15.10.2025 | Johanniter-Auslandshilfe

Waffenstillstand in Gaza: Johanniter leisten weiter medizinische Hilfe

Die Johanniter und ihre Partner haben in den letzten 12 Monaten über 220.000 Menschen in Gaza basismedizinisch versorgt. Doch die Medikamentenlager sind leer. 'Es braucht jetzt ungehinderten Zugang, um Hilfe für die Menschen weiter leisten zu können.'

Eine Patientin bekommt Medikamente an der Ausgabe einer Klinik des Johanniter-Partners Juzoor im Gazastreifen. Foto: Majdi Fathi

„Wir Johanniter sind erleichtert über den vereinbarten Waffenstillstand und den angestrebten Friedensplan für die Region. Denn sie bedeutet, dass die Mitarbeitenden unserer Partner nicht mehr täglich in Lebensgefahr sind und wir unsere Hilfe ausweiten und die humanitäre Not der Bevölkerung in Gaza lindern können“, sagt Susanne Wesemann, Leiterin der Johanniter-Auslandshilfe. 

 

„Doch dafür benötigt es jetzt dringend ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfsorganisationen“, so Wesemann weiter. „Dieser ist in dem Waffenstillstandsabkommen klar geregelt, wird aber bisher noch nicht umgesetzt.“ Tausende Tonnen von Hilfsgütern stehen vor den Grenzen und müssen jetzt schnell an die notleidende Bevölkerung in Gaza übergeben werden. 

 

Hauterkrankungen und Lungenentzündungen nehmen zu

„Die Patientenzahlen in unseren Zentren im Norden und Süden des Gazasteifens steigen täglich an. Gründe sind vor allem Folgen von lang andauerndem Hunger und starker Luftverschmutzung, aber auch verheerende hygienische Bedingungen durch zerstörte sanitäre Anlagen“ berichtet Dr. Arej von der Johanniter-Partnerorganisation. „Wir behandeln verstärkt Patientinnen und Patienten mit Hauterkrankungen und Lungenentzündungen, aber auch viele Unter- und Mangelernährte.“ Doch die noch vorrätigen Medikamente sind abgelaufen und Verbrauchsgüter gehen zur Neige. „Wir hoffen dringend auf neue Lieferungen, um die Menschen ordentlich versorgen zu können“, sagt die palästinensische Ärztin. Die Johanniter und ihre Partner sind im täglichen Austausch und überwachen die Situation. „Jede Möglichkeit für Unterstützung bei der Einfuhr von Gütern und der Ausweitung der Hilfe wird geprüft“, verspricht Wesemann.

 

Die Johanniter in Nahost:

Die Johanniter sind mit einem Länderbüro in Jordanien in der Region vertreten und koordinieren von hier die Projekte mit ihren Partnern in Gaza, Westjordanland, Libanon und Syrien. Gemeinsam mit ihren beiden Partnern St John Eye Hospital und JUZOOR leisten sie täglich medizinische Hilfe in Gaza und Westjordanland. So erhielten in den letzten 12 Monaten über 230.000 Menschen medizinische Basisversorgung, über 20.000 schwerverletzte Menschen konnten in den Einrichtungen der Partner versorgt werden, 12.000 Schwangere wurden betreut. 

 

Die Menschen in Gaza sind nach zwei Kriegsjahren und massiver Zerstörung dringend auf Hilfe angewiesen. Bitte spenden Sie.

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. 

Stichwort: „Gaza“

IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00 (Bank für Sozialwirtschaft)

 

Hinweis für Redaktionen:

Johanniter-Mitarbeitende in Nahost stehen für Interviews zur Verfügung.

 

Pressekontakt:

Sandra Lorenz, Fachbereichsleiterin Kommunikation Auslandshilfe, Tel.: 0172 / 563 87 40, sandra.lorenz@johanniter.de