Gewolltes Chaos in der OGS Lügde

Obwohl es kalt und windig ist, flitzen die Kinder der Johanniter-OGS in Lügde über den Schulhof, suchen in Büschen nach Hinweisen und rufen ihren Schulfreunden Begriffe wie „blau“ oder „Schneeball“ zu. In den Innenräumen der Offenen Ganztagsschule der St. Marien Grundschule geht es genauso geschäftig zu. Fünf Jungen bauen aus Pappkartons und Mullbinden in Windeseile einen Schneemann, eine Mädchengruppe stimmt gerade „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ an während sich in zweiter Reihe eine Gruppe kaum gedulden kann, den Würfel zu werfen.

„Chaosspiel“ heißt die Aktion, die an diesem Nachmittag Kinder und Erzieherinnen in Bewegung hält und allseits für gute Laune sorgt. Zentrum des Spiels ist ein normales Spielbrett mit Zahlen von 1 bis 45, auf dem sich die Teams mit ihren Spielfiguren in Richtung Ziel bewegen. Für jede Zahl auf dem Spielbrett ist ein Hinweis mit Code-Wort auf dem Gelände der OGS versteckt. Diesen Hinweis müssen die Grundschüler erst finden und eine entsprechende Aufgabe erledigen, bevor sie auf dem Spielbrett weiterspielen können. Von Knobelfragen über Turnübungen und Gesangseinlagen bis hin zu kreativen Herausforderungen ist bei den Aufgaben alles dabei.

„Die Kinder sind beim Chaosspiel immer mit Feuereifer dabei“, weiß OGS-Leitung Melanie Köchling, die mit ihren Kolleginnen zwei bis drei Mal im Jahr einen solchen Nachmittag plant. „Das liegt natürlich an der Vielfalt der Aufgaben, aber auch an dem Zeitdruck, der für ein bisschen Nervenkitzel sorgt.“

In der Garderobe warten bereits mehrere Eltern, doch keins der Kinder möchte heute früher gehen. Erst als die blaue Spielfigur das Ziel erreicht und das Gewinnerteam in Jubel ausbricht, lassen sich die bereits abgeholten Jungen und Mädchen überzeugen ihre Schultaschen zu holen. Aber nicht bevor die Frage gestellt wurde: „Wann gibt es das nächste Chaosspiel?“