Einsatz beim Impfen und Testen

„Die Menschen sind so dankbar“

Therese Wettwer engagiert sich im Impfzentrum.

Therese Wettwer (75 Jahre) ist Krankenschwester im Ruhestand und arbeitet im Impfzentrum seit Eröffnung im März. Bei den Johannitern ist sie seit Jahren Fördermitglied. Torben Flohr (46 Jahre) engagiert sich seit 1997 in Eutin ehrenamtlich als Rettungssanitäter, Gruppen- und Zugführer im Rettungsdienst und Katastrophenschutz sowie in der Tauchergruppe. Seit März unterstützt er in der Eutiner Teststelle. Im Interview berichten sie von ihrem Einsatz.


Was hat Sie motiviert, ehrenamtlich die Arbeit im Impfzentrum zu unterstützen?
Therese Wettwer:
„Ich mache die Arbeit im Impfzentrum nicht wegen der Aufwandsentschädigung, sondern ich habe gerne etwas Sinnvolles zu tun. Als ehemalige Krankenschwester habe ich das Bedürfnis mitzuhelfen und auch die Zeit hierfür. Je schneller wir alle geimpft sind, desto schneller können wir in unser gewohntes Leben zurückkehren. Nach meiner Berufstätigkeit habe ich mich jahrelang in der Hospizarbeit engagiert. Ich gehöre einer Generation an, der es gut geht, und ich kann der Gesellschaft so etwas zurückgeben.“

Torben Flohr testet seine Mitmenschen ehrenamtlich auf das Coronavirus.

Und warum engagieren Sie sich im Eutiner Testzentrum?
Torben Flohr:
„Als Johanniter im Katastrophenschutz und Rettungsdienst stelle ich mich seit Jahren den Herausforderungen unterschiedlichster Einsätze. Für mich ist es daher selbstverständlich, in der Bewältigung der Pandemie mitzuhelfen. Menschen in besonderen Situationen zur Seite zu stehen und ihre Dankbarkeit motivieren mich, mein Ehrenamt auszuüben. Außerdem spielen der familiäre Zusammenhalt und die Freundschaften in meinem Ortsverband eine große Rolle.“

Welche Erfahrungen können Sie beide für diese Arbeit einbringen?
Flohr:
„Ich bin seit 20 Jahren Rettungssanitäter und habe im Sanitäts- und Rettungsdienst Erfahrungen in der Notfallmedizin gesammelt. Das notwendige Wissen für das Testen habe ich mir in einer Schulung durch die Johanniter angeeignet.“

Wettwer: „Ich war Intensiv- und OP-Schwester und habe lange im Epilepsiezentrum mit schwerbehinderten Kindern gearbeitet, danach kam dann die Hospizarbeit im Ehrenamt.“

Was ist im Moment besonders herausfordernd?
Wettwer:
„Wir impfen zwölf bis 16 Personen pro Stunde. Eine kleine Herausforderung ist es, dass wir keine festen Teams haben. Aber wir arrangieren uns mit den Kollegen und Kolleginnen und sorgen für gute Stimmung, dann bringt es auch Spaß.“

Flohr: „Den Beruf und die ehrenamtliche Arbeit in der Teststelle unter einen Hut zu bringen. Natürlich muss sich so ein Dienst erst einspielen und eine gewisse Routine in den Arbeitsabläufen entwickeln. Oft kommen Menschen ohne Termin, die trotz des knappen Zeitplans aufgeklärt und beraten werden müssen.“

Und wie reagieren die Menschen?
Wettwer:
„Die Menschen sind so dankbar, dass sie geimpft werden. Keiner meckert, alle freuen sich. Wir bekommen viel Wertschätzung zu spüren und Lob dafür, dass es so gut läuft.“

Flohr: „Alle sind geduldig, freundlich und nett. So viel Dank auf einmal habe ich bislang noch nicht erfahren dürfen. Neulich testete ich einen Pastor, den ich persönlich kenne und der als Notfallseelsorger tätig ist. Dann bat jemand nach Feierabend um einen Test. Nachdem ich auf eine Aussage von ihm mit dem Ausspruch ‚Um Gottes Willen‘ reagierte, schmunzelte er und meinte, auf Gottes Wille wolle er hoffen. Es war der Propst aus Eutin. Beim Warten auf die Testergebnisse unterhielten sich Pastor und Propst und ich bekam zum Feierabend und für meine Arbeit Dank und Segen.“

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