14.11.2023 | Regionalverband Harburg

Johanniter richten Rettungshundeprüfung in Salzhausen aus

Zwölf Hund-Mensch-Teams aus ganz Deutschland waren am Wochenende nach Salzhausen zur Mantrailer-Prüfung gekommen. Die Prüfung hatte die Rettungshundestaffel Salzhausen organisiert.

Freuen sich über eine gelungene Prüfung: Anja Lütchens aus dem Organisationsteam der Salzhäuser Rettungshundestaffel und Jörg Oestreich, Mitglied des Prüfungsteams.
Freuen sich über eine gelungene Prüfung: Anja Lütchens aus dem Organisationsteam der Salzhäuser Rettungshundestaffel und Jörg Oestreich, Mitglied des Prüfungsteams.

Im Einsatzfall geht es um Menschenleben: Die Prüfung für die so genannten Mantrailer und ihre Hundeführer ist deshalb sehr anspruchsvoll. Mantrailer sind Personensuchhunde, sie suchen nicht allgemein nach menschlicher Witterung in einem bestimmten Gebiet, sondern folgen dem Individualgeruch einer einzelnen Person. Die Rettungshundestaffel aus dem Regionalverband Harburg hat am Wochenende diese Prüfung ausgerichtet. Insgesamt zwölf Teams aus ganz Deutschland von Sylt bis Bayern haben sich der Prüfung gestellt – zwei von ihnen (aus Stralsund und Schleswig) waren erfolgreich. In einigen Bundesländern muss im Anschluss noch eine Einsatzüberprüfung (Zertifizierung) durch die Polizei erfolgen. Erst dann darf das Hund-Mensch-Team für Such- und Rettungseinsätze in der Suche nach Vermissten eingesetzt werden.

70 Minuten Zeit für die Suche

Die Prüfung in Salzhausen bestand aus einem Theorieteil, in dem die Hundeführer Fragen rund um die Themen Erste Hilfe an Mensch und Tier, Einsatztaktik, Wetterkunde und Umgang mit Karte und Kompass beantworten mussten. Im praktischen Prüfungsteil mussten die Hund-Mensch-Teams unter anderem binnen 70 Minuten eine vermisste Person aufspüren. Dafür stand den Spürnasen ein Geruchsträger mit dem Individualgeruch der zu suchenden Person zur Verfügung.

Trails in Salzhausen und den benachbarten Orten

„Eine Rettungshundeprüfung auszurichten ist sehr aufwändig, da man eine möglichst reale Einsatzlage simulieren muss. So muss der Trail durch städtisches Gebiet, über Kreuzungen und befahrene Straßen, aber auch durch Feld, Wald und Flur laufen“, sagt Anja Lütchens, Leitung der Rettungshundestaffel Salzhausen. Die unterschiedlichen Prüfungstrails (Spuren) dürfen sich zudem nicht kreuzen. Das Organisationsteam war deshalb rund um Salzhausen und den benachbarten Orten unterwegs, um Spuren für die zwölf Prüfungen auszulegen. Prüfer Jörg Oestreich lobte die gute Organisation der Salzhäuser: „Das Organisationsteam hat die Prüfung exzellent vorbereitet und hervorragende Trails ausgewählt.“

Die anspruchsvolle Ausbildung zum Mantrailer dauert rund drei Jahre. Nur geprüfte Teams dürfen in den Einsatz gehen. Rettungshundestaffeln der Johanniter arbeiten rein ehrenamtlich und sind 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit.