12.05.2023 | Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost

Voneinander und miteinander lernen

Beim Wald- und Naturgruppentag kamen pädagogische Fachkräfte der Johanniter zum Austauschen, Netzwerken und Diskutieren am Grabauer See zusammen

Lasse Kruck veranstaltete den Johanniter-Workshop „Voneinander und miteinander lernen“ am Grabauer See.
Lasse Kruck veranstaltete den Johanniter-Workshop „Voneinander und miteinander lernen“ am Grabauer See.
In kleinen Gruppen ging es um die Frage, was Nachhaltigkeit bedeutet.
In kleinen Gruppen ging es um die Frage, was Nachhaltigkeit bedeutet.
Natur- und Waldpädagoginnen und -pädagogen aus den Kitas der Johanniter in Schleswig-Holstein Süd/Ost tauschten sich zu verschiedenen Themen aus.
Natur- und Waldpädagoginnen und -pädagogen aus den Kitas der Johanniter in Schleswig-Holstein Süd/Ost tauschten sich zu verschiedenen Themen aus.

Beim Wald- und Naturgruppentag trafen sich pädagogische Fachkräfte aus dem Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost der Johanniter für einen gemeinsamen Austausch. Unter dem Motto „Voneinander und miteinander lernen“ ging es vor allem darum, sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und über Themen wie Biodiversität, Nachhaltigkeit und pädagogische Arbeit mit Kindern in Natur und Wald zu sprechen. Der Workshop fand bei bestem Wetter rund um das Seminarhaus im Naturerlebnis Grabau unter der Leitung von Lasse Kruck, pädagogischer Fachberater der Johanniter, statt. Er leitete den Workshop mit 16 Pädagoginnen und Pädagogen aus verschiedenen Kitas, die in den Natur- und Waldgruppen arbeiten.

Diese besondere Gruppenform zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Kinder teilweise oder sogar den ganzen Tag draußen und in der Natur oder im Wald aufhalten. Dabei geht es vor allem darum, ein Grundgefühl für die Natur und ihrem Wirkungsgefüge zu vermitteln. Draußen erleben die Kinder Naturphänomene durch den handgreiflichen Umgang mit den Elementen Erde, Luft, Feuer und Wasser. Sie beobachten Lebensprozesse von Pflanzen und Tieren und unterstützen sie mitverantwortlich durch eigenes Tun.

„Naturnah zu arbeiten, ist wirklich etwas Besonderes – nicht nur für die Kinder selbst, sondern auch für uns“, sagt Lasse Kruck. Das Ziel sei es, sich auszutauschen und die Potenziale der anderen zu nutzen. So ging es für die Teilnehmenden aus Oststeinbek, Hasloh, Tangstedt, Bad Oldesloe und Quickborn zunächst darum, sich kennenzulernen. So trafen hier frisch gebackene Berufsanfängerinnen auf erfahrene Fachkräften mit teilweise 40 Jahren Berufserfahrung.

Die Teilnehmenden tauschten sich am Grabauer See über ihre Erfahrungen in der praktischen Arbeit aus, wie etwa das Bauen von Nistkästen, Pilzesammeln und der Verarbeitung von Wildkräutern aus. Aber auch ökologisches Bewusstsein, Artensterben, Biodiversität und Nachhaltigkeit waren zentrale Themen.

Zur Sprache kam zudem die Arbeit mit den Eltern und deren Vorstellungen von Wald- und Naturgruppen. „Die meisten Eltern suchen sich bewusst diese besondere Form der Gruppenarbeit aus“, erklärt Kruck. Fast jeder Teilnehmende hat schon die Erfahrung gemacht, dass die Eltern auch Befürchtungen hegen. „Manche machen sich Sorgen, ob ihr Kind zum Beispiel lernt, sich zu konzentrieren, lange ruhig zu sitzen oder einen Stift zu halten – alles Themen, die für den Übergang in die Schule wichtig sind.“ Jedoch merken die Eltern schnell, dass diese unbegründet sind, und die Kinder stattdessen sehr viel über Selbstkompetenz und soziale Kompetenz lernen. „Wichtig ist vor allem, dass wir unsere Arbeit transparent machen. Die Eingewöhnung spielt dann eine große Rolle. Wir erklären den Eltern, was pädagogische Arbeit im Wald bedeutet“, so Kruck. Und es dauere nicht lange, bis die Eltern „waldinfiziert“ seien und die Begeisterung der Pädagogen für Natur und Wald teilen.