Erste Hilfe rettet Leben – auch während der Corona-Pandemie
Johanniter Lippe-Höxter geben Tipps zum Verhalten im Notfall
In Corona-Zeiten sind viele Menschen sehr besorgt um ihre eigene Gesundheit und wollen sich selbst schützen. Aber wie kann man in einem Notfall helfen, ohne sich selbst unnötig zu gefährden und eine Ansteckung mit Covid-19 zu riskieren? Besonders die Mund-zu-Mund-Beatmung während der Herz-Lungen-Wiederbelebung steht in der aktuellen Corona-Pandemie zur Diskussion.
„Grundsätzlich sollte jeder Mensch immer Erste Hilfe leisten“, sagt Björn Jockwig, Leiter der Erste-Hilfe-Ausbildungsabteilung der Johanniter im Regionalverband Lippe-Höxter. Einen Notruf abzusetzen, ist in der Notfallsituation das Minimum. Und das gilt genauso während der Corona-Pandemie. „Der Ersthelfer sollte dabei jedoch immer auf seinen Eigenschutz achten und sich selbst nicht in Gefahr begeben.“
Ist der Verletzte an Corona erkrankt oder der Ersthelfer ist sich unsicher, kann aktuell auf die Beatmung verzichtet werden. Jockwig erklärt: „Sie setzen den Notruf ab und führen anschließend ununterbrochen die Herzdruckmassage durch.“ Gleichzeitig kann das Gesicht des Betroffenen mit einem leichten Tuch abgedeckt werden, um das Risiko einer Tröpfcheninfektion zu minimieren.
Laut der Arbeitsgemeinschaft der Notärzte in Nordrhein-Westfalen (AGNNW) treten mehr als 60% der Herz-Kreislauf-Stillstände zuhause auf. In vielen Fällen sind die Ersthelfer also Mitglieder der (Kern-)Familie oder andere nahestehende Personen, die das Risiko einer möglichen Ansteckung in der Regel besser einschätzen können als eine fremde Person. „Ist das der Fall, sollten Sie – wenn möglich – neben der Herzdruckmassage auch die Atemspende geben“, so Jockwig weiter.
Falls der Ersthelfer selbst zur Corona-Risikogruppe gehört, können andere Personen ermuntert werden, Erste Hilfe zu leisten. „Ist niemand in der Nähe, versuchen Sie, so gut es geht und mit angemessenen Sicherheitsabstand zu helfen“, so Jockwig. Ein Notruf sollte in jedem Fall abgesetzt werden!