"Je lauter Jugendverbände sind, umso besser!"
Am 25. Mai fand der erste bundesweite Politik-Talk der JJ statt. Die Bundesjugendleitung lud ein, sich um mit Emily Vontz, jüngstes Mitglied im Deutschen Bundestag (SPD), über zivilgesellschaftliches und ehrenamtliches Engagement auszutauschen.
Der Einladung folgten über 15 Johanniter-Jugendliche, die sich digital aus ganz Deutschland, teilweise sogar in Kleingruppen von den laufenden Landespfingstzeltlagern, zusammenschalteten. Den Abend eröffnete und moderierte Elisabeth Schott, Referentin Stabsstelle Politik in der Bundesgeschäftsstelle. In einem Eingangsstatement lernten die Anwesenden Emily Vontz und ihre politische Haltung zu zivilgesellschaftlichem und politischem Engagement besser kennen. Sie erzählte von ihrem Werdegang und, dass sie gerne solche Formate nutze, um auf Augenhöhe mit (jungen) Menschen ins Gespräch zu kommen. Sich für andere einzusetzen, treibe sie tagtäglich an, auch wenn junge Menschen aktuell im Bundestag noch eher ungewöhnlich seien.
Markus Walper, Bundesjugendleiter, schloss mit einem Statement aus Sicht der Johanniter-Jugend an. Er griff dafür die Worte von Emily Vontz auf: "Sich für andere einzusetzen, das verbindet uns alle in der Johanniter-Jugend und JUH und uns mit dir". Die Johanniter-Jugend ist ein kleiner Baustein in der vielfältigen Welt der zivilgesellschaftlich engagierten Vereine und Organisationen. Auch machte er noch einmal deutlich wie wichtig es ist jungen Menschen Gehör zu verschaffen, im Austausch zu bleiben und Demokratieförderung zu stärken. Nicht zuletzt durch die Pandemie fühlen sich junge Menschen mit ihren Bedürfnissen zu wenig gehört, dies zeigen aktuelle Studien. Die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre ist dabei ein erster Schritt und eine Forderung, die die JJ bereits vor mehreren Jahren verabschiedet hat und Emily Vontz am Donnerstag in ihrer Rede im Bundestag noch einmal unterstützte.
Nach diesen ersten Statements eröffnete Elisabeth Schott die Fragen- und Diskussionsrunde. Die anwesenden Teilnehmer*innen beteiligten sich fleißig und interessiert. Sie löcherten Emily Vontz mit den unterschiedlichsten und vielfältigsten Fragen. Einige Beispiele sind: "Wie stark ist der Lobbyismus im Bundestag?", "Wie sieht dein Alltag im Bundestag aus?", "In welchem Bereichen würdest du dir mehr Engagement junger Menschen wünschen?", "Was hältst du vom Dienstpflichtjahr?", "Was tust du, um den Kontakt Basis nicht zu verlieren?", "Hast du eine Botschaft an die Aktivist*innen der Letzte Generation mit denen du dich morgen triffst?" Die Stunde verging wie im Fluge und es hätten noch viele Fragen und Argumente mehr ausgetauscht werden können. Eine der wichtigsten Botschaften, die Emily Vontz uns an dem Abend mitgegeben hat? "Je lauter Jugendverbände sind, umso besser!"
Damit knüpfte Sie an die Eingangsstatements und den Austausch an und betonte noch einmal wie wichtig es ist, dass Jugendverbände sich in der zivilgesellschaftlichen und politischen Landschaft für die Interessen junger Menschen stark machen. Als Abschluss stellte Elisabeth Schott eine Frage an alle Teilnehmenden in den Raum: "Wenn du von heute auf morgen die Macht hättest etwas zu ändern, was würde das sein?" Emily Vontz knüpfte an und sagte "Wahlalter auf 16 Jahre senken und mehr politische Bildung". Auch die Teilnehmenden teilten ihre Ideen: Verpflichtende EH-Kurse an Schulen, dauerhafte finanzielle Förderung für Jugendverbände, bedingungsloses Grundeinkommen, mehr für den Klimaschutz, stärkere Förderung politischer Bildung schon in der Mittelstufe, finanzielle/strukturelle Förderung junger Ehrenamtlicher, dies sich Ehrenamt bisher nicht leisten können...!
Am Ende durfte ein Gruppenfoto natürlich nicht fehlen, ebenso wenig wie der Dank der Bundesjugendleitung an Emily Vontz, Elisabeth Schott sowie alle Teilnehmenden!