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22.11.2023 | Ev. Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach

Kurze Wege bei Brustschmerz-Patienten

Die Chest Pain Unit (CPU) des Johanniter-Krankenhauses Bethesda wurde rezertifiziert, die benachbarte Brustschmerz-Ambulanz und Schwerpunktpraxis Herzschwäche durchliefen die Zertifizierung 2022.

Die Chest Pain Unit des Krankenhauses Bethesda der Johanniter wurde zertifiziert.
Chefarzt Prof. Dr. med. Lars Lickfett

Zertifizierungen von Kliniken und Praxen belegen vor allem eins: hier werden Patienten nach aktuellen Standards und auf wissenschaftlich hohem Niveau behandelt. Alle Abläufe sind so ausgerichtet, dass Diagnosen und Behandlungen schnell und ohne Zeitverlust zum Wohl des Patienten durchgeführt werden können. Die Chest Pain Unit des Bethesda, in der Patienten mit unklaren Brustschmerzen behandelt werden, wurde gerade erfolgreich rezertifiziert. Dabei wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie unter anderem geprüft, ob beispielsweise die erforderlichen Überwachungsplätze vorgehalten werden und medizinischen Apparaturen ständig verfügbar sind, ob Ärzte und Pflegepersonal speziell geschult sind und leitliniengerecht behandelt wird.

Zeit ist ein entscheidender Faktor bei Herzinfarkten. Time is muscle – übersetzt Zeit ist (Herz)-Muskel. Je schneller ein Patient versorgt wird, desto weniger Herzmuskel stirbt ab.

Die Kardiologie des Ev. Krankenhauses Bethesda der Johanniter, zu der die Chest Pain Unit gehört, verfügt über eine Besonderheit, die lange Wartezeiten erspart und für eine Behandlung aus einer Hand sorgt. Die Chefärzte der Kardiologie sind gleichzeitig niedergelassene Kardiologen in der räumlich benachbarten Gemeinschaftspraxis. Diese Praxis wurde 2022 als Brustschmerz-Ambulanz zertifiziert, so dass auch hier stets gewährleistet ist, dass Patienten mit unklaren Brustschmerzen schnell und nach standardisierten Abläufen behandelt werden. „Wenn ein Patient, der uns meist vom Hausarzt zugewiesen wird, mit unklaren Brustschmerzen zu uns kommt, bekommt er innerhalb weniger Minuten ein EKG und eine Blutabnahme“, erklärt Kardiologe Prof. Dr. Lars Lickfett. Das Blut wird in der Praxis auf bestimmte Marker hin untersucht, die auf die Gründe für die Beschwerden hinweisen. Die Ergebnisse liegen nach wenigen Minuten vor. Je nach Ergebnis kann nun ohne Zeitverlust reagiert werden, denn es sind keine Transporte nötig. Alle notwendigen Einrichtungen befinden sich in nächster Nähe: das Herzkatheterlabor und die Chest Pain Unit. „Wir können bei Verdacht auf Herzinfarkt sofort kathetern“, sagt Lickfett. Für diese Fälle hält die Chest Pain Unit sechs Monitor-Überwachungs-Betten bereit. Die niedergelassenen Kardiologen sind auch im Krankenhaus für ihre Patienten da und übernehmen im Anschluss an einen Krankenhaus-Aufenthalt wieder die Nachsorge. „Nach der Entlassung aus dem Bethesda erhalten die Patienten schon auf dem Nachhauseweg einen Folgetermin in der Praxis, falls sie dies wünschen“, erklärt Prof. Lickfett.
(Artikel von Angela Rietdorf)