16.06.2023 | Ambulanter Hospizdienst Marburg

Gelungene Veranstaltung im Rahmen des Jubiläums: 128. Poetry Slam im KFZ Marburg

Ihr 25-jähriges Bestehen des Ambulanten Hospizdienstes (AHD) in Marburg feiern die Johanniter in diesem Jahr auf eine erfrischende andere Art und Weise:

Fotos (Johanniter/RV Mittelhessen): Die beiden Preisträgerinnen Kaddy Kupfer und Ria Luft mit Urne statt Pokal
Foto: Johanniter/RV Mittelhessen: Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies ging ebenfalls unter die "Slammer"
Impression vom 128. Poetry Slam im KFZ Marburg

Ihr 25-jähriges Bestehen des Ambulanten Hospizdienstes (AHD) in Marburg feiern die Johanniter in diesem Jahr auf eine erfrischende andere Art und Weise: Während aktuell noch bis zum 26. Juni eine Karikaturen-Wanderausstellung „Wenn der Tod dich anlacht“ in der Oberstadt zu erkunden ist, fand am Dienstagabend das zweite Highlight der Feierlichkeiten im KFZ Marburg statt: der 128. Poetry Slam in Kooperation mit Stella Jantosca. Dieser widmete sich anlässlich des Jubiläums in offener Form dem Themenkreis Leben, Sterben, Abschiednehmen.

Jantoscas Plan: „Wir wollen an diesem Tag Raum für Geschichten übers Leben schaffen, wir wollen lachen, vielleicht auch weinen und wir wollen vor allem eins: reden. Über das Sterben, darüber wie es ist, Menschen über ihre letzten Tage und Wochen hinweg zu begleiten und warum genau das, so wichtig ist.“

Marco Schulte-Lünzum, Regionalvorstand der Johanniter in Mittelhessen, lässt den Abend Revue passieren: "Der Tod gehört zum Leben und es gilt auch damit umzugehen - manchmal auch auf vergnügliche Art und Weise und mit einem Augenzwinkern. Stella Jantosca und Leah Weigand moderierten den Slam. Sechs Künstler:innen traten auf - am Ende hatten Kaddy Kupfer und Ria Luft gemeinsam die Nase vorn. Der Preis für die Gewinnerinnen des Slams – ebenso außergewöhnlich wie die Veranstaltung selbst – war eine Urne, gestiftet von einem regionalen Bestatter und bis zum Deckel gefüllt mit leckeren Süßigkeiten. Selbst Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies ließ es sich nicht nehmen, einen poetischen Beitrag zu leisten. Sinngemäß lautete dieser wie folgt: Wenn ich mit 95 Jahren sterbe, dann hoffe ich, dass es einfach ganz schnell geht. `Wenn es aber vorher passiert, wenn es mit Übelkeit, Schmerzen, Luftnot und Angst einhergeht, wenn es eklig wird, dann hoffe ich, dass Ihr für mich da seid und mich begleitet, die ehrenamtlichen Helfer:innen des ambulanten Hospizdienstes der Johanniter in Marburg.` Vielen Dank dafür und noch mehr für diesen tollen Abend!“, so Schulte-Lünzum beeindruckt über die gelungene Veranstaltung.

Auch Julia Kunz, leitende Koordinatorin des AHD, ist rundum zufrieden: „Mich haben die sehr persönlichen Texte der Künstler:innen durchweg berührt und bewegt. Die Beiträge waren vielfältig, wie es auch die Erfahrungen in der Sterbebegleitung sind, vielfältig wie das Leben und die Menschen selbst. Für mich war es eine wunderbare Veranstaltung, da in der Öffentlichkeit über Sterben, Tod und Trauer in seiner Unterschiedlichkeit und Individualität gesprochen wurde. Genau das wollten wir erreichen. Das Thema mitten in die Stadt holen, zusammen mit der Karikaturenwanderausstellung „Wenn der Tod dich anlacht“.  Um mit zwei außergewöhnlichen Formaten auch Menschen zu erreichen, die evtl. noch nicht wussten, dass es unseren Ambulanten Hospizdienst gibt. Und das schon seit 25 Jahren.“

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