Papua-Neuguinea: Medizinisches Team der Johanniter hat Arbeit aufgenommen

Berlin / Port Moresby, 22. April 2021

Ein siebenköpfiges medizinisches Team unterstützt derzeit St John Papua bei der Versorgung von Covid-Patienten in Port Moresby.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte Anfang April einen internationalen Aufruf für medizinische Hilfe in Papua-Neuguinea veröffentlicht. Ein signifikanter Anstieg von COVID-19-Fällen und Übertagungen des Coronavirus wurden in dem südostasiatischen Land registriert. Seit dem 14. April unterstützt ein siebenköpfiges Johanniterteam die Versorgung von Patientinnen und Patienten.

Die Johanniter-Schwesterorganisation St John Papua Neuguinea ist seit vielen Jahren vor Ort in der medizinischen Hilfe tätig. Nach dem Coronaausbruch errichtete St John deshalb im Auftrag der Regierung ein Behelfskrankenhaus mit bis zu 300 Betten. Das Krankenhaus dient vor allem der Isolierung und Versorgung von an COVID-19 erkrankten Menschen. Die australische Regierung stellt St John dafür die finanziellen Mittel zur Verfügung.

„Die neuen Fälle sind mit schwereren Erkrankungen verbunden, als wir bisher gesehen haben. Die Gesundheitssysteme in der Hauptstadt Port Moresby und in ganz Papua sind nicht in der Lage, damit umzugehen“, berichtet Matthew Cannon, Leiter von "St John Papua Neuguinea. Aus diesem Grund bat St John die Johanniter Anfang April um Unterstützung mit medizinischem Personal.

Siebenköpfiges medizinisches Team ist im Einsatz

Das medizinische Team der Johanniter besteht aus einem Arzt, zwei Notfallsanitätern, zwei Rettungsassistenten und zwei Krankenschwestern. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer stammen aus Berlin, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Bayern und Wien. Am 14. April nahmen sie ihren vierwöchigen Einsatz im „Florence Nightingale COVID Centre“ in Port Moresby auf.„Wir haben täglich circa 30 Patienten, die wir mit Medikamenten und Essen versorgen“, sagt Teamleiter und Rettungssanitäter Manfred Emmerling.

Neben der Versorgung von Patient:innen mit moderaten Symptomen, kommt es auch vor, dass Patient:innen in ihrer Obhut plötzlich akut intensivmedizinische Versorgung benötigen. „Gestern hatten wir ein acht Monate altes Kind, dem es so schlecht ging, dass wir es auf die Intensivstation im General Hospital verlegen mussten“, berichtet Dr. Pramendorfer, der Arzt im Team.

Auch sind medizinische Evakuierungen mit dem Flugzeug von weiter entfernten Provinzen in Papua  nötig. Bereits mehrfach unterstützte unser Team hier bei der Verlegung ins „General Hospital“ der Hauptstadt Port Moresby. „Wenn wir mit unserer kleinen modern ausgestatteten Propellermaschine landen steht meist schon ein PickUp auf der Landebahn, mit dem der Patient transportiert wurde. Ein Rettungswesen gibt es in den ländlichen Regionen nicht, weshalb irgendein Auto genommen wird, um den Patienten zu transportieren“, berichtet der Notarzt. „Die Patienten sind meist unterversorgt und erhalten auf dem Flug zurück die erste aktumedizinische Versorgung. Dabei steht uns immer eine sehr erfahrene und gut ausgebildete Krankenschwester von St John zur Seite“, freut sich der Österreicher.

Hintergrund

Papua Neuguinea erlebt seit Februar 2021 einen starken Anstieg der COVID-19-Fälle im ganzen Land. Die Gesamtzahl der gemeldeten Fälle und Todesfälle ist schwer auszumachen, da die Berichterstattung unzureichend ist und landesweit nur sehr wenige Tests durchgeführt werden. 19 der 22 Provinzen von Papua meldeten bereits COVID-19-Fälle.

St John Ambulance Papua Neuguinea

St John Ambulance Papua Neuguinea ist Teil des weltweiten Order of St John und seit 1957 als eigenständige Hilfsorganisation im Land registriert. St John ist vor allem in den Bereichen Ambulanz, Notfallversorgung und Pre-Hospital-Versorgung aktiv und Teil der landesweiten Flugambulanz. Außerdem bietet die Organisation Erste-Hilfe Kurse an. St John Papua Neuguinea spielt seit Beginn der COVID-Pandemie eine entscheidende Rolle in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung im Auftrag der Regierung. Neben dem neuen Feldkrankenhaus unterstützt St John die Durchführung von Tests, lagert und verteilt Schutzkleidung, Masken und Handschuhe und trägt signifikant zum landesweiten Impfprogramm bei.

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