08.03.2022 | Regionalgeschäftsstelle Tübingen

Weltfrauentag: Frauenpower bei den Johannitern in Baden-Württemberg

„Break the Bias“ (Stoppt Vorurteile) ist das Motto des heutigen Weltfrauentags. Deshalb rückt die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Baden-Württemberg starke Frauen in den Vordergrund und räumt mit Vorurteilen im Beruf auf.

Foto: Martin Bühler

Von den insgesamt 2.447 hauptamtlich Mitarbeitenden der Johanniter in Baden-Württemberg sind mehr als die Hälfte Frauen, nämlich 61,3 Prozent. Auch im Ehrenamt der Hilfsorganisation gehören Frauen mit 52 Prozent der insgesamt 3.196 ehrenamtlich Engagierten zur Mehrheit. Besonders stark sind Frauen in den umsorgenden Bereichen vertreten, beispielsweise in Kindertageseinrichtungen (88,9 %) und in der ambulanten Pflege (91,12 %) vertreten. 

Auch im Rettungsdienst holen Frauen auf: Bei den Johannitern in Baden-Württemberg sind die Stellen im Rettungsdienst zu 38,3 Prozent durch Frauen besetzt, Tendenz steigend. „Bei uns bewerben sich in der Regel mehr Frauen als Männer für die Ausbildung zum Notfallsanitäter“, erklärt Matthias Mast, Leiter des Johanniter Rettungsdienstes im Regionalverband Württemberg Mitte. Zu den Eigenschaften, die Menschen im Rettungsdienst mitbringen sollten, gehören unter anderem Sorgfalt, Einfühlungsvermögen, psychische Stabilität und eine gute körperliche Konstitution. „Eigenschaften, die nicht geschlechterspezifisch sind – sowohl Männer als auch Frauen haben diese“, findet Matthias Mast. Auch wenn bei Männern die physische Kraft oftmals ausgeprägter ist, hilft es in einigen Einsätzen, eine Frau zu sein. Speziell in der interkulturellen Kommunikation ist es oftmals wichtig, Frauen im Rettungsteam zu haben, da sich in einigen Religionen Frauen nicht von Männern untersuchen lassen dürfen oder umgekehrt. Um solche Situationen zu meistern und Betroffenen eine schnellstmögliche Behandlung zu garantieren, sind gemischte Teams optimal für den Rettungsdiensteinsatz.

Umgekehrt gilt auch für Männer, dass sie in immer mehr „Frauenberufen“ präsent sind. In den 34 Johanniter-Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg arbeiten insgesamt 48 Männer, davon 5 in leitender Position. Männer bringen in der Kindererziehung eine wertvolle, weil andere Perspektive ein. Kinder brauchen in ihrer Entwicklung Frauen und Männer als Bezugspersonen. Wer seinen Traumberuf gefunden hat, sollte sich also nicht irritieren lassen: Frauenberuf? Männerberuf? Ausprobieren heißt die Devise! Ein Praktikum oder Freiwilligendienst zeigt, was der Beruf für jemanden bereithält: inhaltlich, aber auch persönlich.

Die Johanniter in Baden-Württemberg bieten vielfältige Möglichkeiten, die verschiedenen Berufsfelder besser kennen zu lernen. Ob als Praktikum oder im Rahmen eines Freiwilligendienstes (FSJ oder BFD). Alle aktuellen Stellen- und Ausbildungsangebote sind zu finden unter: www.johanniter.de/karriere. Informationen zum Freiwilligendienst gibt es unter: www.johanniter.de/fsj-bw.

Über die Johanniter-Unfall-Hilfe

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 25.000 Beschäftigten, mehr als 43.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.