Mit starken Partnern auf lokaler Ebene
Die Johanniter sind Unterzeichner der Charter 4 Change. Die darin verankerten acht Selbstverpflichtungen sollen die Sichtbarkeit und Rolle von lokalen Partnerorganisationen stärken. Wir Johanniter wollen die Wichtigkeit und den Beitrag lokaler Partner gegenüber Geldgebern und der Öffentlichkeit stärker betonen und uns für deren direkte Unterstützung einsetzen. Ein Ziel der Charter sieht vor, dass 20 Prozent aller humanitären Programmausgaben an Partnerorganisationen weitergeleitet werden. Diese Verpflichtung haben wir zum Beispiel im Jahr 2022 mit 31 Prozent deutlich erfüllen können.
Charter4Change
640 nationale und lokale Organisationen aus 57 Ländern haben die Charter4Change formuliert. Damit rufen sie ihre internationalen Partner auf, die Zusammenarbeit künftig nach acht neuen Regeln zu
gestalten. 39 internationale Organisationen, darunter die Johanniter, sind dem Aufruf gefolgt. Jetzt arbeiten wir an der Umsetzung.
Kapazitäten und Ressourcen anerkennen
Mit Ausnahme der Demokratischen Republik Kongo und des Südsudans setzen wir alle Projekte über lokal vernetzte Partnerorganisationen um. Im Jahr 2023 arbeiteten wir mit 53 Partnern in 23 Ländern zusammen. Das allein reicht aber für einen grundlegenden Wandel nicht.
„Statt unsere Anspruchshaltung und die der institutionellen Zuwendungsgeber auf andere zu übertragen, müssen Machtverhältnisse und Entscheidungsebenen verändert werden“, sagt Wiebke Kessens, Verantwortliche für die Themen Strategie & Qualität.
Seit 2018 verfolgen die Johanniter mit dem Programm „Grassroots Organizational Development – Working Towards Humanity“ (GROWTH) erstmalig dieses Ziel zentral. Insgesamt nehmen zehn Basisorganisationen aus den Philippinen, Kambodscha und Myanmar daran teil. Sie werden bei der Entwicklung der Organisation, der Erweiterung ihres Programms, dem Akquirieren eigener finanzieller Mittel und bei der Übernahme von Führungsverantwortung unterstützt, wobei ihre Philosophie und Werte respektiert werden.
Unsere Partnerorganisationen
Im Jahr 2023 arbeiteten wir in 23 Projektländern mit insgesamt 53 lokalen Organisationen zusammen.
Unser Partner in Kambodscha: Women Peace Makers (WPM)
Die Organisation entstand aus einem Netzwerk engagierter Frauen und Jugendlicher und wurde im Jahr 2003 als nationale NGO registriert. Sie setzt sich für eine friedliche und geschlechtergerechte Gesellschaft ein, in der alle Menschen, unabhängig von ihrer Identität oder ihren Fähigkeiten, ihr volles Potenzial entfalten und frei von Gewalt leben können. Schwerpunkte der Arbeit von WPM sind die Interessenvertretung von Frauen, Konfliktlösung und Friedensarbeit sowie die Unterstützung von Jugendlichen. Mit WPM verbindet uns seit 2018 eine enge Partnerschaft. Durch unser aktuelles gemeinsames Projekt werden Frauen, Mädchen, Männer und Jungen vor geschlechterspezifischer Gewalt geschützt. Gemeindemitglieder in den Provinzen Kampot, Kampong Chhnang und Tbong Khmum werden durch Schulungen für das Thema sensibilisiert. Betroffene von Gewalt werden psychologisch betreut.