18.11.2022 | Johanniter-Auslandshilfe

Ukraine: Monatelanges Leben ohne Strom, Lebensmittel und sauberes Wasser

Die Johanniter und die ukrainische Organisation NEW DAWN versorgen gemeinsam Vertriebene und Dagebliebene an der Frontlinie von Kherson und Mykolaev.

Berlin / Odessa – „Die Geschichten der Menschen, die nach Monaten blinzelnd aus den Kellern kommen und das erste Mal Hilfe empfangen, sind emotional sehr schwer zu verkraften. Es sind Geschichten von verlorenen Kindern, von Krankheit, Angst und Hunger“, sagt Philipp Francke, Johanniter und Initiator von NEW DAWN.
In 72 Dörfern entlang der Frontlinien im Süden und Südosten der Ukraine leisten NEW DAWN und die Johanniter Soforthilfe mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Generatoren für Strom. Auch konnte in einigen Regionen das Internet wieder hergestellt werden, wodurch durch den Krieg getrennte Familien das erste Mal seit Monaten wieder miteinander in Kontakt treten konnten.

Hilfe in Kherson

Nach der Befreiung der Region um Kherson machten sich Freiwillige sofort auf den Weg in die Dörfer sowie die Stadt Kherson, um Hilfsgüter zu verteilen. Auch hier war die Wasserversorgung über Monate nicht mehr vorhanden. Doch dank der Lieferung von Generatoren können jetzt Brunnen reaktiviert und so sauberes Wasser mit Wassertanks bis in die Stadt Kherson gebracht werden.

Vorbereitungen auf den Winter

In den befreiten Dörfern ist die Zerstörung groß. Viele Menschen stehen vor dem Nichts. Um sie nun auf den kalten Winter vorzubereiten, machen die Johanniter und NEW DAWN die noch vorhanden Bauruinen winterfest, „so dass die Menschen wenigstens ein paar Räume haben, in denen sie sich aufwärmen können“, so Francke.

Hintergrund:

Die Johanniter sind seit Kriegsbeginn in der Ukraine tätig und unterstützen Vertriebene in verschiedenen Regionen des Landes mit Lebensmitteln und anderen Artikeln des täglichen Bedarfs. NEW DAWN ist eine ukrainische Organisation mit über 80 Mitarbeitenden, die im Süden und Südosten des Landes Hilfe leisten.

Um die Menschen in den befreiten Dörfern der Ukraine gerade jetzt im Winter vor Kälte und Hunger schützen zu können, sind die Johanniter auf Spenden angewiesen.
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Stichwort: „Ukraine“
IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00 (Bank für Sozialwirtschaft)

Hinweis an Redaktionen:
Philipp Francke lebt in Brüssel und reist seit Kriegsbeginn regelmäßig in die Ukraine, um Hilfe zu leisten. Er ist ab kommende Woche wieder in Odessa und steht für Interviews zur Verfügung.

Pressekontakt:
Sandra Lorenz, Fachbereichsleiterin Kommunikation Auslandshilfe
Tel.: 0172 / 563 87 40, sandra.lorenz@johanniter.de
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