Rauchen und das Gehirn: Was Tabakkonsum mit unserer Psyche macht
Zum Weltnichtrauchertag am 31.05. erklärt unsere Neuropsychologie, warum Rauchen nicht nur die Lunge, sondern auch das Gehirn schädigt. Erfahre, wie Nikotin uns beeinflusst – und warum sich der Rauchstopp auch mental lohnt.
Rauchen ist eine der häufigsten vermeidbaren Ursachen für Erkrankungen – das ist den meisten Personen bekannt. Was viele aber nicht wissen: Tabakkonsum wirkt sich nicht nur auf die Lunge oder das Herz aus, sondern beeinflusst auch unser Gehirn und unsere Psyche.
Wie wirkt Nikotin im Gehirn?
Nikotin gelangt über die Lunge, durch das Blut, rasch ins Gehirn und aktiviert dort das Belohnungssystem. Es sorgt für eine kurzfristige Ausschüttung von Dopamin, dem sogenannten Glückshormon. Man fühlt sich kurz wach, konzentriert oder entspannter. Doch diese Wirkung ist trügerisch: Je öfter das Gehirn Nikotin bekommt, desto mehr gewöhnt sich der Körper an diese Wirkung und benötigt eine höhere Dosis für den gleichen Effekt.
Laut der offiziellen S3-Leitlinie „Rauchen und Tabakabhängigkeit“ (AWMF 076-006) steigert ein langfristiger Tabakkonsum das Risiko für eine Abhängigkeit.
Was passiert beim Rauchstopp?
Die gute Nachricht: Schon wenige Wochen nach dem Rauchstopp beginnt sich das Gehirn zu erholen. Aufmerksamkeit und Stimmung verbessern sich. Die Entzugssymptome – etwa Reizbarkeit oder Nervosität – klingen ab.
Wie gelingt der Ausstieg?
Die S3-Leitlinie empfiehlt eine kombinierte Behandlung, die sowohl körperliche als auch psychische Aspekte berücksichtigt. Dazu gehören:
Psychologische Behandlung: Einzel- oder Gruppencoachings helfen, Auslöser zu erkennen und Strategien zur Bewältigung zu entwickeln. Insbesondere bei Ängsten, Depressionen oder starken Entzugssymptomen ist eine begleitende Therapie sinnvoll. Ein individueller Rauchstopp-Plan, der die persönliche Motivation, Lebensumstände und psychische Verfassung einbezieht, erhöht die Erfolgsaussichten deutlich.
Nikotinersatztherapie: Pflaster, Kaugummis oder Sprays lindern körperliche Entzugssymptome.
Medikamentöse Unterstützung: Spezielle Mittel wirken gezielt im Gehirn und senken das Verlangen.
Fazit:
Wer mit dem Rauchen aufhört tut langfristig etwas für seine Gesundheit.