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23.04.2025 | Johanniter-Krankenhaus Duisburg-Rheinhausen

Einziges zertifiziertes Alterstraumatologie-Zentrum (ATZ) in Duisburg könnte Sterblichkeit älterer Patienten senken

Die Betrachtung des menschlichen Körpers als Ganzes wird in der Medizin zunehmend wichtiger. Deshalb arbeiten Fachabteilungen in Krankenhäusern wesentlich enger zusammen, um bestmögliche Behandlungserfolge zu erzielen. Auch das ATZ (AltersTraumatologieZentrum) des Johanniter-Krankenhauses Duisburg-Rheinhausen verbindet die Fachbereiche Unfallchirurgie, Geriatrie und Neurogeriatrie. Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) hat die „interdisziplinäre Zusammenarbeit“ im Jahr 2024 mit einer Auszeichnung gewürdigt. Damit ist das ATZ im Johanniter-Krankenhaus das einzige in Duisburg mit DGU-Zertifikat.
 

„Die interdisziplinäre Ausrichtung unseres Zentrums zielt darauf ab, unseren Patientinnen und Patienten nicht nur fachgerechte unfallchirurgische Behandlung zu gewährleisten, sondern auch eine frühe Rehabilitation zu ermöglichen. Gleichzeitig berücksichtigen wir die altersbedingten Herausforderungen der uns anvertrauten Menschen“, sagt Giovanni Calandro, Chefarzt der Geriatrie und Neurogeriatrie.
 

Zusammen mit der Pflege und dem Therapiezentrum des Johanniter-Krankenhauses Duisburg-Rheinhausen arbeiten die jeweiligen Fachbereiche an einem gemeinsamen Ziel: Der Genesung der Patienten, um ein selbstbestimmtes Leben wieder zu ermöglichen.
 

Laut Studien ist dabei die Verknüpfung struktureller Vorgaben, zum Beispiel durch Zertifizierung von Alterstraumazentren, mit prozessorientierten Therapiepfaden entscheidend. „Die Studie der Uni Ulm hat gezeigt, dass nach einer interdisziplinären Zusammenarbeit bei einer Hüftfraktur, sprich nach einem ineinandergreifenden Behandlungskonzept, die Mortalitätsrate nach einem Jahr über 20% geringer war als nach rein traumatologischer Versorgung“, sagt Dr. med. Martin Fischer, Chefarzt der Orthopädischen Chirurgie und Unfallchirurgie.
 

Weitere Studien zeigen Erfolge nach der Zusammenarbeit der Fachbereiche, wie zum Beispiel die Studie des Harvard-Krankenhauses „Brigham and Woman’s Hospital“ in Boston (USA). Die „interdisziplinäre Behandlung“ von älteren Traumapatienten konnte das Risiko eines Deliriums (akute Verschlechterung der geistigen Funktionsfähigkeit) fast um 10% senken.
Weitere positive Nebeneffekte konnte die Studie „AltersTraumaZentrum DGU®: Evaluation klinischer und ökonomischer Parameter“ aufzeigen“. Der Aufenthalt auf der Intensivstation konnte verkürzt werden und die Komplikationen an Herz und Lungen sanken um 10%. Auch diese Studie bewies eine niedrigere Sterblichkeitsrate. Diese sank von 9% auf 2%.