Reggio-Emilia Ansatz
Unsere offene Arbeit ist durch den Reggio-Ansatz definiert. Die Grundannahme des Reggio-Ansatzes, dass ein Kind über den Ausdruck in einer Vielfalt von Sprachen (sog. „100 Sprachen des Kindes“), Denkweisen und Lebenswelten verfügt, und sich darüber hinaus in diversen Lebenswelten bewegt, wird durch uns sowohl in der Raumgestaltung, als auch in der Praxis innerhalb der Auswahl vielfältiger Ästhetik- und Materialaspekte sowie durch ein kooperatives, kommunikatives, Kind-zentriertes und nachhaltiges Handeln berücksichtigt.
Um nicht nur isoliert und oberflächlich reggianische Elemente in den Betreuungsalltag mit zu übernehmen, sondern eine echte Verankerung des Reggioansatzes zu erreichen, streben wir eine Anerkennung als Reggio-inspirierte Kinderbetreuungseinrichtung durch den Verein Dialog Reggio e.V. an, der unsere pädagogische Arbeit von Anbeginn beratend und durch Fortbildungsangebote begleitet.
Unsere täglichen Erfahrungen mit Reggio-Emilia
Unsere Rahmenbedingungen in der täglichen pädagogischen Arbeit mit allen Kindern:
Kind als Entdecker seiner Welt
Jedes Kind erschafft sich seine eigene Vorstellung von der Welt, indem es Erfahrungen sammelt und mit anderen in Kontakt tritt. Durch sinnliche Erlebnisse lernt es, seine Umwelt zu verstehen.
Lernen in der Gemeinschaft
Kinder lernen nicht nur alleine, sondern auch gemeinsam mit anderen. Wir unterstützen sie dabei, in den Austausch mit Gleichaltrigen und Kindern unterschiedlicher Entwicklungsstufen zu treten.
Vielfältige Ausdruckmöglichkeiten fördern
Kinder drücken sich auf viele verschiedene Arten aus – durch Sprache, Bewegung, Kunst oder Musik. Wir bieten ihnen Materialien und Strukturen, damit sie diese Ausdrucksformen entdecken und ausprobieren können.
Unsere Projekte entstehen aus den Erlebnissen und Interessen der Kinder. Sie wachsen weiter, wenn die Kinder Fragen stellen und wir ihnen Zeit, Raum und Material zur Verfügung stellen. Erwachsene begleiten diesen Prozess, indem sie beobachten, dokumentieren und neue Impulse geben.
Dokumentation als Teil des Lernens
Unsere Dokumentation dient dazu, Ideen festzuhalten und den Lernprozess sichtbar zu machen. Sie zeigt sowohl den Kindern als auch den Erziehenden, was bereits gelernt wurde und ermöglicht Partizipation.
Selbständigkeit der Kinder anerkennen
Wir sehen Kinder als eigenständige Persönlichkeiten und begleiten sie in ihren Entdeckungen. Durch aufmerksames Beobachten unterstützen wir ihre Lernprozesse und entwickeln uns als Team kontinuierlich weiter – durch Austausch, Reflexion und Fortbildung.
Raum als dritter Erzieher
Unsere Räume sind so gestaltet, dass sie Kinder anregen, herausfordern und gleichzeitig Sicherheit und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Die Materialien laden zum Erkunden, Experimentieren und kreativen Lernen ein.
Zusammenarbeit mit Eltern
Eltern sind wichtige Partner in unserer pädagogischen Arbeit. Ihre Erfahrungen und Kompetenzen fließen mit ein. Durch unsere Dokumentation können Eltern die Denk- und Lernprozesse ihrer Kinder miterleben.
Teil des öffentlichen Lebens
Wir vernetzen die Kinder mit ihrer Umgebung – sei es durch Ausflüge oder den Austausch mit Expert:innen aus Kunst, Handwerk, Bildung und anderen Bereichen. Unsere Einrichtung ist offen für Eltern, Nachbarn und Fachleute.
Wir setzen uns für die Rechte und Bedürfnisse jedes Kindes ein. Sie gestalten unseren Alltag aktiv mit. Ihre interkulturellen Kompetenzen werden gefördert, und wir achten besonders auf Kinder mit individuellen Bedürfnissen.
Eine lernende Organisation
Unsere Einrichtung entwickelt sich ständig weiter. Wir überprüfen regelmäßig unsere Arbeit und nehmen Anpassungen vor. Der Reggio-Ansatz ist keine starre Methode, sondern wird durch unser Team, die Kinder und Eltern gemeinsam weiterentwickelt. Dabei begleiten uns externe Reggio-Expert:innen mit regelmäßigen Fortbildungen.