Sei stark auch ohne Fäuste – Ein Sozial-Kompetenz-Training in der Westpfalz

Als Träger der freien Jugendhilfe kommen wir immer häufiger in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen, die durch fehlende Frustrationstoleranz, Schwierigkeiten im Umgang mit Gleichaltrigen und Erwachsenen sowie durch respekt- und distanzloses oder aggressiv motiviertes Verhalten in Schule und Freizeit auffallen. Die sich hieraus ergebenden Probleme für die Einzelnen in ihrem Umfeld (Schule, Freundeskreis, Familie) sind vielfältig und verstärken sich, wenn solche Verhaltensmuster anhalten. Oft geraten die Kinder und Jugendlichen in einen negativen Kreislauf, aus dem sie selbst kaum mehr entkommen können. Dem möchten wir mit dem Angebot eines sozialen Gruppentrainings präventiv entgegentreten.

Wie das Projekt „Sei stark auch ohne Fäuste“ hilft

Unser Konzept basiert auf der Annahme, dass alles Handeln darauf ausgerichtet ist, sich als selbstwirksam zu erleben und Erfolg zu haben. Wird in diesem Zusammenhang dissoziales Verhalten als erfolgreich bewertet, wird sich dieses verstärken. Daher wollen wir den Kindern Wege aufzeigen, um Selbstwirksamkeit und Erfolge als eigenverantwortliche und gemeinschaftsfähige Persönlichkeit zu erleben.

Das soziale Training bietet Grundschulkindern der dritten und vierten Klasse die Möglichkeit, in einer kleinen, geschützten Gruppe soziale Kompetenzen zu üben und auf gesellschaftliche Herausforderungen angemessen zu reagieren. Es zeigt, wie die Anforderungen von Schule, Familie und Gesellschaft bewältigt werden können, ohne zu scheitern.

Aufgebaut ist das Training in vier Themenblöcke:

  • Kennenlernen und Regelfindung
  • Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Umgang mit Gefühlen
  • Streitschlichtung (Konfliktentstehung und  lösungen)

Wie Kinder von „Sei stark auch ohne Fäuste“ profitieren

Ziel des Trainings ist es, die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler so zu unterstützen, dass sie Belastungen und Anforderungen, vor allem im sozialen Bereich, besser bewältigen können. Im Vordergrund stehen hierbei die Verringerung der Gewaltbereitschaft und des aggressiven Verhaltens, neue Formen der Wahrnehmung und Interpretation von sozialen Situationen sowie ein gezielter Aufbau von selbstsicherem Verhalten. Schließlich soll es den Schülerinnen und Schülern gelingen, die erarbeiteten Inhalte auf ihren Alltag zu übertragen und den Zusammenhang zwischen ihrem Verhalten und den daraus folgenden Konsequenzen zu erfahren.

Um diese Zielsetzung zu erreichen, sollen die Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Empathie, Impulskontrolle, Umgang mit Ärger und Wut gestärkt werden. Der Fokus liegt somit auf dem Aufbau prosozialen Verhaltens wie Respekt, Anerkennung, Wertschätzung oder Hilfsbereitschaft.