Stefanie Lang, Besuchsdienst Buchholz

„Unsere Besuche sind oft das Highlight der Woche“

Stefanie Lang koordiniert den Buchholzer Besuchsdienst und kümmert sich um das ehrenamtliche Team.

Stefanie Lang arbeitet als Koordinatorin für den Johanniter-Besuchsdienst in Buchholz und vermittelt Ehrenamtliche zu Seniorinnen und Senioren - für Besucher und Besuchte ein erfüllendes Erlebnis.


„Es ist wie ein kleines Puzzle, das ich immer wieder zusammensetzen muss, wenn ich für unseren Besuchsdienst Ehrenamtliche zu einsamen Seniorinnen und Senioren vermittele“, sagt Stefanie Lang. Seit eineinhalb Jahren koordiniert sie den Besuchsdienst Buchholz. „Im Prinzip hatte ich meine Aufgabe gerade begonnen, dann kam Corona und ich war gezwungen, abzuwarten“, erzählt die 53-Jährige. Nach einem bewährten Hygienekonzept ist es nun aber wieder möglich, den ehrenamtlichen Dienst durchzuführen.

Als Koordinatorin führt Lang mit neuen Helfenden und Senioren Erstgespräche, schaut, „wie wer tickt und wer möglicherweise zusammenpassen könnte“. Dabei kann sich die dreifache Mutter auf ihre Menschenkenntnis verlassen: „Meistens habe ich ein gutes Händchen beim Vermitteln der Besucher-Besuchter-Teams, nur einmal hat es nicht gepasst.“ Beim Besuchsdienst im Regionalverband Harburg besucht immer eine feste Person „ihren“ Senioren in der Regel einmal in der Woche – nur so könne sich im Laufe der Monate und zum Teil Jahre eine vertrauensvolle Beziehung bilden. Zudem könnten die Teams in der Besuchsstunde auch einfacher ihren individuellen Interessen nachgehen. Manche spielen Gesellschaftsspiele oder sehen sich bei einer Tasse Kaffee alte Fotoalben an, einige gehen spazieren, wieder andere machen kleine Ausflüge.

Rund eine Stunde dauert ein Besuch. „Das hört sich nach nicht viel an, aber diese eine Stunde hilft den Senioren ungemein. Für viele ist es das Highlight der Woche, auf das sie sich bereits Tage vorher freuen“, weiß Lang. Die Senioren, die besucht werden, sind meist alleinstehend, Freunde und Verwandte sind entweder schon gestorben oder wohnen weit weg. Für sie selbst unerreichbar weit weg, denn sie sind oft in ihrer Mobilität eingeschränkt. „Deshalb sind die Besuche so ungemein wichtig für die Psyche der älteren Menschen. Endlich ist jemand da, der mir zuhört und der sich für meine Geschichte interessiert“, sagt Lang. Aus Erzählungen von Angehörigen weiß die 53-Jährige, dass oft verloren geglaubte Fähigkeiten durch diese Besuche noch einmal aktiviert werden und die Senioren „aufblühen“.

Doch nicht nur die älteren Menschen profitieren – auch die ehrenamtlich Helfenden. „Grundsätzlich haben sich die Besucher ja für dieses Ehrenamt entschieden, weil sie zufrieden und glücklich in ihrem Leben sind und einen Teil dieses Glücks zurückgeben möchten“, sagt Lang. Nach den Besuchen sind die Helfenden deshalb oft genauso erfüllt und dankbar wie die Senioren. Und das wiederum macht Stefanie Lang glücklich: „Ich kann durch meine Tätigkeit die Welt ein kleines bisschen besser machen.“

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