Unsere Leistungen
Unser Brustzentrum bietet die Brustkrebstherapie auf einem hochqualitativen Niveau. Alle Therapiearten werden auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand gehalten. Seien es Bestrahlungen, wie Chemotherapien, oder Operationen.
Unsere Kernleistungen
- Operative Therapie
- Diagnostik
- Systemtherapie
- Studien
- Genetische Beratung
- Psychoonkologie
- Palliativmedizin
- Zweitmeinung
Weitere Informationen
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Im Rahmen der Brustsprechstunde erfolgt zunächst das Anamnesegespräch und im Anschluss die körperliche Untersuchung und wenn notwendig eine röntgenstrahlenfreie Ultraschalluntersuchung. Danach wird das weitere Vorgehen besprochen und die zeitlichen Abläufe festgelegt. Als zertifiziertes Brustzentrum nehmen wir wöchentlich an den Mammographie-Screening Konferenzen teil. Dies ermöglicht einen sehr schnellen Ablauf zur Operation des im Rahmen des Screenings diagnostizierten Befundes. Falls bei Ihnen ein solcher besteht, melden Sie sich über obige Nummer.
Sollte eine feingewebliche Untersuchung notwendig sein, so wird diese in der Regel beim Erstkontakt durchgeführt. Es ist nicht notwendig Blutverdünner vorher abzusetzen. Binnen 24 Stunden liegt das Ergebniss vor und die weitere Planung erfolgt. Für den Fall einer Brustkrebserkrankung können wir uns binnen kurzer Zeit durch Zusammenschau von Diagnostik, Pathologie und Molekularbiologie ein umfassendes individuelles Bild von Ihrer Erkrankung machen. Dies verwenden wir als Grundlage für den Behandlungsvorschlag, der in der interdisziplinären Tumorkonferenz erarbeitet wird.
Gemeinsam mit den Kollegen aus verschiedenen Fachdisziplinen (Senologie, Strahlentherapie, Radiologie, Pathologie, Onkologie) wird entschieden, welche der Behandlung wir Ihnen vorschlagen. Alle Teilnehmer der Tumorkonferenz haben eine jahrelange Expertise in der Behandlung von Brustkrebs. Die Konferenz sorgt für das exakte Zusammenspiel der verschiedenen an der Behandlung beteiligten Fachdisziplinen und den reibungslosen Ablauf der Gesamtplanung. Am Brustzentrum Niederrhein werden 100% der Brustkrebsfälle in der interdsiziplinären Konferenz besprochen und das Ergebnis in Form eines Tumorkonferenzprotokolls festgehalten. Zeitnah informieren wir Sie und Ihre Angehörigen über das Ergebnis und stellen Ihnen das Dokument zur Verfügung.
Im Einzelnen werden folgende Untersuchungen angeboten:
Beurteilung durch Inspektion und Palpation der Brust und der Lymphabflußwege
Die Brust wird zunächst bei gesenkten und gehobenen Armen betrachtet und anschließend im Stehen und Liegen abgetastet.
Sonographie
Die Ultraschalluntersuchung ist eine hervorragende Methode - ohne Strahlenbelastung - zur Abklärung von Knoten in der Brust. Der Ultraschall dient vor allem der Unterscheidung zwischen zystischen (mit Flüssigkeit gefüllten) und soliden (gewebig) Befunden. Wird ein solider Befund in der Brust diagnostiziert, kann sonographisch gesteuert eine kleine Probe entnommen werden. Dies ist heute Standard zur Unterscheidung gut- oder bösartiger Befunde und hat die Abklärungsoperation fast vollständig ersetzt.
Bei sehr röntgendichter Brust kann die Ultraschalluntersuchung sehr wertvolle Zusatzinformation zur Mammographie geben und ist eine gute Ergänzung zum staatlich geförderten Routine Mammaographiescreening.
Am Brustzentrum Niederrhein werden jährlich über 6000 Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Frau Professor Nitz ist eine von zehn Spezialisten in Deutschland mit der höchsten Auszeichnung der DEGUM III Stufe für die Mammasonographie.
Mammographie
Die Mammographie ist eine Röntgenaufnahme der Brust. Mit dem Ultraschall und der Tastuntersuchung komplettiert sie die Routineabklärung. Mit moderner digitaler Röntgentechnik ist die Strahlenbelastung etwa die eine Überseefluges und gilt als unbedenklich. Besonders wichtig ist die Mammographie bei der Suche von Brustkrebsvorstufen, die sich oft durch den begleitenden Mikrokalk verraten. Alle auffälligen Fälle werden interdisziplinär unter die Lupe genommen. Gute Diagnostik vermeidet viele Operationen und ist im Ernstfall wichtiges Handwerkszeug für eine optimale Operationsplanung.
Kernspintomographie/MRT
Diese Methode kann zusätzlich zur Mammographie und Sonographie eingesetzt werden um spezielle Fragestellungen zu klären. Die Methode ist ohne Strahlenbelastung, es wird jedoch ein Kontrastmittel appliziert. In der Früherkennung hat das MRT hohen Stellenwert bei familiärem Brustkrebs. Vor der Operation kommt es zum Einsatz, wenn die Brust im Röntgen schlecht beurteilbar ist und/oder Tumorwachstum an verschiedenen Stellen in der Brust vermutet wird (multifokales/multizentrisches Wachstum).
Stanzbiopsie
Unter Ultraschallkontrolle werden in örtlicher Betäubung gezielt Gewebeproben aus dem Herdbefund entnommen. Unser Pathologe kann binnen 24 Stunden feststellen ob gut – oder bösartiges Gewebe vorliegt. Die Stanzbiopsie hat damit die Abklärungsoperation fast vollständig ersetzt. Blutverdünner müssen nicht zwingend abgesetzt werden, da es sich um einen minimal-invasiven Eingriff handelt. Der Eingriff dauert wenige Minuten und ist körperlich nicht belastender als z.B. der Besuch beim Zahnarzt.
Stereotaktische Vakuumbiopsie
Erfolgt unter örtlicher Betäubung in der Radiologie am Bethesda oder in der Radiologie Krefeld (Drs Liersch, Wendt). Bei den etwa 20 minütigen Eingriffen werden Veränderungen abgeklärt, die nicht tastbar und nur in der Mammographie sichtbar sind. Häufigster Grund für die VB ist die Abklärung von Mikrokalk. In dem entfernten Gewebe kann direkt nach der Entnahme überprüft werden, ob Mikrokalk im Biopsat repäsentativ entfernt wurde. Die Proben erhält am selben Tag der Pathologe, der binnen 24 Stunden feststellen kann ob gut – oder bösartiges Gewebe vorliegt.
Staging Untersuchungen
Um im Fall von Brustkrebs die richtige Behandlung zu planen, muss der Arzt die Ausdehnung (das Stadium) der Erkrankung kennen. Das Stadium wird zum einen durch die Tumorgröße und den Lymphknotenstatus bestimmt. Wichtig ist auch, ob der Tumor „Absiedelungen“ im Körper gebildet hat. Bei der Stadienbestimmung (Staging) werden weitere radiologische Verfahren (Röntgen, Sonographie, Knochenszintigraphie, ggf. CT und MRT) eingesetzt um zu untersuchen, ob der Krebs gestreut hat, und falls ja in welche Organe. Bei 90-95% aller Brustkrebspatienten kann bei Erstdiagnose eine Metastasierung ausgeschlossen werden. In der Regel werden Lunge, Leber und Knochen untersucht. Wir terminieren die Untersuchungen so, dass alle Untersuchungen an einem – allerdings langen Vormittag abgeschlossen und besprochen werden können. Die Befunde liegen für die interdisziplinäre Tumorkonferenz zentral auf dem server bereit. und für eine etwaige Konferenz aller Experten zentral zur Verfügung stehen.
Pathologie
Das bei der Biopsie entnommene Gewebe wird feingeweblich (histologisch, mikroskopisch) untersucht. Wir arbeiten mit einem der führenden Pathologen in Deutschland (Pathologie Institut Viersen, Dr. Pelz) zusammen. Er hat eine ausgewiesene Expertise für feingewebliche Untersuchungen von Brustgewebe und führt in unserem Großraum auch die Beurteilung der im Mammographiescreening gewonnenen Proben durch. Das Ergebnis aus der feingeweblichen, mikroskopischen Untersuchung ist entscheidend für die weitere Therapieplanung. Besonders wichtig ist bei einmal festgestellter Bösartigkeit, den Tumor weiter zu untersuchen und sicher verschiedenen biologischen Untertypen zuzuordnen. Hierzu geht der Pathologe bis hin zur Untersuchung einzelner Rezeptormoleküle oder Erbveränderungen. Hiervon hängt entscheidend die Therapiewahl ab, so dass dem Pathologen eine besonders wichtige Rolle zukommt.
Genexpressionstests – genetische Fingerabdrücke vom Tumor
Als Genexpressionstest bezeichnet man eine kommerziell erhältliche Methode zur Genexpressionsanalyse, insbesondere bei der Auswahl einer individuell optimierten Brustkrebstherapie. Derzeit angebotene Expressionstests für die Therapieauswahl von Brustkrebs sind z.B. MammaPrint, Oncotype DX, PAM50 ROR (Prosigna), EndoPredict. Genexpressionstests wurden zumeist mit dem Ziel entwickelt um Chemotherapie zu ersparen, bzw. gezielter anzuwenden als bislang. Der Einsatz erfordert große Erfahrung im Umgang mit den verschiedenen Tests. In einer ausführlichen Beratung evaluieren wir, ob einer der unten genannten Tests für die weitere Therapieentscheidung für Sie von Nutzen sein kann. Ziel unserer Beratung ist die Individualisierung der Behandlung und insbesondere die Vermeidung von Chemotherapie.
Im Einzelnen stehen in Kooperation mit der Pathologie folgende Tests zur Verfügung:
Oncotype Bei dem Oncotype DX Test handelt es sich um einen diagnostischen Test, mit dem die Aktivität verschiedener Gene im Brustkrebsgewebe der Patientin untersucht wird. Der Test gibt Informationen über das persönliche Rückfallrisiko und ob ein Benefit durch eine mögliche Chemotherapie besteht oder ob auf eine Chemotherapie womöglich verzichtet werden kann.
Prosigna Ein in der EU zugelassener Test zur Bestimmung des intrinsischen Tumorsubtyps bei Brustkrebs. Es wird die Aktivität einer Reihe von Genen im Tumorgewebe bestimmt (genomische
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Bei etwa 10-15 von 100 Brust- bzw. Eierstockkrebserkrankten liegt eine Veränderung im Erbgut vor, die für die Krebsentstehung verantwortlich ist. Wesentliche Kennzeichen des erblich bedingten Brust- und Eierstockkrebs sind eine Häufung von Erkrankten in der Familie, ein frühes Erkrankungsalter sowie Zweittumoren sowohl der Brust als auch der Eierstöcke.
Für wen ist eine genetische Beratung sinnvoll? - Einschlusskriterien für die genetische Testung
Wenn eines der folgenden Kriterien bei Ihnen bzw. in Ihrer Familie erfüllt ist, kann eine Beratung und ggf. genetische Testung sinnvoll sein.
Familien mit (aus derselben Familienseite)
eine an einseitigem Brustkrebs erkrankte Frau, vor dem 36. Lebensjahr oder
eine an beidseitigem Brustkrebs erkrankte Frau, wobei die erste Diagnose vor dem 51. Lebensjahr gestellt wurde oder
eine an Brustkrebs und an Eierstockkrebs erkrankte Frau (unabhängig vom Alter) oder
eine an Brustkrebs erkrankte Frau und eine an Eierstockkrebs erkrankte Frau in einer Familie (unabhängig vom Alter) oder
ein an Brustkrebs erkrankter Mann und eine an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankte Frau in einer Familie (unabhängig vom Alter) oder
zwei an Brustkrebs erkrankte Frauen in der Familie, davon mindestens eine vor dem 51. Lebensjahr oder
zwei (oder mehr) an Eierstockkrebs erkrankte Frauen in der Familie (unabhängig vom Alter) oder
drei (oder mehr) an Brustkrebs erkrankte Frauen in der Familie (unabhängig vom Alter)
Wie läuft die genetische Beratung ab?
Zunächst wird Ihnen Informationsmaterial zugeschickt. Darin wird Ihre eigene Krankengeschichte („Anamnese“) und die Ihrer Familie erfragt.
Beim ersten Termin wird mit Ihnen gemeinsam ein Stammbaum erstellt.
Im weiteren Gespräch erfahren Sie Grundlagenwissen zum familiären Brust- und Eierstockkrebs, zur Art der Vererbung und was Sie wissen müssen zum Umgang mit einem erhöhten Risiko – für sich selbst und Ihre Angehörigen.
Erfüllen Sie laut Ihren Familienangaben die o.g. Kriterien, wird die Möglichkeit zur genetischen angeboten. Dies kann nur mit Ihrem Einverständnis von uns veranlasst werden.
Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung können nur Testungen bei an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankten Personen durchgeführt werden (diagnostische Testung).
Mit Abschluss der genetischen Analysen vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin für ein Beratungsgespräch zur Befunderläuterung und zur Festlegung der weiteren Schritte.
Was müssen Sie zur genetischen Beratung mitbringen?
Ein gültiger Überweisungsschein Ihres Frauenarztes/ärztin.
Das von Ihnen ausgefüllte Informationsmaterial mit wenn möglich genauen Angaben zu Ihrer Familie (Geburts-, Todesjahr, Todesursachen, Erkrankungsalter möglichst aller Familienangehörigen über 3 Generationen),
Ärztliche Unterlagen/Befunde von Brust- oder Eierstockkrebs Betroffener. Gerne können Sie eine/n Vertrauten/Vertraute Ihrer Wahl (z.B. Ehepartner, Freundin etc.) zum Gespräch mitbringen.
Wer trägt die Kosten?
Die Kosten für die Beratung und Testung werden durch die Krankenkassen übernommen.
Was ist der Vorteil der genetischen Beratung?
Sollte bei Ihnen eine BRCA-Mutation nachgewiesen werden, dann haben Sie im Beratungsprogramm folgende Vorteile:
Intensivierte Brustkrebs-Früherkennung/Nachsorge unter Einschluss der Kernspinntomographie
Kosten für vorsorgliche Operationen, z.B. die Entfernung der Eierstöcke und Eileiter, sowie des Brustdrüsengewebes werden übernommen.
Ausführliche Beratung und psycho-onkologische Unterstützung
Weitere Familienmitglieder können ggf. beraten oder getestet werden.
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Wenn die Diagnose Brustkrebs gestellt wird, ist die Operation fast immer Kernbestandteil der Behandlung. Durch Verbesserung der präoperativen Diagnostik und Nutzung von Techniken aus der plastischen Mammachirurgie können immer mehr organerhaltende Operationen mit ausgezeichnetem kosmetischen Ergebnis durchgeführt werden. Zusammen mit der postoperativen Bestrahlung der Brust sind sie genauso sicher wie die Amputation. Muss trotzdem amputiert werden, so erlaubt die plastisch rekonstruktive Chirurgie heutzutage die Wiederherstellung mit Implantaten oder Eigengewebe.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die kosmetische Chirurgie der Brust. Neben Vergrößerungs- oder Verkleinerungsoperationen besteht viel Erfahrung zur komplexen Chirurgie von Anlagestörungen.
Mit über 500 Erstoperationen bei Brustkrebs und über 1000 operativen Eingriffen haben die sehr erfahrenen Experten auf dem Gebiet der operativen Senologie ein in der Region einzigartiges Kompetenzteam gebildet.
Das gesamte Spektrum der plastischen Brustchirurgie wird am Brustzentrum Niederrhein angeboten
Brusterhaltende Operation
Wächterlymphknoten/Sentinel-node Biopsie
Brustentfernung
Wiederaufbau der Brust mit Eigengewebe Brustrekonstruktion durch Eigengewebe vom Rücken (Latissimus-Lappen)
Brustaufbau durch Eigengewebe aus der Bauchregion (TRAM-Lappen)
Brustformkorrektur nach vorangegangener Operation Lipofilling/Liposuction
Reparaturchirurgie bei vorbestehender Schädigung des Hautweichteilmantels, Narben, Kapselfibrosen, Silikonschäden, Strahlenschäden
Kosmetische Mammachirurgie
Brustverkleinerung (Mammareduktionsplastik)
Brustvergrößerung (Augmentationsplastik
Korrektur der angeborenen Fehlbildung der Brust (tubuläre Brust)
Brustlifting
Wiederherstellung der Brustwarze und des Brustwarzenhofes durch eigenes Gewebe (inkl. Tätowierung)
Narbenkorrekturen
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Chemotherapie
Moderne Untersuchungen konnten zeigen, dass der Brustkrebs nicht nur eine lokale, sondern auch eine systemische Erkrankung ist, die sich auf das gesamte Organsystem auswirken kann. Somit sind in den meisten Fällen, neben den lokalen Methoden der Operation und Bestrahlung, auch die Therapieformen wichtig, die im ganzen Körper wirken können, um neben dem lokalen Wiederauftreten der Erkrankung (Rezidiv) auch einen systemischen Rückfall (Metastasen) zu verhindern. Hierzu zählen neben der Chemo- und Antikörper- bzw. Immuntherapie auch die Antihormontherapie und die Behandlung mit Bishosphonaten.
Die Entscheidung welche Therapie eingesetzt wird, hängt von der mikroskopischen Untersuchung des Tumorgewebes durch den Pathologen ab. Weitere Faktoren wie Lymphknotenstatus, genetischer Fingerabdruck und Nebenerkrankungen der Patientin spielen ebenfalls eine Rolle. Die maßgeschneiderte Therapieempfehlung erfolgt nach Beratung in unserer wöchentlichen Tumorkonferenz, bei der alle für die Behandlung wichtigen Fachdisziplinen (Senologie, Strahlentherapie, Pathologie, Radiologie) beteiligt sind. Neue Medikamente in der Systemtherapie bieten wir lange vor Markteinführung im Rahmen von Studien an.
Imuntherapie
Antikörper Therapie/Immuntherapie
Die Antikörpertherapie, auch Immuntherapie genannt, bekommt einen zunehmend wichtigeren Stellenwert bei der Krebsbehandlung, da diese Therapie gezielt (targeted therapy) auf individuelle Besonderheiten des Tumors abgestimmt ist. Sie schädigt somit gezielt die Tumorzelle bei gleichzeitiger Schonung der gesunden Zellen. Standard ist die Verabreichung von Antikörpern bereits bei etwa einem Viertel der Patientinnen mit Brustkrebs, wo auf der Oberfläche der Tumorzellen eine Bindungsstelle für Wachstumsfaktoren in übermäßig großer Zahl nachweisbar ist, der sogenannte Her2neu-Rezeptor. Derartige Tumoren haben eine erhöhte Wachstumsrate und können mit den Antikörper-Medikamenten z.B. Trastuzumab (Herceptin®), Pertuzumab oder T-DM1 hervorragend behandelt werden.
Jenseits der Standardtherapie sind weitere, vielversprechende Medikamente in der Entwicklung. Sie zielen auf weitere Wachstumsfaktoren, auf die Sauerstoffversorgung der Tumorzellen oder auch die Aktivierung von Immunzellen. Sie stehen im Rahmen von Studien zur Verfügung (s.dort).
Antihormontherapie
Ca. 70% - 80% aller Brustkrebsfälle können mit Antihormonbehandlung - der Pille gegen Brustkrebs - behandelt werden. Voraussetzung ist, dass die Krebszellen auf ihrer Oberfläche bestimmte Andockstellen für Hormone haben (Hormonrezeptoren: ER, PR), die damit auch für die weitere Behandlung von großer Bedeutung sind. Die Anti-Hormontherapie gilt bis heute als eine der besten zielgerichteten und nebenwirkungsärmeren Therapiemöglichkeiten. Diese Therapie wird meistens in Tablettenform im Regelfall über 5 bis 10 Jahre gegeben. Zur Antihormontherapie bei Brustkrebs stehen verschiedene Wirkmechanismen mit verschiedenen Medikamenten zur Verfügung. Da sie tief in den weiblichen Hormonhaushalt eingreift (Unfruchtbarkeit, Wechseljahrssymptome, Libido) muss eine sorgfältige individuelle Beratung hinsichtlich Risiken, Nebenwirkungen und Nutzen erfolgen. Dies geschieht in enger Kooperation mit den Frauenärzten, die Sie während der Antihormonbehandlung kompetent begleiten wird.
Supportive Therapie
Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen der Chemotherapie/Immun- und Antihormontherapie - supportive TherapieDank den Entwicklungen in der Supportivtherapie hat insbesondere die Chemotherapie ihren Schrecken verloren. Alle Behandlungen werden ambulant durchgeführt. Übelkeit, Erbrechen, Unfruchtbarkeit, Haarausfall, Schleimhautreizung, Einschränkung der Leistungsfähigkeit und Verlust des Gefühls an Händen und Füßen sind gefürchtete Nebenwirkungen der Chemotherapie. Hitzewallungen, Knochenschmerzen und Thrombosen sind Hauptprobleme unter Antihormontherapie.
Viele dieser Nebenwirkungen können vermieden oder gelindert werden. Neben Medikamenten, die nach den Leitlinien der amerikanischen Krebsgesellschaft eingesetzt werden, kommen Kühlhandschuhe, Kompressionshandschuhe, Sport und Naturheilkunde zum Einsatz. Die neuen Kopfhautkühlsysteme können viele Frauen vor dem gefürchteten Haarverlust schützen. Die ganz jungen Frauen, die die Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben, werden zusammen mit unserem Kooperationspartner Fertiprotect beraten.
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Die Diagnose Brustkrebs hat weit reichende Konsequenzen, und für die Therapie gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Gerade weil wir wissenschaftlich und klinisch am Brustzentrum Niederrhein sehr aktiv sind, wird von Betroffenen und behandelnden Ärzten unsere Zweitmeinung geschätzt. Die Einholung einer Zweitmeinung wird z.B. von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Krebshilfe ausdrücklich empfohlen. Sie erhöht die Sicherheit, dass alle Aspekte Ihrer Erkrankung gut untersucht, richtig interpretiert und zielführend behandelt werden.
Wenn Sie das Bedürfnis nach einer Zweitmeinung haben, ist es ratsam sich mit der Krankenkasse in Verbindung zu setzen. Verträge bestehen mit AOK javita und der DKV.
Eine Zweitmeinung einzuholen, heißt nicht, dass die gesamte Diagnostik-Prozedur noch einmal wiederholt werden muss. Bitten Sie Ihren Arzt um die Unterlagen z.B. Arztbrief, Bildgebung wie z.B. Mammographie inklusive der Bilder und Untersuchungsergebnisse und bringen Sie diese zur Zweitmeinung mit. Auch wenn es Mühe macht, der Anspruch auf die eigenen Befunde ist in den Patientenrechten fest geschrieben.
Die Zweitmeinung kann schriftlich erfolgen, telefonisch oder im persönlichen Gespräch. Wir bieten die Möglichkeit einer Zweitmeinung an und fühlen uns verpflichtet, den aktuellsten Wissensstand rasch in die tägliche Praxis umzusetzen und bei unklarer Lage wissenschaftlich zu bewerten. Bei Bedarf ziehen wir automatisch die anderen Fachdisziplinen in Rahmen unserer Tumorkonferenz hinzu.
Zweitmeinungen können in folgenden Sprachen erfolgen: Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Ukrainisch, Polnisch.
Welche Unterlagen brauchen wir?
- Arztbriefe
- Tumorkonferenzprotokolle
- pathohistologischen Befund
- Operationsbericht -Strahlentherapiebericht
- Röntgen-, CT-, MRT-Bilder im Original auf CD und den schriftlichem Befund
- Zusammenfassenden Verlaufsbericht
Wer übernimmt die Kosten?
Die Zweitmeinung ist wegen des hohen damit verbundenen Aufwandes kostenpflichtig. Bitte wenden Sie sich an unsere zentrale Terminvergabe wegen der Konditionen. Die Kostenübernahme erfolgt zumeist durch die Krankenkasse. Bitte bringen Sie Ihre Versichertenkarte mit.
Nach eingehender Prüfung Ihrer Unterlagen werden wir eine Einschätzung der Situation mit Ihnen besprechen und eine schriftliche Zusammenfassung (Zweitmeinung) für Ihren behandelnden Arzt mitgeben. Weitere Schritte werden dann gemeinsam mit Ihnen festgelegt. Wenn Erst- und Zweitmeinung voneinander abweichen, insbesondere bei starken Abweichungen, sollten die Ärzte miteinander in Kontakt treten und vorab versuchen, eine gemeinsame Empfehlung für Sie zu formulieren.
Einen Termin können Sie über unsere zentrale Terminvergabe 02161 981-2335 vereinbaren.
Unser Leistungsspektrum umfasst weiter:
…das erweiterte Netzwerk – Beratungsangebote für Betroffene
- Individuelle Beratung durch unsere Breast-Care-Nurses (Pflegeexpertinnen für Brusterkrankungen)
- Sozialdienst
- Selbsthilfegruppe
- Krankenhausseelsorge
- Physiotherapie
Schriftliche Kurzinformation zum Thema Brustkrebs
Eine weitere Auswahl an kompetenten Beratungsstellen:
Deutsche Krebshilfe: www.krebshilfe.de
Deutsche Krebsgesellschaft: www.krebsgesellschaft.de
AZ-Brustkrebs: http://www.az-brustkrebs.de
Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren, Professor Beuth: www.uk-koeln.de/institute/iwenv
Komen Deutschland e.V.
Mammazone-Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.: www.mammazone.de
Zahlen & Fakten
Mit 400 bis 500 primär erstdiagnostizierten Brustkrebserkrankungen sind wir eines der größten Brustzentren bundesweit.
Rund um den Aufenthalt
Erfahren Sie alles über Ihren Aufenthalt in unserem Krankenhaus.