überlassen. Zum Briefeschreiben gehört schließlich auch das Briefgeheimnis“, weiß Bettina Schröder. „Die Briefe können sie zu Hause schon vorbereiten oder wir erinnern sie am Anfang der Gruppenstunde daran.“ Dafür gibt es verschiedene Papiersorten und Umschläge in allen Farben zur Auswahl. Die Briefe werden verschlossen in den Briefkasten geworfen, der von den Kindern und Jugendlichen gestaltet wurde. Am Anfang des Jahres ist ein Abschiedsritual geplant, bei dem alle Briefe in einer Feuerschale verbrannt werden.

Lacrima steht betroffenen Kindern und Jugendlichen seit mehr als zehn Jahren zur Seite und gibt ihnen einen geschützten, vertrauensvollen Raum, in dem sie nach einem Todesfall ihre Trauer bewusst leben können. Hierzu werden in Quickborn 14-tägig Gruppenstunden angeboten, in denen sie beruhigende Rituale und Anteilnahme erfahren, aber auch spielen und toben können. Sie treffen sich hier mit anderen Kindern und Jugendlichen, die Ähnliches erfahren haben, zum Austausch.

Der größte Teil der Arbeit wird von engagierten Ehrenamtlichen geleistet. Sie haben langjährige Erfahrung in der Kinder- und Jugendarbeit und wurden speziell geschult. Bei Interesse an einem Engagement freut sich die Johanniter-Unfall-Hilfe über Anfragen an: