Sicherheit für Helfende
In Regionen, wo sie am meisten gebraucht werden, sind unsere Mitarbeitenden oft Gefahren ausgesetzt. Zu ihrem Schutz überwachen Sicherheitsexpertinnen und -experten intern die Lage. Weltweit häufen sich Vorfälle, bei denen Helferinnen und Helfer in gefährliche Situationen geraten. Dies betrifft Einsätze nach Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdbeben und Epidemien, aber auch Gefahren durch Beschuss oder Kidnapping in bewaffneten Konflikten.
Den globalen Überblick hat der Sicherheitsreferent Florian Meyer in der Berliner Bundesgeschäftsstelle. Er hält Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen in den Länderbüros, berät und unterstützt sie. Meyer und seine Kolleginnen und Kollegen arbeiten vor allem präventiv. Sie sind immer gut informiert und erstellen auf der Grundlage von Gefährdungsanalysen detaillierte Sicherheitspläne. Darin ist geregelt, wie und wo sich die Mitarbeitenden vor Ort bewegen dürfen, wie Büros und Unterkünfte geschützt werden müssen und wie die Kommunikation abläuft.
„Sicherheit ist unsere Verpflichtung gegenüber denen, die sich tagtäglich für das Wohl anderer einsetzen.“
Vorbereitet auf den Ernstfall
Um unsere Mitarbeitenden bestmöglich zu schützen, setzen wir auf eine umfassende Vorbereitung und kontinuierliche Weiterbildung. Ein zentrales Element unserer Sicherheitsstrategie sind praxisorientierte Trainings, wie die sogenannten HEAT-Kurse (Hostile Environment Awareness Training). Diese bereiten unsere internationalen Mitarbeitenden auf Einsätze in risikoreichen Umgebungen vor. Auch für unsere nationalen Mitarbeitenden bieten wir maßgeschneiderte Sicherheitstrainings an, die an die spezifischen Herausforderungen ihrer Einsatzregionen angepasst sind. Diese Trainings vermitteln wichtige Fähigkeiten, um sicherheitsrelevante Risiken zu minimieren und eine sichere Arbeitsumgebung zu gewährleisten. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf unsere lokalen Partner, denn sie sind oft hohen Risiken ausgesetzt. „Sicherheit verstehen wir als gemeinsame Verantwortung“, so Florian Meyer.
Rose Munene, PMEAL-Koordinatorin in Mosambik, nahm im August 2024 in Kenia an ihrem ersten HEAT-Sicherheitstraining teil. Hier berichtet sie darüber.
Rose, wann hast Du das letzte Mal eine Sicherheitsschulung absolviert?
Ich habe vor kurzem an einer dreitägigen Sicherheitsschulung (Personal Field Security Training) teilgenommen, die aus einer Reihe von theoretischen und praktischen Modulen sowie Simulationen bestand. Der Kurs fand an der Humanitarian Peace Support School in Nairobi, Kenia, statt. Es war das erste Mal, dass ich an so einem Training teilgenommen habe.
Warum ist so eine Ausbildung für Deine Arbeit und für Dich persönlich wichtig?
Dieser Kurs war für mich sehr wichtig, da er mir geholfen hat, mich auf meinen Einsatz in einem Konfliktgebiet (Provinz Cabo Delgado in Mosambik) vorzubereiten. Ich habe gelernt, Risiken in diesem herausfordernden Umfeld zu erkennen, einzuschätzen und zu bewältigen. Ich habe grundsätzlich verstanden, wie ich für meine persönliche Sicherheit sorgen kann. Wichtig ist es, individuell Verantwortung zu übernehmen, mein Verhalten bewusst zu steuern und das anderer zu beobachten sowie die Grundlagen des Sicherheitsmanagements einzuhalten.
Was waren die wichtigsten Erkenntnisse, die Du mitgenommen hast?
Der Großteil der Module war für mich wichtig: Erstens das Erkennen von Risiken in Gebäuden, um im Ernstfall angemessen reagieren zu können. Zweitens unter welchen Umständen eine Entführung drohen kann und welche Maßnahmen ich ergreifen kann, um sie zu überleben. Drittens das Wissen, wie ich in Stresssituationen reagieren kann, wie ich sie erkenne und ihnen vorbeuge. Viertens die Regeln der Ersten Hilfe in gefährlichen Umgebungen.