10.09.2022 | Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost

Tag der Ersten Hilfe: Nur wer gar nichts tut, macht etwas falsch

Zum Tag der Ersten Hilfe am 10. September 2022 geben die Johanniter Tipps zum richtigen Verhalten im Notfall

Celina Schüler und Julian Zimmer zeigen an einer Übungspuppe, wie die Herzmassagen funktioniert.
Celina Schüler und Julian Zimmer machen vor, wie es geht, denn nur wer gar nicht tut, macht etwas falsch. Die Johanniter empfehlen regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen und Kenntnisse aufzufrischen.

Vielen Menschen ist unwohl bei dem Gedanken, Erste Hilfe leisten zu müssen, da sie Angst haben, etwas falsch zu machen. „Dabei kann nur jemand etwas falsch machen, der gar nichts tut“, betont David Klüver, Erste-Hilfe-Trainer bei den Johannitern im Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost. „Grundsätzlich gilt: Einen Notruf abzusetzen und die Unfallstelle abzusichern, ist das Minimum im Notfall.“ Darüber hinaus sollten Helfende im Notfall folgende Verhaltensregeln beachten:

Überblick verschaffen: Um die Situation einschätzen zu können, sollten Sie sich zunächst einen Überblick verschaffen: Was ist passiert? Ist jemand verletzt? Wenn ja, wie viele Verletzte gibt es? Sind diese ansprechbar?

Sich selbst und andere schützen: Dies spielt insbesondere bei Unfällen im Straßenverkehr eine wichtige Rolle. Schalten Sie Ihr Warnblinklicht ein und fahren Sie langsam an die Unfallstelle heran. Parken Sie Ihr Fahrzeug mit ausreichendem Abstand und stellen Sie Ihr Warndreieck auf. Stellen Sie dann die Zündung des Unfallwagens ab. Achten Sie auf Anzeichen eines Brandes.

Retten aus dem Gefahrenbereich: Droht dem Verunfallten eine Gefahr, z. B. durch Feuer oder Rauch, sollten Sie den Betroffenen mit Hilfe des sogenannten Rautek-Rettungsgriffs aus dem Gefahrenbereich bringen. Greifen Sie dazu mit beiden Händen von hinten unter den Achseln durch und umfassen Sie einen möglichst unverletzten Arm mit beiden Händen.

Notruf absetzen: Alarmieren Sie den Rettungsdienst unter der Rufnummer 112.  Beantworten Sie die folgenden W-Fragen: Wo hat sich der der Notfall ereignet? Was ist passiert? Wie viele Verletzte gibt es? Welcher Art sind die Verletzungen? Wichtig: Nicht auflegen, sondern auf Rückfragen warten!

Erste Hilfe leisten: Prüfen Sie, ob die verletzte Person bei Bewusstsein ist und ob sie normal atmet. Ist der Betroffene ohne Bewusstsein, die Atmung aber normal, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage. Atmet der Betroffene nicht oder ungleichmäßig, muss umgehend mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden. Am wichtigsten ist dabei die konsequent und möglichst lückenlos durchgeführte Herzdruckmassage – 100 bis 120 Mal pro Minute. Setzen Sie die Wiederbelebung fort, bis der Rettungsdienst eintrifft. Wechseln Sie sich ggf. mit anderen Helfenden ab.

Ehrenamtlich als Erste-Hilfe-Trainer/in tätig werden

Wer Menschen beibringen möchte, anderen zu richtig zu helfen, kann bei der Johanniter-Unfall-Hilfe ehrenamtliche/r Erste-Hilfe-Trainer oder -Trainerin werden. „Das ist eine wirklich wichtige Aufgabe, da die Trainerinnen und Trainer das Wissen für lebensrettende Maßnahmen weitergeben und den Menschen beibringen, wie sie am besten Erste Hilfe leisten“, erklärt David Klüver. Dafür bilden die Johanniter ihre Ehrenamtlichen gezielt und qualifiziert aus. Auch junge Menschen, die noch vor dem Berufsleben stehen und sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr interessieren, oder Bundesfreiwillige werden in diesem Bereich eingesetzt. „Eine spannende Aufgabe für all jene, die Freude am Unterrichten haben und Menschen gerne helfen.“ Mehr Informationen unter: karriere.johanniter.de