15.02.2022 | Regionalgeschäftsstelle Tübingen

Neustart mit 25.000 Euro Spenden

Nach der Brandkatastrophe auf dem Dettinger Priorberg blickt Familie Schurg zuversichtlicher in die Zukunft und bedankt sich bei allen Spendern.

Horb/Tübingen Ein verheerender Brand hat im Juli 2021 das Haus sowie die Schreinerwerkstatt der Familie Schurg auf dem Priorberg in Horb-Dettingen völlig zerstört. Alle blieben zum Glück unverletzt, doch aus den Flammen konnte die Familie nur wenige Habseligkeiten retten. Und ohne seine Werkstatt stand Roland Schurg beruflich vor dem Nichts. Dettingens Ortsvorsteherin Andrea Haigis, Horbs Bürgermeister Ralph Zimmermann und der Johanniter-Ortsverband Horb/Nagold lösten mit einem Spendenaufruf eine Welle der Hilfsbereitschaft aus: Menschen aus Horb und der gesamten Region spendeten und boten der vierköpfigen Familie ihre Unterstützung an. Inzwischen sind insgesamt 25.000 Euro auf dem eigens eingerichteten Spendenkonto der Johanniter eingegangen. Dafür will sich die Familie Schurg jetzt öffentlich bedanken.

„Wir sind immer noch völlig überwältigt und unendlich dankbar, dass uns so viele Menschen geholfen und für uns gespendet haben“, sagt Birgit Reuß, die Frau von Roland Schurg. Nur wenige Tage nach dem Brand waren bereits 18.000 Euro auf dem Johanniter-Spendenkonto eingegangen. „Wir hatten Freunde, die sich statt Geschenken zum Geburtstag Spenden für uns gewünscht haben“, erzählt Birgit Reuß, „andere sammelten Geld für ein neues Laptop unserer Tochter, die sich für ihr Studium bewerben musste.“

Neben der großen Spendenbereitschaft standen insbesondere die Menschen aus der Nachbarschaft des Priorbergs sofort bereit, um die Schurgs zu unterstützen: Schnell vermittelten sie der Familie ein kleines Haus in der Nähe. Darüber hinaus bot ein Kollege Roland Schurg eine Schreinerwerkstatt an, die dieser dank der Spendengelder mieten und hier seine Schreinerei-Aufträge weiterbearbeiten kann.

Erinnerungen an der Wäscheleine

Auch an viele kleine Gesten der Unterstützung erinnert sich Birgit Reuß gerührt. Die meisten ihrer Erinnerungsfotos verbrannten im Feuer, nur wenige konnte sie retten: „Die habe ich an einer Wäscheleine aufgehängt, weil sie vom Löschwasser durchweicht waren“, erzählt sie. Als Freunde und Bekannte davon hörten, schickten sie ihr Fotos von früheren gemeinsamen Unternehmungen und retteten so einige Erinnerungen.

Als Birgit Reuß und Roland Schurg den ersten Spendenscheck im vergangenen August entgegennahmen, standen sie noch vor den verkohlten Trümmern ihres Hauses auf dem Priorberg. Jetzt ist alles abgerissen, nur noch die Bodenplatte der Werkstatt ist übriggeblieben. Der Wiederaufbau kann beginnen, zum Teil finanziert mit den Spendengeldern. Birgit Reuß hat bisher nur die wichtigsten Dinge damit angeschafft: Schreinerwerkzeug und ein paar Haushaltsgeräte. Mit den restlichen Spenden geht die Familie sehr sparsam um: „Wir überlegen uns genau, wofür wir das Geld ausgeben, da fühlen wir uns den Spendern verpflichtet“, erklärt Birgit Reuß.

Dankbarkeit für die Unterstützung

Das wichtigste Anliegen der Familie ist es jetzt, sich bei so vielen Menschen wie möglich persönlich für die Spenden zu bedanken. Da sie aus Datenschutzgründen nicht wissen, wer gespendet hat, wendet sich das Ehepaar an die Öffentlichkeit und bedankt sich herzlich bei allen für die immense Hilfsbereitschaft. Die große Anteilnahme selbst völlig fremder Menschen rührt die beiden nach wie vor: „Uns hilft das unglaublich, langsam
zur Ruhe zu kommen und den sicherlich anstrengenden Weg bis zum Wiederaufbau
weiterzugehen“, betont Birgit Reuß.

 

Über die Johanniter-Unfall-Hilfe

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 25.000 Beschäftigten, mehr als 40.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.