Hilfe für die Ukraine
Der Krieg in der Ukraine dauert an – Millionen Menschen sind bereits vor Raketenangriffen und Artilleriefeuer geflüchtet. Nach Angaben des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) sind 7,9 Millionen Menschen seit Beginn des russischen Angriffskriegs aus der Ukraine geflohen, darunter auch sehr viele Kinder und Jugendliche. Jede Spende hilft uns, vor Ort und in Deutschland zu unterstützen.
Mithilfe unseres großen Partnernetzwerks setzen wir vor Ort gezielt Hilfsmaßnahmen um. So haben bereits über Hunderte von Johanniter-Transportern mit Hilfsgütern die Ukraine und angrenzende Nachbarländer erreicht. In Deutschland sind wir an mehr als 70 Standorten mit dem Betrieb von Notunterkünften, der Verpflegung sowie der medizinischen und sozialen Betreuung aktiv.
Zerstörung des Kachowka-Staudamms
In der Nacht zum 6. Juni kam es zur Teil-Zerstörung des Staudamms in Kachowka, im Südsosten der Ukraine. Rund 16.000 Menschen sind von den schweren Überschwemmungen und deren Folgen betroffen. Es ist zu befürchten, dass sich die humanitäre Lage innerhalb des Überschwemmungsgebiets deutlich verschlechtern wird. Die Gefahr von überschwemmten Minen sowie einer massiven Verschlechterung der Trinkwasserversorgung ist groß. Wir Johanniter sind bereits seit Monaten zusammen mit unseren Partnern in den betroffenen Gebieten aktiv und konnten schnell Evakuierungen und weitere Sofortmaßnahmen umsetzen.
In der Region Chernobraivka, nördlich von Cherson Stadt, führen wir mit unseren Partnern NEW DAWN und ELEOS aktuell Hilfslieferungen durch:
- Nahrungsmittel sowie Lastwagen mit 100.000 Litern Trinkwasser werden bereitgestellt, um den Hunger und Durst der Menschen zu lindern.
- Sechs PAUL-Wasserfilter wurden geliefert, von denen jeder pro Tag 1200 Liter verschmutztes Wasser in sauberes Trinkwasser umwandeln kann. Weitere 600 kleine Wasserfilter werden derzeit beschafft.
- Motorboote wurden sowohl für den Transport von Hilfsgütern in die vom Wasser umschlossenen Dörfer als auch für den sicheren Transport von Kranken und Alten aufs Festland eingesetzt.
- Darüber hinaus werden Hygienekits, 1000 Feldbetten mit Matratzen und Kissen sowie 1000 Aufräumsets für die Schlammbeseitigung beschafft.
So helfen wir in der Ukraine
Dank unserer Partner, ELEOS und NEW DAWN, konnten wir seit Beginn der Eskalation schnell reagieren und Hilfsmaßnahmen für Ukrainerinnen und Ukrainer koordinieren.
Aktuelle Aktivitäten der Johanniter in der Ukraine:
- Schwerpunkt liegt auf der Verteilung von Hilfsgütern und Vouchern, meist Nahrungsmittel und Hygieneartikel, aber auch Baumaterial, Generatoren, Decken, Kerzen und Lampen. Monatlich werden ca. 29.000 Menschen erreicht. Die Verteilung findet landesweit statt, der Fokus liegt auf frontnahen Dörfern und Städten.
- Insgesamt wurden bislang 100 Hilfstransporte mit rund 1.000 Tonnen Medikamenten, medizinischem Verbrauchsmaterial, Hygieneartikeln und Nahrungsmitteln in die Ukraine, Rumänien und die Republik Moldau gesandt. In den vergangenen Monaten konnten wir bereits über 40 medizinische Einrichtungen landesweit von uns beliefert werden. Auch Fahrzeuge zum Rettungs- und Personentransport wurden geliefert.
- Wir leisten in 87 Dörfern entlang der Frontlinien im Süden und Südosten der Ukraine Soforthilfe mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Generatoren für Strom.
- Rettungskräfte der Johanniter kümmern sich um Patiententransporte erkrankter ukrainischer Kinder. Bisher konnten 80 Patientinnen und Patienten in Spezialkliniken nach Deutschland gebracht werden, darunter 73 krebserkrankte Kinder.
- Zusätzlich gab es Verteilungen für Kinder mit Materialien zum Schulstart oder zum orthodoxen Weihnachtsfest.
Hilfe an der Front

In 72 Dörfern entlang der Frontlinien im Süden und Südosten der Ukraine leisten die Johanniter gemeinsam mit der Partnerorganisation NEW DAWN Soforthilfe mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Generatoren für Strom. Wir helfen vor Ort, um das Leid der betroffenen Bevölkerung zu lindern. Hier wurden die Häuser zerstört, es gibt keine Elektrizität, Wärme, Lebensmittel, sauberes Wasser oder medizinische Versorgung. Die Dagebliebenen oder an die Front Vertriebenen versorgen wir mit wichtigen Hilfsgütern. Auch konnte in einigen Regionen das Internet wiederhergestellt werden. So ist es durch den Krieg getrennten Familien erstmals seit Monaten wieder möglich, miteinander in Kontakt zu treten.
„Die Geschichten der Menschen, die nach Monaten blinzelnd aus den Kellern kommen und das erste Mal Hilfe empfangen, sind emotional sehr schwer zu verkraften. Es sind Geschichten von verlorenen Kindern, von Krankheit, Angst und Hunger.“
Spendenkonto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., BIC: BFSWDE33XXX, IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00, Bank für Sozialwirtschaft, Stichwort: Ukraine
Aktivitäten der Johanniter an den ukrainischen Grenzen

Laut Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) haben über 17 Millionen Grenzüberquerungen aus der Ukraine in Folge des Krieges stattgefunden. 7,9 Millionen ukrainische Geflüchtete leben in europäischen Staaten als Geflüchtete. 4,9 Millionen von ihnen sind in der EU registriert. In den Grenzstaaten Rumänien, Ungarn, Polen und der Republik Moldau kommen weiterhin täglich Geflüchtete an. Die in diesen Ländern tätigen Johanniter-Partnerorganisationen unterstützen die ankommenden Menschen und kümmern sich um die Verteilung von dringend benötigten Hilfsgütern.
Derzeitige Johanniter-Maßnahmen in Nachbarländern der Ukraine im Überblick:
Republik Moldau:
- Gemeinsam mit unseren Partnern Eco-Razeni, CASMED, EcoVisio unterstützen wir ankommende Geflüchtete mit täglichen Mahlzeiten für bis zu 250 Menschen in Chişinău und dem ländlichen Bezirk Ialoveni.
- Wir bieten psychosoziale Unterstützung und medizinische Rehabilitation für Geflüchtete an.
- Zusätzlich helfen wir den Gastfamilien in den Unterkünften.
Rumänien:
- Über Bistrița werden Hilfsgüter mit dem Partner Tășuleasa Social in die Ukraine gebracht.
- Wir kooperieren mit Apothekerinnen und Apotheker zur Beschaffung von Medikamenten in Rumänien zur Weiterleitung an Krankenhäuser in der Ukraine.
Ungarn:
- Unterstützung von ankommenden Geflüchteten in neun grenznahen Dörfern und Beschaffung von Ausstattungsgütern für Unterkünfte.
- Wir haben Ungarn mit 80 Tonnen Matratzen, Decken, Nahrungsmittel, Bekleidung, Masken, Desinfektionsmittel und Schutzbekleidung beliefert.
Wir prüfen kontinuierlich die Möglichkeiten zum Ausbau unserer Unterstützung mit unseren Partnern, zum Beispiel in Rumänien, Polen oder der Republik Moldau, um längerfristige Projekte vor Ort umsetzen zu können.

Sachspenden
Derzeit haben die Koordinierung, der Transport und die Verteilung von medizinischem Material, Hygieneartikeln und Lebensmitteln für uns oberste Priorität. Hier ist der Bedarf sehr konkret, sodass wir Geldspenden nutzen, um Hilfsgüter in großen Mengen zu beschaffen und zu transportieren. Damit Hilfsorganisationen wie die Johanniter effektiv an den ukrainischen Grenzen Hilfe leisten können, möchten wir Sie bitten von der eigenen Sammlung und dem Transport von Sachspenden abzusehen.
„Leider werden die ukrainischen Grenzen mit Kleidung und anderen gespendeten Gegenständen überschwemmt. Am besten helfen können Sie mit einer Geldspende, die es den Helferinnen und Helfern ermöglicht, den ukrainischen Frauen, Männern und Kindern die bestmöglichste und effektivste Unterstützung zukommen zu lassen“, rät auch Susanne Wesemann, Leiterin der Johanniter-Auslandshilfe.
Soforthilfe in Deutschland

In Deutschland sind alle Verbände der Johanniter in der Versorgung von ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine aktiv. „Es kommen derzeit in erster Linie Frauen und Kinder, die Familienmitglieder und Freunde noch in der Ukraine wissen und häufig traumatische Erfahrungen gemacht haben“, sagt Anne Ernst, Geschäftsbereichsleiterin Krisenmanagement & Nothilfe der Johanniter.
Die Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten ist seit 2014 bereits ein wichtiger Arbeitsbereich der Johanniter. Wir haben umfangreiche Erfahrungen im Aufbau und Betrieb von Erstaufnahmeeinrichtungen, kommunalen Unterkünften und Unterkünften für unbegleitete minderjährige Geflüchtete.
Unsere derzeitigen Johanniter-Maßnahmen im Überblick:
- 72 Projekte für Geflüchtete in ganz Deutschland.
- 2.000 Helferinnen und Helfer engagieren sich seit Kriegsbeginn in rund 260 Einsätzen.
- 100 feste und temporäre Unterkünfte wurden aufgebaut und betrieben.
- Fokus der Projekte liegt auf den Bereichen Kinderbetreuung, psychosoziale und psychologische Betreuung für traumatisierte Geflüchtete, niederschwellige Beratung und Betreuung, der Sprachvermittlung und Ehrenamtskoordination.
Außerdem auf der Unterstützung beim Transport von schwerkranken Kindern an Krankenhäuser in Deutschland. - Die Belastung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in der Geflüchtetenhilfe ist sehr hoch. In diesem Kontext planen wir Schulungen zu den Themen „Umgang mit Belastungen/Resilienz“ sowie „Umgang mit Konflikten“ und fördern Supervisionsangebote in den Projekten.
Unser Fokus im Inland liegt jetzt auf einer angemessenen längerfristigen Unterbringung sowie der nachhaltigen Betreuung und Integration der Familien – vor allem der Kinder, Frauen und älteren Menschen. Auch die Schaffung angemessener Unterkünfte für vulnerable Personen mit besonderen Betreuungsbedarfen ist ein Teil unserer Aktivitäten.
Fragen und Antworten zum Einsatz der Johanniter

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