Klinikseelsorge

Wenn Worte heilen

Eine lebensverkürzende Diagnose, starke Schmerzen, die Unsicherheit, wie das Leben weitergehen wird – ein Krankenhausaufenthalt kann einiges auf den Kopf stellen. In solchen Fällen empfinden viele Menschen ein Seelsorgegespräch als hilfreich. Da die Zahl hauptamtlicher Seelsorger sinkt, setzen die Johanniter-Kliniken auf die Ausbildung ehrenamtlicher Seelsorgerinnen und Seelsorger - zunächst an den Standorten Bad Oeynhausen und Stendal. Die Ausbildung wird finanziell durch die Johanniter-Stiftung unterstützt. 

Iris Berthold ist eine der Freiwilligen, die sich für diese Aufgabe gemeldet haben. Sie durchläuft aktuell die Seelsorge-Ausbildung, die zwei mehrtägige Module umfasst und in Zusammenarbeit mit Evangelischen Bildungsstätte Bethel erfolgt. 

Liebe Frau Berthold, was hat Sie motiviert, sich für dieses Ehrenamt zu melden?

Ich habe selbst als Patientin erlebt, wie hilfreich es ist, wenn jemand da ist und Zeit für ein Gespräch über meine Sorgen hat. Das Klinikpersonal steht oft unter Druck und muss sich natürlich auf die medizinischen Themen konzentrieren. Verwandte und Freunde möchte man vielleicht nicht belasten, weil sie selbst mit der Situation zu kämpfen haben. Diese Erfahrung hat mich motiviert, auch anderen helfen.

Was ist Ihrer Erfahrung nach das Besondere an einem Seelsorgegespräch?

Ich habe es besonders geschätzt, dass jemand einfach zugehört hat – ohne jegliche Wertung oder Beratung. Oftmals wollen Menschen helfen, indem sie Ratschläge geben: „Ich an deiner Stelle würde...“. Das macht der Seelsorger nicht. Er nimmt sich selbst zurück und gibt Raum dafür, über die eigenen Sorgen zu sprechen.

Das erste Modul Ihrer Ausbildung ist gerade abgeschlossen. Was haben Sie dort gelernt?

Wir haben uns vor allem mit der Gesprächsführung beschäftigt: Wie eröffne ich das Gespräch? Wie arbeitet man heraus, welches Thema die Person beschäftigt? Außerdem ging es darum, wie Bibeltexte unterstützen können. Dabei finde ich wichtig, das Gespräch ganz dem Gegenüber anzupassen. Der eine mag seine Kraft aus der Bibel ziehen, der andere vielleicht nicht – und beiden möchte ich aus Nächstenliebe helfen.

Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Freude bei der Fortsetzung Ihrer Ausbildung!

Möchten Sie unsere Aktivitäten in der Seelsorge langfristig unterstützen?

Johanniter-Stiftung
IBAN: DE56 3506 0190 0000 3403 40
Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank
Verwendungszweck: Zustiftung Seelsorge