Zirkuskarte unterm Christbaum
Johanniter und Jugendamt erfüllen 504 „Kleine Wünsche“ von bedürftigen Kindern in Oldenburg
Ein paar Stunden Unbeschwertheit erleben kann wertvoll sein. Vielleicht ist das der Grund für eine 14-Jährige aus einer Familie in Oldenburg, sich bei der Weihnachtsaktion „Kleine Wünsche“ der Johanniter und dem Jugendamt der Stadt Oldenburg eine Eintrittskarte für den Zirkus zu wünschen, der im Februar in Oldenburg gastiert. Kein Tablet, kein Computerspiel und keine angesagte Designer-Kleidung. „Es ist die Bescheidenheit vieler Wünsche, die uns jedes Jahr aufs Neue berührt“, sagt Anke Siemers, gemeinsam mit Kerstin Klossek-Hempen und Peter Hilbink Organisatorin der Johanniter-Weihnachtsaktion „Kleine Wünsche“ in Oldenburg. Jedes Jahr sammeln die Johanniter mit Partnern wie dem Jugendamt der Stadt Oldenburg Wunschzettel von Kindern aus Familien, denen es wirtschaftlich nicht so gut geht. Anschließend reichen sie die Wunschzettel an Wunschpaten weiter, die die Geschenke besorgen, weihnachtlich verpacken und wieder bei den Johannitern abgeben. Der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) der Stadt Oldenburg bringt die Geschenke dann zu Familien. So ist gewährleistet, dass jedes Kind seinen ganz persönlichen Wunsch erfüllt bekommt. In diesem Jahr konnten die Johanniter dank der Wunschpaten, darunter zahlreiche Stammpaten und Unternehmen, 504 Kindern ihren Weihnachtswunsch im Gesamtwert von mehr als 13.000 Euro erfüllen.
Neben der Zirkuskarte waren Besonderheiten wie künstliche Blumen eines Zwölfjährigen, eine Überraschung für die Mutter von zwei Brüdern und vieles mehr dabei. Dabei vergessen die Beschenkten nicht die Schenkenden. „Auf einigen Wunschzetteln stand ein Dankeschön an die Paten oder liebe Weihnachtsgrüße“, erzählt Anke Siemers. Die Wunschpaten ihrerseits erfüllen oft sowohl den Erstwunsch als auch den Zweitwunsch im Wert von jeweils 20 Euro und packen noch Schokolade, Weihnachtsmänner und andere Aufmerksamkeiten mit ins Paket. Alle beschenkten Kinder wohnen in der Stadt Oldenburg, die Wunschpaten aber kommen unter anderen aus Nienburg, Berlin und Hamburg. „Inzwischen ist es eine richtige kleine Gemeinschaft geworden mit vielen Dauerpaten, die jedes Jahr dabei sind“, sagt Anke Siemers.
Text: Stefan Greiber, Foto: Dana Schröder