Ukraine: Hilfe an der Front

72 Dörfer nahe der Front im Südosten der Ukraine erhalten dringend benötigte Hilfe in Form von Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Generatoren

Im ukrainischen Oblast Mykolajiw, nur 60 Kilometer von Cherson, der aktuell am stärksten umkämpften Region im Südosten der Ukraine, muss auch die Bevölkerung weiterhin um ihr Überleben kämpfen. Ihre Häuser wurden zerstört, es gibt keinen Strom, Lebensmittel, sauberes Wasser oder medizinische Versorgung. Mit ihrem neuen Partner „New Dawn“ wollen die Johanniter hier ansetzen und das Leid der betroffenen Bevölkerung lindern.

Unterstützung von 72 Dörfern

Besonders die Dörfer in den sogenannten Grau- und 0-Zonen, also die Zonen 15 Kilometer vor oder direkt an der Front, haben es schwer. Sie sind kaum zu erreichen, da die Kommunikation mit den offiziellen Verwaltungen unterbrochen wurde. Für die verbleibende Bevölkerung, vor allem ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen, gibt es aufgrund des ständigen Kreuzfeuers keine Möglichkeit, irgendeine Art von Grundversorgung zu erhalten. Viele Dörfer sind vom Stromnetz abgeschnitten und haben keine Möglichkeit, eine warme Mahlzeit zu kochen. Auch die üblichen landwirtschaftlichen Tätigkeiten können aufgrund der Gefahr durch Artilleriefeuer nicht fortgesetzt werden.

Mit dem neuen Projekt sollen nun die betroffenen Dörfer durch die Verteilung von Hilfspaketen unterstützt werden. „Dadurch wollen wir das Überleben der Menschen in den Dörfern sicherstellen und den verbliebenen Bewohnerinnen und Bewohnern einen verbesserten Zugang zu Nahrungsmitteln, Hygiene und Wasser gewährleisten“, sagt Florian Beck, Programmreferent für die Ukraine in der Johanniter-Auslandshilfe. Die vom Stromnetz abgeschnittenen Dörfer sollen zudem einen Generator erhalten.

Neue Partnerorganisation: New Dawn

Das Projekt setzen die Johanniter mit ihrem neuen Partner New Dawn um. Die ukrainische NGO leistet seit Kriegsbeginn humanitäre Unterstützung für die Bevölkerung. In ihrem Zentrum in Odessa empfangen und versorgen sie täglich über 250 Binnenvertriebene. „Die Arbeit kurz vor der Frontlinie des Krieges ist sehr gefährlich. Die Mitarbeitenden von New Dawn kennen die Region aber sehr genau und prüfen täglich, wohin sie fahren können, um Hilfspakete zu Bedürftigen zu bringen“, so Beck weiter.