04.03.2022 | Landesverband Sachsen-Anhalt/Thüringen

Krieg in der Ukraine: Johanniter helfen

Johanniter aus Naumburg machten sich gestern auf den Weg ins polnische Lodz nach Polen, um dringend benötigtes medizinisches Material zu überbringen. Lodz wurde aber nur zum Zwischenstopp.

Die Johanniter Sven und Tim (v.l.) vor Ort im Kinderkrankenhaus bei der Übergabe der Lieferung der dringend benötigten Hilfsmittel.

Im Rahmen und zur Unterstützung der Ukraine-Hilfe im Burgenlandkreis fuhr am 03.03.2022 ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes / Betreuungszug der Johanniter Unfallhilfe e.V. nach Lodz in Polen zu einem Kinderkrankenhaus. Der Kontakt zu den Ansprechpartnern vor Ort kam bereits Tage zuvor über eine Privatinitiative zustande. Innerhalb kürzester Zeit wurde vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz und Rettungsdienst medizinisches Material wie Verbandspäckchen, Desinfektionsmittel und Spritzen gespendet. Nach ca. 9-stünder Fahrt wurde diese Spende an das Kinderkrankenhaus in Lodz und sein provisorisch ausgestattetes Außenlager übergeben. Ein Anteil dessen wurde durch ortsansässige Privatleute noch in der Nacht auf dem Weg in die Ukraine verbracht.

Durch die Bitte des Krankenhauses fuhr unser Trupp noch in derselben Nacht Richtung polnisch-ukrainische Grenze südlich von Krakau, da dort ein Großteil der Flüchtlinge mit Pendelbussen direkt von der Grenze in alle nur irgendwie verfügbaren Unterbringungsmöglichkeiten gebracht werden. Vor Ort zeigt(e) sich ein koordiniertes Chaos, eine nicht beschreibbare Hilfsbereitschaft von Privatleuten, einigen Hilfsorganisationen sowie polnischen Sicherheitskräften. Nach Kontaktaufnahme wurde durch unsere Helfer vor Ort eine ukrainische Familie aufgenommen und derzeit befinden sie sich auf dem Rückweg von Krakau nach Naumburg. Im Laufe des Tages wird die Rückkehr gemeinsam mit der ukrainischen Familie in Naumburg erwartet, wo sie –ebenfalls durch Unterstützung aller Beteiligten – den Umständen entsprechend ein wenig zur Ruhe kommen können.

Durch die vereinfachte und unbürokratische Unterstützung des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz sowie den Regionalvorständen des RV Sachsen-Anhalt/Südost und dem RV Westthüringen ist diese kleine Hilfsaktion erst möglich geworden. Ein großes Dankeschön geht an den im Rettungsdienst Naumburg tätigen Notfallsanitäter Sven sowie dem im Ehrenamt tätigen Tim, welche sich spontan für diesen Einsatz bereit erklärten. Weitere Aktivitäten im Rahmen der Ukraine-Hilfe im Burgenlandkreis werden in enger Absprache in den nächsten Tagen erfolgen. An dieser Stelle bedanken wir uns für die reibungslose und unbürokratische Zusammenarbeit mit dem Burgenlandkreis.

Informationen zu den bundes- und europaweiten Aktivitäten der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. finden Sie hier.