Stark durch nationale Mitarbeitende

In den Johanniter-Länderbüros arbeiten über 300 Kolleginnen und Kollegen jeden Tag daran, Menschen in Krisen und Konflikten bestmöglich zu unterstützen. Die meisten von ihnen sind nationale Mitarbeitende. 

„Unsere 260 nationalen Kolleginnen und Kollegen bringen ein tiefes Verständnis der jeweiligen lokalen Gegebenheiten, der Sprache und der Kultur mit“, sagt Personalreferentin Sigrun Hellwig. „Sie unterstützen uns dabei, sicherzustellen, dass unsere Projekte relevant und nachhaltig bleiben. Das Vertrauen der Menschen, mit denen wir arbeiten, wird so noch mehr gestärkt.“ Damit sind sie für den Erfolg unserer Arbeit von entscheidender Bedeutung. 

Die meisten nationalen Mitarbeitenden - ganze 90 - sind im Südsudan beschäftigt. In der Demokratischen Republik Kongo sind es 51, gefolgt von Mosambik mit 29 ortsansässigen Kolleginnen und Kollegen. Die Mehrheit unserer lokalen Mitarbeitenden weltweit ist zwischen 31 und 40 Jahre alt. 

Damit sie ihre Stärken und Perspektiven einbringen können, werden sie aktiv in die Gestaltung strategischer Entscheidungen einbezogen. „Ihre Stimmen werden auf allen Ebenen der Organisation wertgeschätzt“, sagt Hellwig. Wer seine Kompetenzen ausbauen und international tätig werden möchte, wird gefördert und kann sich weiterentwickeln. 

Die lokalen Mitarbeitenden sind oft in einem komplexen und risikoreichen Umfeld tätig. Dafür erhalten sie eine faire Entlohnung, zusätzliche nicht-monetäre Leistungen und bei Bedarf psychosoziale Unterstützung. „Wir freuen uns, dass viele lokale Kolleginnen und Kollegen den Johannitern schon seit fast 10 Jahren treu sind“, sagt Sigrun Hellwig. 

Das sagen unsere nationalen Mitarbeitenden

Roy Jaude, Programmverantwortlicher für den Nahen Osten

Roy, wie lange bist du bei uns und hat sich deine Position verändert?
Ich bin seit März 2020 bei den Johannitern, zunächst als Programme Officer für den Libanon. Aufgrund wachsender Aufgaben wurde ich später Programme Manager für den Libanon.

Welche Aufgaben hast du in deiner Position?
Ich leite die Umsetzung aller Johanniter-Projekte im Libanon, überwache Partnerorganisationen, unterstütze fachlich und strategisch und achte auf die Einhaltung von Fördervorgaben. Außerdem vertrete ich Johanniter in wichtigen Koordinationsgremien und arbeite eng mit anderen Organisationen zusammen.

Worauf bist du besonders stolz?
Ich bin besonders stolz darauf, dass wir in meiner Zeit bei den Johannitern immer die am stärksten gefährdeten Menschen im Libanon unterstützen konnten, insbesondere Jugendliche und Frauen. Ein herausragender Moment war unsere schnelle und effektive Reaktion nach der Explosion im Hafen von Beirut im August 2020. Damals konnten wir sehr zügig dringend benötigte Hilfe für die betroffenen Gemeinden leisten. Auch die Leitung unseres Nothilfeeinsatzes für Binnenvertriebene nach der Eskalation im Süden des Landes 2023 war eine große Herausforderung, die wir gemeinsam gemeistert haben. Diese Erfahrungen haben gezeigt, wie engagiert, flexibel und solidarisch unser Team in Krisensituationen agiert.

Wie ist die Zusammenarbeit im Team?  
Obwohl ich als einzige*r Johanniter-Mitarbeitende*r im Libanon arbeite und mein Büro mit einer Partnerorganisation in Beirut teile, fühle ich mich sehr eng mit unserem Regionalteam verbunden. Die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen im Regionalbüro ist nicht nur professionell, sondern auch sehr unterstützend. Besonders schätze ich den freundlichen Umgang, das gegenseitige Vertrauen und den respektvollen Austausch. Unsere Teamdynamik ist sehr familiär – wir unterstützen uns gegenseitig, teilen gemeinsame Werte und verfolgen die gleichen Ziele. Das gibt mir viel Rückhalt und Motivation in meiner täglichen Arbeit.

Fühlst du dich gut unterstützt? 
Ja, ich fühle mich sowohl vom Regionalbüro als auch von der Zentrale sehr gut unterstützt. Besonders in schwierigen Zeiten, wie bei der jüngsten Eskalation 2024, habe ich die Fürsorge und das Engagement meiner Kolleg*innen deutlich gespürt. Neben der operativen Unterstützung und den offiziellen Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden habe ich auch auf persönlicher Ebene viel Zuspruch erhalten. Mehrere Kolleg*innen aus der Zentrale haben sich regelmäßig telefonisch nach meinem Wohlbefinden und dem meiner Familie erkundigt. Diese emotionale und psychosoziale Unterstützung hat mir in dieser Zeit sehr geholfen und mein Zugehörigkeitsgefühl sowie die Wertschätzung durch die Johanniter noch einmal gestärkt.

Susan Elit, Finanzkoordinatorin in Uganda

Susan, wie lange bist du bei uns?

Ich bin seit 6 Jahren bei der JUH.

Wofür bist du in deiner Position verantwortlich?

Zu meinen Aufgaben gehören die Bearbeitung der monatlichen Transaktionen, der Monatsabschluss und die Unterstützung der Länderbüros bei der Überprüfung der monatlichen Transaktionen und der Bilanzabstimmung. Zu meinen weiteren Aufgaben gehört auch die Einweisung der verschiedenen Finanzmitarbeiter in den Länderbüros und die Einarbeitung der neu eingestellten Finanzmitarbeiter in den Länderbüros.

Worauf bist du stolz?

Ich habe als Finanzassistentin angefangen und bin heute Finanzkoordinatorin und damit für alle Überprüfungen von Transaktionen und Bilanzposten in den zentralen Finanzabteilungen zuständig. Darauf bin ich sehr stolz. Und ich freue mich jeden Tag, meine Kolleg*innen zu unterstützen.

Wie ist die Zusammenarbeit mit deinen Kolleg*innen und mit der Zentrale? 

Das GSU-Team ist im Allgemeinen ein sehr hilfsbereites Team, und ich mag die Zusammenarbeit mit unseren verschiedenen Kolleg*innen in den Länderbüros und den Kolleg*innen in der Zentrale. Insgesamt fühle ich mich gut unterstützt. Ich schätze die Kommunikation, habe hilfreiche Ressourcen zur Verfügung und einen Vorgesetzten, der meine Zeit respektiert und meinen Beitrag wertschätzt. Von ihm bekomme ich regelmäßige Rückmeldungen und Feedback. Zufrieden bin ich auch mit Wachstumsmöglichkeiten wie Schulungen, Mentoring und mit der Flexibilität, z. B. der Möglichkeit auch mal von Zuhause aus zu arbeiten.