Die Dokumentenmappe für den Notfall

Krisenvorsorge: Was in keiner Notfallmappe fehlen darf

Nicolas Tobaben

Wichtige Dokumente erleichtern den Wiedereinstieg in den Alltag: Wer bei einer Evakuierung seine Unterlagen griffbereit hat, kann schneller Hilfe erhalten und bürokratische Hürden leichter meistern. 

Die Johanniter zeigen, wie man sich optimal vorbereitet.


Die wenigsten Menschen beschäftigen sich gerne mit dem Abheften von Dokumenten – dabei können sie das Leben nach einer Evakuierung im Katastrophenfall massiv erleichtern. Die Johanniter raten deshalb, sich rechtzeitig mit der Vorsorge zu befassen und eine Dokumentenmappe mit allen wichtigen Urkunden, Verträgen und Ausweispapieren anzulegen. Das empfiehlt auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). „Niemand möchte je selbst in die Situation geraten, aber machen Sie doch mal folgendes Gedankenspiel: Ihre Wohnung brennt. Sie müssen sofort raus. Was nehmen Sie mit?“, sagt Nicolas Tobaben, Bereichsleiter Bildung, Integration und Katastrophenschutz bei den Johannitern im Landesverband Nord. „Sie haben keine Zeit, Ihre Unterlagen zusammenzusuchen. Aber wie wollen Sie später mit Ihrer Versicherung kommunizieren, wenn Sie sich nicht ausweisen können und keine Vertragsnummern wissen?“

Eine gut sortierte Dokumentenmappe mit den wichtigsten Unterlagen hilft im Ernstfall zum Beispiel, familiäre Verhältnisse, berufliche Qualifikationen oder auch finanzielle Absicherung nachzuweisen und beschleunigt so bürokratische Vorgänge, wie die Kommunikation mit Behörden oder Versicherungen. Sie gehört wasserdicht verpackt ins Notfallgepäck und sollte an einem sicheren, aber leicht zugänglichen Ort aufbewahrt werden. Alle Familienmitglieder sollten wissen, wo das Notfallgepäck und die Dokumentenmappe zu finden sind. 

Das sollte in der Dokumentenmappe drin sein: 

Im Original: 

  • Familienurkunden (Geburts-, Heirats-, Sterbeurkunden) oder Stammbuch als Nachweis familiärer Verhältnisse

Im Original oder als beglaubigte Kopie:

  • Sparbücher, Kontoverträge, Bausparvertrag, Aktien, Wertpapiere
  • Versicherungspolicen (Hausrat-, Wohngebäude-, Lebens-, Krankenversicherung)
  • Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen, Steuerbescheid
  • Zeugnisse und Qualifikationsnachweise (z. B. Schul- und Hochschulzeugnisse)
  • Wichtige Verträge (z. B. Miet-, Leasing-, Kreditverträge), die rechtliche Verpflichtungen und Ansprüche belegen
  • Testament, Patientenverfügung und Vollmacht (sofern vorhanden), um persönliche und medizinische Angelegenheiten im Ernstfall zu regeln
  • Aufenthaltstitel oder Visa (falls zutreffend)

Als einfache Kopie (digital oder in Papierform)

  • Personalausweis, Reisepass
  • Führerschein und Fahrzeugpapiere
  • Impfpass
  • Grundbuchauszüge als Nachweis über Immobilienbesitz
  • Zahlungsbelege für Versicherungsprämien, insbesondere Rentenversicherung
  • Ggf. Meldenachweise und Bescheide der Agentur für Arbeit
  • Wichtige medizinische Informationen, Medikamentenliste

Sonstiges

  • Ggf. Fotos von Wertgegenständen als Nachweis für Versicherungen im Schadensfall
  • Passbilder (zur Neuausstellung von Ausweisdokumenten)
  • Liste wichtiger Telefonnummern (Angehörige, Behörden, Notdienste)

„Die Dokumentenmappe ist eine individuelle Zusammenstellung, die bei jedem Menschen anders aussehen kann“, sagt Tobaben. „Prüfen Sie deshalb unbedingt sorgfältig, welche Dokumente und Informationen für Sie persönlich wichtig sind, vor allem, wenn deren Wiederbeschaffung aufwendig oder sogar unmöglich sein sollte. Hilfreich ist auch, digitale Kopien Ihrer wichtigsten Unterlagen in einer sicheren Cloud hochzuladen oder an einem anderen sicheren Ort zu verwahren, zum Beispiel auf einem USB-Stick.“ 

Eine umfassende Checkliste und weitere Informationen zur Notfallvorsorge bietet das BBK in seinem Ratgeber “Vorsorgen für Krisen und Katastrophen" an.

Per Klick auf das Bild erhalten Sie die Checkliste zur Dokumentenmappe zum Download.