Laura Blanke – Mit Haltung zur Lösung
Schon als Schülerin vom Blaulicht fasziniert, ist Laura Blanke mittlerweile stellvertretende Teamleiterin in der Rettungswache Langenhagen und gestaltet dort den Berufsalltag der Einsatzkräfte.
Sie scheut sich nicht davor, bei neuen Herausforderungen selbst anzupacken und Veränderung mitzugestalten. Diese Haltung zieht sich durch Laura Blankes beruflichen Weg – vom Freiwilligendienst bis zur Führungsrolle. Seit November vergangenen Jahres ist sie stellvertretende Rettungswachen-Teamleiterin in Langenhagen – mit gerade einmal 26 Jahren. Dass sie in diesem Alter so viel Verantwortung trägt, empfindet sie selbst nicht als besonders. „Im Rettungsdienst ist das Alter selten ein Thema. Fachwissen zählt mehr“, sagte sie.
Früh zog sie das Blaulicht in den Bann: „Als ich noch Schülerin war, habe ich ein Praktikum im Rettungsdienst gemacht. Ich bin morgens gern früh aufgestanden.“ Sie absolvierte im Jahr 2017 ein Freiwilliges Soziales Jahr im Hausnotruf der Johanniter in Langenhagen. Blanke war die erste im Nordhannoverschen Ortsverband, die in diesem Bereich eingesetzt wurde. Ein Jahr später startete sie ihre Ausbildung zur Notfallsanitäterin – drei intensive Jahre. „Es war eine spannende Zeit, in der ich viel gelernt habe. Ich hätte mir gewünscht, dass manche Abläufe klarer gewesen wären“, erinnerte sich die gebürtige Hildesheimerin.
Diese Erfahrungen gaben Laura Blanke einen weiteren Anstoß: Sie schloss im Jahr 2023 ihre Weiterbildung zur Praxisanleiterin erfolgreich ab und übernahm damit eine neue, verantwortungsvolle Rolle. Sie begleitete Notfallsanitäter-Auszubildende im praktischen Teil ihrer Ausbildung, betreute Praktikant:innen im Rettungsdienst und organisierte Übungen wie den Traumatag.
Als eine Stelle in der Leitung der Rettungswache ausgeschrieben wurde, ergriff die Johanniterin die Chance: „Das war meine Möglichkeit, mich aktiv weiterzuentwickeln und neue Ideen einzubringen.“ Mit dem Rollenwechsel kamen neue administrative Aufgaben auf sie zu, wie Abrechnungen erstellen und die Planung von Dienst- und Urlaubszeiten. Was sie daran besonders schätzt, bringt sie so auf den Punkt: „Größere Herausforderungen wie Fachkräftemangel oder hohe Überstunden lassen sich leider nicht über Nacht lösen. Wenn aber jemand mit einem Anliegen zu mir kommt – sei es Unzufriedenheit, private Belange im Zusammenhang mit der Dienstplanung oder Unstimmigkeiten im Team – und ich direkt helfen kann, dann habe ich mein Ziel, für die Mitarbeitenden da zu sein, erreicht."
Einige Kolleg:innen freuen sich darüber, eine weitere weibliche Führungskraft im Umfeld zu haben. „Dass ich als Frau diese Stelle habe, ist eigentlich kein großes Thema im Team. Für manche ist es aber doch eine sehr gute Sache“, sagte Laura Blanke. Neben ihr tragen auch Elke Zach als Ortsbeauftragte und Michaela Zach als stellvertretende Dienststellenleiterin Verantwortung im Ortsverband. Sexismus im Arbeitsalltag erlebt Laura Blanke kaum. „Wenn ich mit einer Kollegin unterwegs bin, fragen höchstens ältere Patienten, ob nicht auch ein Mann dabei sein sollte“, so Blanke.