Bonner Zentrum für die Behandlung Querschnittgelähmter erhält Auszeichnung

Das Neurologische Rehabilitationszentrum Godeshöhe hat erfolgreich das Anerkennungsverfahren der DMGP (Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegiologie) durchlaufen. Die Urkunde ist noch druckfrisch: Die Qualitätsinitiative der Fachgesellschaft hat den Querschnittzentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz erstmalig die Möglichkeit gegeben, die Einhaltung ihrer hohen Standards unter Beweis zu stellen und künftigen Patienten eine Orientierungshilfe über Qualitätskliniken zu geben.

„Wir sind sehr froh über die Anerkennung, die den Patienten die Sicherheit gibt, eine Topqualität medizinischer Leistungen zu erhalten“, betont Dr. med. Andreas Hildesheim, Leiter des Querschnittzentrums Godeshöhe. „Das Verfahren hat uns die Möglichkeit gegeben, unsere Behandlungsabläufe von externer Seite begutachten zu lassen. Unser aktives Therapiekonzept ist ausgerichtet auf ein Höchstmaß an Selbständigkeit. Ob im privaten oder im beruflichen Bereich: Die Steigerung der Lebensqualität und die Wahrnehmung der Selbstverantwortung unserer Patienten liegt uns am Herzen. In einem multidisziplinären Team verbessern wir fortlaufend die therapeutische Unterstützung auf diesem Weg.“

So wurden erst kürzlich zwei Lokomaten an die Therapieabteilung übergeben, so dass für bestimmte Patientengruppen jetzt Training im Exoskelett möglich ist.

Die Patienten erhalten Anleitung zum selbständigen Umgang mit Blasenlähmung, einem verbesserten Darmmanagement und Beratung zu Partnerschaft, Sexualität und Kinderwunsch. Zwei hochmoderne urodynamische Untersuchungseinheiten stehen zur Verfügung, um Lähmungen im Bereich der Harnblase zeitnah zu diagnostizieren und zu behandeln.

Ausgeprägte Spastik wird mit einem therapeutischen Konzept behandelt, das auch die rückenmarksnahe Baclofentherapie (Baclofenpumpe) und Behandlung mit Botulinumtoxin beinhaltet.

Das Neurologische Rehabilitationszentrum Godeshöhe e.V. ist in allen Bereichen auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet. So sind die Zimmer beispielsweise großzügig für Rollstuhlfahrer dimensioniert und bieten zum Teil einen weiten Blick über das Rheintal und das Siebengebirge. Telefon, Internet und TV können von gelähmten Patienten auch mit Kopf-, Mund- oder Sprachsteuerung bedient werden. Auch Patientenlifter-Systeme, Monitorüberwachung und die Möglichkeit zur Beatmung sind vorhanden.