10.07.2025 | Johanniter-Kita Zwergenwache

In der Zwergenwache werden Kinderträume Wirklichkeit

Lehrstück demokratischer Mitbestimmung: Zwei neue Außengeräte der Johanniter-Kita Zwergenwache wurden gemeinsam mit den Kindern entwickelt und gestern offiziell eingeweiht

Auf dem Bild stehen fünf Personen vor der Ritterburg, einem Spielelement der Kita.
Cindy Probst (stv. Leiterin Kita Zwergenwache), Ulrike Froß (Leiterin Kita Zwergenwache), Peter Küpper (Bereichsleiter der Johanniter), Bernd Mahns und Maximilian Backes (Stadt Glinde) freuen sich, die neue Ritterburg für die Kinder zu offiziell zu „eröffnen“ (v.l.).
Das neue Spielgerät der Kita Zwergenwache ist eine Ritterburg mit Kletterelementen, einer Tunnelrutsche und einer Hängebrücke.
Die neue Ritterburg bietet zahlreiche Klettermöglichkeiten, eine Tunnelrutsche und Hängebrücke. Sie ist ein Vorzeigeprojekt der partizipativen Mitbestimmung, die in der Johanniter-Kita Zwergenwache ganz selbstverständlich gelebt wird.

Mit speziell gefertigten Spielgeräten ausgestattet ist das neu gestaltete Außengelände der Johanniter-Kita Zwergenwache gestern offiziell eingeweiht worden. Wo früher Piratenschiff und Kletterturm standen, warten nun eine kleine und große Ritterburg darauf, von den Kindern bespielt zu werden. „Unsere neuen Spielgeräte sind einzigartig: Die Wünsche und Ideen der Kinder sind in die Entwicklung eingeflossen. Sie wurden speziell für unsere Kita hergestellt“, erklärt Ulrike Froß, Leiterin der Johanniter-Kita in Glinde. Damit ist die Umgestaltung des Außengeländes ein Beispiel für eine der wichtigsten pädagogischen Werte, die bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in der Kinderbetreuung gelebt werden: die Partizipation.

„Wir beziehen die Kinder in alle Angelegenheiten ein, die sie betreffen. So vermitteln wir ihnen grundlegende demokratische Werte und Selbstwirksamkeit. Die beiden Ritterburgen sind ein Vorzeigeprojekt für diese Art der pädagogischen Arbeit“, erklärt Peter Küpper, Bereichsleiter für Kindertagesbetreuung bei der Johanniter-Unfall-Hilfe. Wie Partizipation genau funktioniert, regelt in der Zwergenwache die Kita-Verfassung. Vertreten werden die Kinder vom Kinderparlament, das in die Entwicklung der neuen Außenspielgeräte von Anfang an einbezogen wurde.

Ritterburg statt Piratenschiff

„Als wir feststellen mussten, dass das Piratenschiff im Garten ersetzt werden muss, haben wir die Kinder gefragt, was sie sich wünschen“, so Ulrike Froß. Einige der Kinder seien sogar mit ihren Eltern auf fremden Spielplätzen unterwegs gewesen. Da Reparaturen des 15 Jahre alten Piratenschiffs unwirtschaftlich gewesen wären, kam nur ein Ersatz in Frage. Die Kindertagesstätte hat den Anteil der Zuschüsse für Instandhaltung über mehrere Jahre gespart. „Die Kinder hatten also die Möglichkeit, sich von Grund auf etwas völlig Neues einfallen zu lassen.“ Sie malten Bilder von ihren Ideen und Wünschen – am Ende standen 10 bis 15 Elemente fest, die zur Wahl zugelassen wurden. „Jedes Kind konnte Punkte auf die Bilder der Spielelemente kleben, die ihnen am besten gefallen.“ So wurde aus der Gestaltung des Außengeländes ein Lehrstück demokratischer Mitbestimmung.

Und was kam bei der Wahl heraus? Für die Elementarkinder entstand eine Ritterburg mit Hängebrücke, Kletterelementen und Tunnelrutsche. „Die Kinder wollten unbedingt ein hohes Spielgerät, auf dem sie herumklettern können.“ Außerdem bezogen sie selbstständig die Bedürfnisse der jüngeren Krippenkinder mit ein: Für sie gibt es eine kleine Burg mit Wasserspielelementen und eine Bauchschaukel, in die sie sich reinlegen können. Außerdem wurde noch einige andere Elemente repariert, wie etwa die Schaukel und die Pumpe der Matschanlage.

Offizielle Einweihung

Die Entwicklung der neuen Geräte übernahm die Firma Eibe, die sich mit viel Liebe zum Detail der Wünsche der Kinder angenommen hatte. „Der Verkaufsleiter Frank Niewalda ist sogar extra mit großen Plakaten der Entwurfszeichnungen in die Kita gekommen und hat den Kindern erklärt, welche ihrer Ideen wie umsetzbar sind“, erklärt Ulrike Froß. Die neuen Geräte stehen nun seit Anfang Juni im Garten der Zwergenwache. „Da nun endlich der Beton ausgehärtet ist, konnten wir jetzt die Einweihung feiern. Jetzt entdecken die Kinder gerade ihre neuen Burgen, die sie selbst entwickelt haben.“

Bei der Einweihung waren die Familien der Kinder und sogar ehemalige Kinder aus dem Kinderparlament des vergangenen Kitajahres zu Gast. Außerdem nahmen Bernd Mahns, Leiter des Amtes für Bürgerservice, und Maximilian Backes, Sachgebietsleiter Soziales, Kinder, Jugend und Senioren, an der Einweihung teil. Nach dem Durchschneiden der Schleifen war für die Kinder kein Halten mehr. Lange Schlangen bildeten sich an den Geräten, um sie ausgiebig zu erkunden. „Vielleicht fassen wir die Geschichte der Entstehung noch in einem kleinen Buch zusammen. Das Projekt ist wirklich etwas Besonderes und ich bin stolz und dankbar, dass wir dies so erfolgreich und gemeinsam mit den Kindern umsetzen konnten“, fasst Ulrike Froß zusammen.