Gesundheit, Medizin und Kliniken

Trost in schwierigen Zeiten

Die Johanniter-Kliniken entwickeln neue Wege, um Patientinnen, Patienten und Angehörigen auch künftig seelsorgerliche Begleitung zu ermöglichen – gerade in einer Zeit, in der es immer weniger hauptamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger gibt. Die folgenden Initiativen wurden durch die Johanniter-Stiftung unterstützt:

Das Trostheft
Das Trostheft richtet sich an Patienten sowie Angehörige, die gerade durch schwere Zeiten gehen. Schmerz, Trauer, Schwäche, Heimweh: In Lebenssituationen wie diesen bietet es nicht nur Worte des Trostes, sondern auch praktische Hinweise, um mit der emotionalen Belastung besser umzugehen. Das Projekt startete als Pilotvorhaben in den Kliniken am Standort Gronau und Bremen und hat seitdem positives Feedback erhalten. 

Aufbau einer ehrenamtlichen Klinikseelsorge 
Die Resonanz ist ermutigend: Neun engagierte Frauen und Männer haben sich nach dem öffentlichen Aufruf und der internen Ausschreibung der Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen für die Ausbildung zur ehrenamtlichen Seelsorge gemeldet. Ihr gemeinsames Ziel: Menschen in belastenden Lebenssituationen mit Herz und Zeit zur Seite zu stehen. Erstmalig bieten die Johanniter-Kliniken in Kooperation mit der Evangelischen Bildungsstätte Bethel eine strukturierte und qualifizierte Ausbildung zur ehrenamtlichen Seelsorgerin bzw. zum Seelsorger an. Ein bedeutender Schritt in Zeiten einer abnehmenden Anzahl an hauptamtlichen Seelsorgern. Denn: Seelsorge bedeutet mehr als Worte – sie schenkt Nähe, Trost und Orientierung in Momenten, in denen Menschen sich besonders verletzlich fühlen. Das Ehrenamt ist ein tragender Pfeiler der Klinikgemeinschaft. Es stärkt nicht nur die emotionale Versorgung der Patientinnen und Patienten, sondern auch das soziale Miteinander innerhalb der Klinik und im Umfeld.

Iris Berthold ist eine der Teilnehmerinnen der Ausbildung. Sie schildert in einem Interview ihre Eindrücke.

 

Unsere Projekte aus dem Jahr 2023

Neurologisches Rehabilitationszentrum Friedehorst, Bremen 
Einrichtung eines Gruppenraums für Patienten mit Hirnschädigungen, in dem sie ihre Kommunikationsfähigkeit und das Miteinander außerhalb der Therapie spielerisch stärken können

Zwei Qwiek.Up-Geräte für das Krankenhaus Stendal 
Die Geräte projizieren vertraute Bilder oder Filme an Wand/Decke und beruhigen Patienten zum Beispiel auf der Intensivstation.

Therapeutisches Bouldern in der Kinderfachklinik Bad Sassendorf 
Einrichtung einer therapeutischen Kletterhalle, insbesondere für ADHS- oder Adipositas-Patienten

Ausgewählte Projekte 2022

Gesundheitslotse Ukraine: Traumatisierte Kinder und Jugendliche brauchen unsere Hilfe

(Foto: weya@adobestock)

Berlin, 24.03.2022

Im Rahmen des Krieges in der Ukraine werden sehr viele traumatisierte Kinder und Jugendliche in nach Deutschland kommen. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass viele traumatisierte Kinder und Jugendliche keine medizinische Grundversorgung im Rahmen der Krankenhilfe mit adäquater Diagnostik und Therapie finden. Erste entsprechende Rückmeldungen sind gemeldet worden. Für die Diagnostik und Behandlung von Trauma-Folgestörungen stehen inzwischen sehr effiziente Verfahren zur Verfügung. Betroffene Kinder und Jugendliche mit ihren Familien benötigen einen unkomplizierten und gut erreichbaren Zugang zur Versorgung. Dieses Ziel will das Johanniter-Zentrum Neuwied mit dem Angebot eines „Gesundheitslotsen“ erreichen. In Kooperation mit einer Kinderarztpraxis wird ein fachärztliches Kinder- und Jugend-psychiatrisches und medizinisches Clearing als „Gesundheitslotse“ angeboten. Auch Patienten ohne geregelten Versichertenstatus können vorgestellt werden. Über das Case-Management (Sozialdienstmitarbeitende und Pflegekräfte) des Johanniter-Zentrums Neuwied sowie mit Hilfe eines Dolmetscherpools im Hintergrund können die notwendigen Dinge geklärt werden. Der Lotsendienst ist finanziell nicht abgedeckt, die Behandlung wird im Einzelnen geprüft und bei Kostenträgern beantragt. Die Johanniter-Stiftung fördert dieses Projekt im Rahmen der Soforthilfe "Ukraine".