26.10.2022 | Johanniter-Krankenhaus Gronau

Welt-Ergotherapietag: Ganzheitliche Therapie für eine gelingende Rückkehr ins Leben

Wir berichten zum Welt-Ergotherapietag am 27. Oktober über Therapien, ihre Chancen und Möglichkeiten. Egal, ob bei physischen (nach einem Sturz mit Fraktur) oder neurologischen Erkrankungen (wie z. B. Schlaganfällen).

Neben dem Training von Bewegungsabläufen werden in der Ergotherapie gezielt Wahrnehmung und Konzentration gefördert.
Fotoquelle: Shutterstock

Die Ergotherapie ist heute ein nicht wegzudenkender Bestandteil der Rehabilitation. Das gilt auch für die Akutrehabilitation im Krankenhaus.

Gezielt die Handlungsfähigkeiten wiedererlangen
„Oberstes Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten zu stärken, ihnen zu helfen, ihre Handlungsfähigkeiten zu verbessern und so gut es nur geht zurückzuerlangen. Basis sind immer das aktuell vorhandene Niveau, die Ressourcen in den Bereichen der Bewegungsfertigkeit, kognitive Fähigkeiten und der Einfluss auf ein selbstständiges Betätigungsverhalten“, erklärt Victoria Bonin am Johanniter-Krankenhaus Gronau. Neben dem Training von Bewegungsabläufen werden in der Ergotherapie auch gezielt Wahrnehmung, Bewegung und Konzentration gefördert. „Ein ganzheitlicher Ansatz sorgt für eine Stärkung der Expertise. Die Bestätigung steht hier als Alleinstellungsmerkmal“, so die Ergotherapeutin.

Bei vielen Erkrankungen beginnt die Rehabilitation meist schon im Krankenhaus
Erleidet ein Mensch beispielsweise einen Schlaganfall oder stürzt und zieht sich eine Fraktur zu, können verschiedenste neurologische Schäden oder andere Einschränkungen auftreten. „Hier ist es entscheidend, dass die oder der Betroffene schnellstmöglich mit der Rehabilitation beginnt – das fängt schon direkt bei uns im Krankenhaus an. Im Alterstraumazentrum leiten wir zum Beispiel sofort die ersten Maßnahmen ein und geben Hilfestellungen“, sagt Frau Bonin. Die umgehende Unterstützung durch die Ergotherapie ist ein wesentlicher Bestandteil in der Behandlung von diesen Patientinnen und Patienten. Auch bei anderen Erkrankungen oder längeren Aufenthalten auf der Intensivstation sind die Ergotherapeuten früh in der Rehabilitation gefragt.

Interprofessionelle Zusammenarbeit für die Patientin/den Patienten
„Interprofessionell arbeiten bei uns verschiedenste medizinische und therapeutische Fachbereiche zusammen, um gemeinsam eine bestmögliche Behandlung für unsere Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. Dabei ist jeder Fall individuell und eine eigene Herausforderung. Gemeinsam suchen wir täglich neu nach Lösungen. Das macht für mich die Arbeit ganz besonders erstrebenswert,“ betont die Ergotherapeutin. In der Regel werden der Patientin/dem Patienten nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus weiterführende ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahmen zugeteilt. Dort geht es auch darum, die Krankheit zu verarbeiten, sich an die neue Lebenssituation anzupassen und Routinehandlungen neu zu erlernen. „Gemeinsam mit der Patientin/dem Patienten und den Angehörigen wird geschaut, welche Ressourcen vorhanden sind, und welche Möglichkeiten genutzt werden können – für eine gelingende Rückkehr in die gewohnte Umgebung, auch in den Alltag“, erklärt Frau Bonin.