23.01.2023 | Landesgeschäftsstelle Hannover (Verwaltung)

Internationaler Tag der Bildung – Johanniter fordern Sicherung der Fachberatung für Kitakräfte

Mehr als Basteln und Spielen: Kitas sind wichtige Bildungseinrichtungen

Schon die Kleinsten brauchen umfangreichen Zugang zu Bildung und müssen gefördert werden. Die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) hat sich dies in ihren 51 Kindertagesstätten im Landesverband Niedersachsen/Bremen zur Aufgabe gemacht. Die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher dort ist weit mehr als Basteln und Spielen.

Die Kitas sind wichtige Bildungseinrichtungen, in denen die Kinder begleitet werden sollen, das Lernen zu lernen. Um die dafür notwendige hohe Qualität der Kitaarbeit zu sichern, fordern die Johanniter anlässlich des Internationalen Tages der Bildung am 24. Januar die Finanzierung und gesetzliche Verankerung der verpflichtenden Fachberatung.

„Kitamitarbeitende arbeiten im System, Fachberatungen arbeiten am System“, so Karin Schätzlein, Fachbereichsleiterin Kindertagesstätten der JUH in Niedersachsen/Bremen.

Bereits im vorschulischen Alter werden bei den Mädchen und Jungen Bildungsgrundlagen geschaffen. Kinder bringen von sich aus eine Neugierde mit, sich die Welt anzueignen. Diese wachzuhalten, den kreativen Umgang mit Herausforderungen zu erlernen, Spaß am Lernen und Freude am Kontakt mit ihrer Umwelt zu entwickeln gehört zu den wichtigsten Aufgaben einer Kita. Jeder Mensch hat auf dieses Wissen ein Anrecht und braucht es, um sich frei zu entfalten und die persönlichen Herausforderungen im Leben zu meistern. Wissen ist dabei weitaus mehr als zu sprechen, zu lesen und zu rechnen, so ist es im Kitaleitbild der JUH u. a. mit „Bildung ist mehr als Wissen“ verankert.

In den Kitas der Johanniter im Landesverband Niedersachsen/Bremen wird nach dem Situationsansatz gearbeitet. Dabei orientiert sich das Lernen an der Lebenssituation der Kinder, soziales und sachbezogenes Lernen sind miteinander verbunden. Die Jungen und Mädchen unterschiedlichen Alters sowie sozialer und kultureller Herkunft werden in gemischten Gruppen betreut. Dies fördert die Vielfalt. Eltern und andere Erwachsene sind in das pädagogische Wirken eingebunden. Der Qualitätsansatz der Johanniter beinhaltet einen ständigen Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden. Die Kita wird gemeinsam mit den Kindern und deren Umfeld als Lebensraum gestaltet.

Die Grundlage einer guten Qualität der Kitaarbeit liegt darin, die Kinder mit ihren Interessen, Themen und Bedürfnissen in den Mittelpunkt zu rücken. Dabei werden gleichzeitig die Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels berücksichtigt, um Kinder „auf die Welt von morgen“ vorzubereiten. Alle Einrichtungsleitungen absolvieren eine umfangreiche Weiterbildung, um das Konzept des Situationsansatzes nachhaltig umzusetzen sowie das Wissen in alle Bereiche der Kindertagesstätten zu tragen.

Um das weiterhin gewährleisten zu können, fordert der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Johanniter-Unfall-Hilfe eine gesetzliche Festschreibung der verpflichtenden Fachberatung und der Finanzierung zur Entlastung von Kitakräften und zur Qualitätssicherung. Komplexe Veränderungs- und Anpassungsprozesse in Kitas können im Alltagsbetrieb oftmals durch bestehendes Personal nicht ausreichend verfolgt und umgesetzt werden, was eine adäquate Weiterentwicklung ausbremst.

Kitaleitungen müssen den Spagat zwischen einem reibungslosen Betrieb der Einrichtung und der notwendigen Zukunftsorientierung schaffen. Um die Einrichtungen zukunftsorientiert auszurichten, bieten Fachberatende den Kitaleitungen und Mitarbeitenden fachliche Umsetzungs- und Beratungskapazitäten. Die Fachberatenden sind Schnittstelle zwischen den Trägern, Wissenschaft, Eltern, Fachpolitik und Praxis. Aufgrund der großen Verantwortung, die Kitamitarbeitende tragen, brauchen sie Qualitätsstandards, -audits und das Aufzeigen von Lösungswegen durch die Fachberatung.

Die aktuellen Forderungen der JUH im Positionspapier.