11.11.2025 | Regionalverband Harburg

Johanniter richten Rettungshundeprüfung in Salzhausen aus

Zwölf Hund-Mensch-Teams aus ganz Deutschland reisten am Wochenende nach Salzhausen zur Mantrailer-Prüfung. Die Rettungshundestaffel des Regionalverbands Harburg hatte die Prüfung organisiert.

Teilnehmende an der Rettungshundeprüfung und zwei Hunde stehen in einer Gruppe vor dem Gebäude der Johanniter

Im Ernstfall geht es um Menschenleben: Die Prüfung für Mantrailer und ihre Hundeführer ist deshalb besonders anspruchsvoll. Mantrailer sind Personensuchhunde, die nicht einfach menschliche Witterung in einem Gebiet aufspüren, sondern gezielt dem Geruch einer bestimmten Person folgen. Die Rettungshundestaffel aus dem Regionalverband Harburg richtete die Prüfung aus, an der zwölf Teams aus ganz Deutschland – von Schleswig-Holstein bis Baden-Württemberg – teilnahmen. Zwei Teams, eines aus Karlsruhe und eines aus Hamburg, bestanden die Prüfung. In einigen Bundesländern folgt danach eine zusätzliche Einsatzüberprüfung durch die Polizei. Erst nach dieser Zertifizierung dürfen die Teams bei der Suche nach Vermissten eingesetzt werden.

70 Minuten Zeit für die Suche

Die Prüfung in Salzhausen bestand aus einem Theorieteil, in dem die Hundeführer Fragen rund um die Themen Erste Hilfe an Mensch und Tier, Einsatztaktik, Wetterkunde und Umgang mit Karte und Kompass beantworten mussten. Im praktischen Teil mussten die Hund-Mensch-Teams innerhalb von 70 Minuten eine vermisste Person finden. Als Hilfsmittel diente ein Geruchsträger mit dem Individualgeruch der gesuchten Person. 

Trails in Salzhausen und den benachbarten Orten

„Eine Rettungshundeprüfung zu organisieren ist aufwändig, da man eine möglichst realistische Einsatzlage schaffen muss. Entsprechend der neuen Gemeinsamen Prüfungsordnung für Rettungshundeteams mussten wir zwölf verschiedene Straßenkreuzungspunkte auswählen und zusätzlich zehn 1,5 Kilometer lange Trails legen. Das erfordert unglaublich viel Personal, Gebietsübersicht und Geschick, die dynamische Lage an den Prüfungstagen logistisch zu lenken“, erklärt Frank Borchardt, stellvertretender Leiter der Rettungshundestaffel in Salzhausen. Die Prüfungstrails durften sich nicht kreuzen, weshalb das Organisationsteam in Salzhausen und den umliegenden Orten unterwegs war, um die zwölf Spuren auszulegen. Prüfer Jörg Oestreich lobte die Arbeit der Salzhäuser: „Das Team hat die Prüfung hervorragend vorbereitet und die Trails entsprechend der Prüfungsordnung über städtisches Gebiet, Kreuzungen, befahrene Straßen, aber auch Feld, Wald und Flur ausgewählt.“ Die Rettungshundestaffel freute sich über Unterstützung durch die Soetebiers Dorfbäckerei, Bäckerei Diekert, Pfötchens Schlemmer Theke sowie eine Spende von Uta Mädge (Concordia Versicherung).

Die Ausbildung zum Mantrailer dauert etwa drei Jahre. Nur geprüfte Teams dürfen in den Einsatz. Innerhalb von zwei Jahren müssen sie sich jedoch erneut in einer Rezertifizierung prüfen lassen, um ihre Einsatzfähigkeit zu behalten. Die Rettungshundestaffeln der Johanniter arbeiten rein ehrenamtlich und stehen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr bereit.