Weltgesundheitstag: Für einen gesunden Planeten
Berlin / Quito, 06. April 2022
Die fortschreitende Umweltverschmutzung und der Raubbau an der Natur haben weltweit enorme Folgen auf die Gesundheit. Kontaminiertes Wasser, schlechte Luft und unzureichende Nahrungsmittel wirken sich auf den Gesundheitszustand von uns allen aus. Auf diese globalen Folgen macht der Weltgesundheitstag am 7. April aufmerksam.
Laut der Weltgesundheitsorganisation sind jährlich mehr als 13 Millionen Todesfälle auf Umweltgründe zurückzuführen. Neun von zehn Menschen atmen unsaubere Luft ein, 3,6 Milliarden Menschen haben keine hygienische Lösung für Abwässer, was die Gefahr von Krankheiten enorm erhöht. Die Klimakrise ist derzeit der gefährlichste Faktor: Wassermangel, schlechte Ernten und der Zwang zur Flucht wegen fehlender Lebensgrundlagen haben direkte Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden ganzer Gemeinden.
Deshalb ist es wichtig, diese Grundlagen zu stabilisieren und anzupassen, und das Bewusstsein dafür zu fördern. Zum Beispiel in Ecuador unterstützen wir zusammen mit unserem Partner Heifer Küstengemeinden beim Anbau gesunder Nahrungsmittel oder dem Schutz von Mangroven- und Trockenwäldern, die für ein gutes und gesundes Leben unabdingbar sind.
Nachhaltige Lebensgrundlagen schaffen
Dessen ist sich auch Bruno Alejandro Medina bewusst. Der 20-jährige Biologiestudent ist Mitglied der Agrarökologie-Schule in seiner Gemeinde El Tillal in der Provinz Manabí. Aus den Erzählungen seines Großvaters weiß er, dass der Dorfname von den alten Bäumen namens „Tillo“ herrührt, die es heute jedoch kaum noch gibt. Der Waldreichtum seiner Gemeinde sind heute nur noch verblasste Kindheitserinnerungen. Abholzung, Wassermangel und der Einsatz von Chemikalien bei der Ernte haben der Landschaft an der Nordküste Ecuadors zugesetzt.
Diesen Prozess möchte Bruno gerne stoppen. Neben dem Pflanzen neuer Bäume hat die Gemeinde ein neues und sparsames Bewässerungssystem installiert, um Ernten auf kleinen Flächen auch während der Trockenphase zu ermöglichen. „Die ganze Region gleicht im Sommer einer Wüste. Das bisher verfügbare Wasser war meist zu salzhaltig, um es zu konsumieren oder für die Landwirtschaft einzusetzen“, sagt Bruno. Das gemeinschaftlich errichtete Wassersystem schafft nun Abhilfe. Bruno beschreibt seine Gemeinde El Tillal mit Worten wie Solidarität und Respekt. Er ist der Meinung, dass sie wichtige Aufgaben im Bereich des Umweltschutzes zu erfüllen haben. Deshalb habe er den Beruf gewählt, den er derzeit studiert.
Zum Schutz der Mangroven ehrenamtlich Müll beseitigen
Die Mangrovenwälder an der Pazifikküste Ecuadors sind ein natürlicher Filter zwischen dem Ozean, Flüssen und dem Land. Doch seit vielen Jahren verfängt sich dort vor allem tonnenweise Müll aus den Flüssen, was Angel Garcia nachhaltig geprägt hat. Der 43-jährige Rettungsschwimmer schwingt sich jedes Wochenende auf sein Fahrrad und fährt 60 Kilometer nach Las Gilces, wo er freiwillig Mangrovensümpfe säubert. „Ich hätte nie gedacht, dass es jenseits der Strände so viel Müll gibt. In den Mangroven entsteht das Leben. Viele Arten vermehren sich hier und wandern dann ins Meer“, sagt Garcia.
Er gründete daraufhin eine Gruppe junger Leute, die er im Schwimmen und in der Unterwasserreinigung der Mangroven ausbildete. Er organisiert regelmäßig Säuberungsaktionen, bei denen im Laufe eines Jahres mehrere Tonnen Abfall, hauptsächlich Plastik, anfallen. Auch wenn die körperliche Belastung seiner ehrenamtlichen Tätigkeit manchmal schwer wiegt, sagt Angel, dass es ihm immer Spaß macht, anderen zu helfen. „Freiwillige Helfer werden geboren, nicht gemacht“, sagt Garcia. Er und seine Gruppe sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie sich die Menschen über die fortschreitende Zerstörung der Umwelt bewusst werden und etwas aktiv dagegen tun.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ finanziell gefördert.
Kolumbien: Einzigartiges Ökosystem gefährdet
In Kolumbien unterstützt unsere lokale Partnerorganisation A-kasa die Menschen an der Pazifikküste bei der nachhaltigen Sicherung ihres Lebensunterhalts, der eng mit dem Zustand der Mangrovenwälder und deren Öksystem verknüpft ist.