Projekte für Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche brauchen Halt

Hier stellen wir Ihnen einige ausgewählte Projekte aus dem Norden vor, mit denen wir Kindern und Jugendlichen auf ihrem Lebensweg den Rücken stärken und sie je nach Lebensphase begleiten.

Die Blaulichtzwerge: unsere kleinsten Ersthelfer

Wie groß muss das Pflaster sein? Bei den Blaulichtzwergen lernen Kinder, wie man Pflaster anlegt
Helfen können schon die Kleinsten - zum Beispiel Pflaster kleben.

Zum Helfen ist man nie zu jung. Das beweisen unsere kleinsten Ersthelferinnen und Ersthelfer sehr eindrucksvoll: Die Blaulichtzwerge werden in unseren Johanniter-Kitas kindgerecht auf das Thema Erste Hilfe vorbereitet. Das Projekt vermittelt Kita-Kindern im Alter von fünf bis sechs Jahren auf spielerische Weise Sozialkompetenz, Erste-Hilfe-Maßnahmen und den Umgang mit Gefühlen.

In zehn bis zwölf Unterrichtseinheiten lernen die Kleinen, wie die stabile Seitenlage geht, wie man Pflaster und Verbände anlegt oder welche Nummer sie wählen und was sie sagen müssen, wenn sie einen Rettungswagen rufen wollen. Die Kinder wissen nach der Ausbildung, wie man tröstet und hilft, sowohl bei medizinischen als auch bei anderen Problemen. Diese Kenntnisse bewirken, dass das Helfen auch im späteren Leben zu einer Selbstverständlichkeit wird. Schon in jungen Jahren lernen die Kinder den verantwortungsbewussten Umgang mit anderen Menschen. Mit unserem Projekt begleiten wir sie auf in ihrer Entwicklung zu selbstbewussten, empathischen jungen Personen, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen.

Hier gibt es weitere Informationen zu unseren Blaulichtzwergen.

Lacrima: unser Kinder-Trauerprojekt

Lacrima - das bedeutet "die Träne". Unser Kinder-Trauerprojekt Lacrima hilft Kindern, wenn sie sich in einer absoluten Ausnahmesituation befinden und den Tod eines Elternteils, eines Bruders oder einer Schwester verkraften müssen. Kinder trauern anders als Erwachsene: Wie in Pfützen springen sie in die Trauer hinein und wieder heraus, sind traurig und gleich wieder fröhlich. Oft verbergen sie ihre Trauer auch, weil sie den meist ebenfalls trauernden Erwachsenen nicht zusätzlich zur Last fallen wollen. Für nahestehende Verwandte oder Lehrkräfte ist der kindliche Umgang mit Trauer nicht immer klar einzuordnen. In unseren Lacrima-Gruppen in Quickborn und Hamburg finden Kinder Zugang zu ihrer Trauer, hier dürfen sie ihre Angst und Wut, Traurigkeit und Freude zeigen.

Wir unterstützen Kinder, Jugendliche und ihre Familien in ihrem Trauerprozess. In den Trauergruppen treffen sich Menschen, die mit einem Verlust umgehen müssen, und teilen ihre Erfahrungen beim Malen, Toben, Sprechen und Träumen. Den größten Teil der Arbeit bei Lacrima leisten unsere engagierten Ehrenamtlichen. Alle Ehrenamtlichen haben langjährige Erfahrung in der Kinder- und Jugendarbeit und werden umfangreich geschult.

Mehr über das Lacrima-Zentrum in Hamburg

Mehr über das Lacrima-Zentrum in Quickborn

"Starke Familien in Pasewalk"

Mit dem Projekt „Starke Familien“ bieten wir Familien in besonders benachteiligten Lagen in Pasewalk ein Netzwerk von Elternbegleiterinnen und -begleitern. Das Projekt, das die Johanniter-Unfall-Hilfe gemeinsam mit der AWO durchführt, stimmt bereits vorhandene Angebote von zertifizierten Elternbegleiterinnen und -begleitern untereinander ab und ergänzt diese durch weitere, niederschwellige Angebote. Themen sind zum Beispiel: Beratung und Begleitung bei Bildungs- und Erziehungsfragen, Freizeitgestaltung, Ernährung und Kommunikationstraining. Ziel des Projektes ist, Familien gezielt zu stärken und ihnen passgenaue Hilfen anzubieten, um die Bildungs- und Teilhabechancen ihrer Kinder zu verbessern.

Das Projekt „Starke Familien“ wird im Rahmen des ESF Plus-Programms „ElternChanceN – mit Elternbegleitung Familien stärken“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und durch die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.

Projekt "Wer hilft, schlägt nicht"

Projektteilnehmende beim Sanitätsdiensteinsatz

Wer anderen Menschen hilft, muss sich mit dem Gegenüber empathisch auseinandersetzen. Hier setzt das Projekt "Wer hilft, schlägt nicht" an: Es soll gezielt die Gewaltbereitschaft bei Kindern und Jugendlichen aus dem Rostocker Brennpunkt-Stadtteil Lütten Klein reduzieren und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Perspektive mit Einblicken in medizinische Berufe sowie in unsere Hilfsorganisation bieten.

Dabei begegnen wir den jungen Menschen auf Augenhöhe: Mit jugendgerechten Aktivitäten beiten wir Anstöße zur Persönlichkeitsstärkung und zur emotionalen und sozialen Entwicklung, z. B. durch erlebnispädagogische Angebote oder kooperative Abenteuerspiele. Im Projekt üben wir außerdem den respektvollen Umgang miteinander und gewaltfreie Konfliktlösungen ein. Durch praktische Erfahrungen erleben die Teilnehmenden Wertschätzung und entwickeln Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein.

Wir bilden die jungen Menschen zu Ersthelfern aus, sodass sie wissen, wie man in Unfall- oder Notsituationen handelt. So erlernen sie soziales Empfinden und Verantwortungsbewusstsein. Denjenigen, die sich vertieft engagieren und sich für den Einsatz im Ehrenamt interessieren und eignen, bieten wir die Möglichkeit, sich zum Sanitätshelfer oder sogar zum Drohnenpilot ausbilden zu lassen. Die so ausgebildeten Jugendlichen können gemeinsam mit unseren Einsatzkräften an attraktiven ehrenamtlichen Diensten teilnehmen, z.B. im Sanitätsdienst bei Fußballspielen, Konzerten u.a., bis hin zur Begleitung von Drohneneinsätzen beim Einsatz im Katastrophenschutz. Sie erfahren so am praktischen Beispiel, wie wertvoll es ist, sich ehrenamtlich für andere Menschen einzusetzen.

„Wer hilft, schlägt nicht“ ist ein gemeinsames Projekt der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. und IN VIA Rostock e. V. und wird durch die „Aktion Mensch“ gefördert.

Projekt "Schlüsselloch"

Mit unserem Projekt "Schlüsselloch" betreuen wir die besonders vulnerable Gruppe von Menschen, die von Wohnsitzlosigkeit betroffen oder bedroht sind. Das Projekt nimmt insbesondere die spezifische Zielgruppe von Inhaftierten oder aus der Haft entlassenen Menschen und deren Familienangehörige in den Blick - eine sensible Situation, besonders für die Kinder von Betroffenen. Durchführungsorte sind die drei Städte mit Haftanstalten in Mecklenburg-Vorpommern bzw. die Wohnorte der zu betreuenden Menschen. Durch die Nähe des Bundeslandes zu Polen und den weiteren östlichen EU-Ländern sind auch neuzugewanderte Unions-Bürgerinnen und -Bürger von der Problematik betroffen und gehören zu den Zielgruppen unseres Projektes.

Das Projekt „Schlüsselloch“ wird im Rahmen des Programms „EhAP Plus - Eingliederung hilft gegen Ausgrenzung der am stärksten benachteiligten Personen“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.

Sprachmittlung und Ehrenamtskoordination in Anklam

Unsere Johanniter-Kita „Sonnenschein“ in Anklam bietet Platz für 192 Kinder. Viele der Kinder kommen aus sozial benachteiligten Familien. Die familiäre Situation dieser Kinder stellt unsere Erzieherinnen und Erzieher immer wieder vor große Herausforderungen. Hinzu kommen zurzeit rund 40 Kinder unterschiedlichen Alters mit Fluchthintergrund: Die meisten von ihnen sind aufgrund des Krieges in der Ukraine nach Deutschland gekommen, hier haben sie ein neues Zuhause auf Zeit gefunden. Doch die Sprachbarriere macht die Kommunikation mit den Kindern oft sehr aufwendig und erschwert die Integration in den Kita-, Krippen- oder Hortalltag. Das Schicksal der Kinder berührt die Menschen in Anklam: Schnell haben sich zahlreiche Ehrenamtliche aus der Stadt zusammengefunden, die sich für die geflüchteten Kinder und ihre Familien einsetzen. Mit Hilfe der RTL-Stiftung "Wir helfen Kindern" konnten wir ab März 2023 eine Stelle zur Sprachmittlung und Ehrenamtskoordination schaffen, die als Bindeglied fungiert zwischen den Sprachen, Kulturen und Menschen: Sie unterstützt einerseits unsere Erzieherinnen und Erzieher bei ihrer täglichen Arbeit und bindet andererseits das Engagement der Ehrenamtlichen aktiv ein. 

Das Projekt „Sprachhilfe für Kinder in Anklam“ wird gefördert durch die RTL-Stiftung „Wir helfen Kindern“.