Patellarsehnenruptur

(Riss der Kniescheibensehne)

gezeichnete Darstellung einer gerissenen Kniescheibensehne

Der Riss der Kniescheibensehne ist selten und folgt in der Häufigkeit der Verletzungen des Streckapparates dem Riss der Oberschenkelsehne und dem Bruch der Kniescheibe (3-6%). Über 80% der Patienten sind jünger als 40 Jahre. Eine Besonderheit stellt die Ruptur bei einliegender Knieprothese dar.

Meist ist die Sehne verschleißbedingt vorgeschädigt, wenn es durch direkte oder indirekte Unfälle zu einem Riss kommt. Der Schwachpunkt, also der Ort des Risses, ist der Übergang vom unteren Patellarpol (Kniescheibenpol) zur Sehne. Bei Kindern und Jugendlichen sind auch Risse nahe am Sehnenansatz am Unterschenkel zu finden.

Um die Funktion des Streckapparates zu erhalten -hier ist sich die Literatur einig- ist die Operation die Therapie der Wahl. Eine zeitnahe Versorgung ist hierbei zu empfehlen, da es ansonsten schwerfällt, die Sehnenenden wieder zu adaptieren und aufwändigere OP-Techniken erforderlich werden.

Wie beim Riss der Oberschenkelsehne werden auch hier direkte und indirekte Nähte angelegt, um einerseits die Höhe des Kniescheibenstandes und andererseits die Kontinuität der Sehne wiederherzustellen. Die Grundlage der operativen Technik wurde übrigens bereits 1947 von McLaughlin beschrieben.

Nachteil der OP-Verfahren war und ist die erforderliche Ruhigstellung nach dem Eingriff in einer Knieschiene, die die funktionelle Nachbehandlung einschränkt.