08.03.2022 | Landesverband Baden-Württemberg

Zum Weltfrauentag: Frauenpower bei den Johannitern in Baden-Württemberg

Die Johanniter in Baden-Württemberg rücken ihre starken Frauen in den Vordergrund und räumen mit Berufsvorurteilen auf.

„Break the Bias“ (Stoppt/Entkräftet Vorurteile) ist das Motto des diesjährigen Weltfrauentags am 8. März. Stereotype , Vorurteile und Diskriminierung gegenüber Frauen gilt es zu durchbrechen. Deshalb rückt an diesem Tag die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Baden-Württemberg ihre starken Frauen in den Vordergrund und räumt mit Berufsvorurteilen auf.

Von den insgesamt 2.447 hauptamtlich Mitarbeitenden der Johanniter in Baden-Württemberg sind mehr als die Hälfte Frauen, nämlich 61,3 Prozent. Auch im Ehrenamt der Hilfsorganisation gehören Frauen mit 52 Prozent der insgesamt 3.196 ehrenamtlich Engagierten zur Mehrheit. Besonders stark sind Frauen in den umsorgenden Bereichen vertreten, beispielsweise in Kindertageseinrichtungen (88,9 %) und in der ambulanten Pflege (91,12 %) vertreten. Die Altenpflege ist ein vergleichsweise junger Beruf, der sich erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt und seither immer weiter professionalisiert hat. Die Altenpflege wird von vielen auch heute noch als klassischer Frauenberuf betrachtet. Tatsächlich sind männliche Pfleger meist die Ausnahme. Der Anteil der Frauen in der ambulanten und stationären Seniorenpflege liegt in Deutschland zwischen 70 und 90 Prozent; das ist auch bei den Diensten und Einrichtungen der Johanniter nicht anders. Allerdings nimmt in den letzten 15 Jahren der Anteil an Männern, die den Beruf ergreifen, stetig zu. Ob jemand für den Pflegeberuf besser oder schlechter geeignet ist, lässt sich nicht am Geschlecht festmachen, sondern an den individuellen Neigungen und Fähigkeiten.

Auch im Rettungsdienst holen Frauen in den letzten Jahren weiter auf: Bei den Johannitern in Baden-Württemberg sind die Stellen im Rettungsdienst zu 38,3 Prozent durch Frauen besetzt, Tendenz steigend. Zu den Eigenschaften, die Menschen im Rettungsdienst mitbringen sollten, gehören unter anderem Sorgfalt, Einfühlungsvermögen, psychische Stabilität und eine gute körperliche Konstitution. Eigenschaften, die nicht geschlechterspezifisch sind. Auch wenn bei Männern die physische Kraft oftmals ausgeprägter ist, hilft es in einigen Einsätzen, eine Frau zu sein. Speziell in der interkulturellen Kommunikation ist es oftmals wichtig, Frauen im Rettungsteam zu haben. da sich in einigen Religionen Frauen nicht von Männern untersuchen lassen dürfen oder umgekehrt. Um solche Situationen zu meistern und Betroffenen eine schnellstmögliche Behandlung zu garantieren, sind gemischte Teams optimal für den Rettungsdiensteinsatz.

Umgekehrt gilt auch für Männer, dass sie in immer mehr „Frauenberufen“ präsent sind. In den 34 Johanniter-Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg arbeiten insgesamt 48 Männer, davon 5 in leitender Position. Männer bringen in der Kindererziehung eine wertvolle, weil andere Perspektive ein. Kinder brauchen in ihrer Entwicklung Frauen und Männer als Bezugspersonen. Wer seinen Traumberuf gefunden hat, sollte sich also nicht irritieren lassen: Frauenberuf? Männerberuf? Ausprobieren heißt die Devise! Ein Praktikum oder Freiwilligendienst zeigt, was der Beruf für jemanden bereithält: inhaltlich, aber auch persönlich.

Die Johanniter in Baden-Württemberg bieten vielfältige Möglichkeiten, die verschiedenen Berufsfelder besser kennen zu lernen. Ob als Praktikum oder im Rahmen eines Freiwilligendienstes (FSJ oder BFD). Alle aktuellen Stellen- und Ausbildungsangebote sind zu finden unter: www.johanniter.de/karriere. Informationen zum Freiwilligendienst gibt es unter: www.johanniter.de/fsj-bw.