Insbesondere bei Morbus Crohn kann es zu Engstellen im gesamten Magen-Darm-Trakt kommen. Vor allem aber der Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm, das sogenannten „terminale Ileum“ ist eine Prädilektionsstelle für die Ausbildung einer derartigen Engstelle, die man medizinisch als „Stenose“ bezeichnet. So kann diese Stenose, so unbehandelt oder unbemerkt, im Verlaufe der Erkrankung zu einer zunehmenden Einengung des Darmlumens führen, welche sich dann schließlich komplett verschließt oder z. B. durch eine faserreiche Nahrung („habe 2 Orangen gegessen“) sich akut verschließt und zu einem akuten Darmverschluss mit unmittelbarer Operationsnotwendigkeit für eine Notfall-OP führen kann. Die sofortige Erkennung eines Darmverschlusses ist eine sehr wichtige, interdisziplinäre Aufgabe bei symptomatischem Patienten mit Morbus Crohn und erfordert die rasche, interdisziplinäre Absprache und Diagnostik zwischen Gastroenterologie, Radiologie und Visceralchirurgie.
Ggf. kann eine Darmverengung oder sogar ein Darmverschluss auch durch Verwachsungen entstehen, die meistens Folge vorausgegangener Operationen sind, wie auch ein Darmverschluss durch die entzündliche Verklebung einzelner Darmschlingen zu einem sogenannten „Konglomerattumor“ verursacht werden kann. Auch derartige Situationen können unmittelbar zur Notwendigkeit einer Operation führen.