ExTrass-V

Urbane Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen – Typologien und Transfer von Anpassungsstrategien in kleinen Groß- und Mittelstädten verstetigen

Motivation

Größere Städte sind besonders von Wetterextremen wie Hitze und Starkregen betroffen. Diese bergen hohe gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung – etwa durch unangepasste Verhaltensweisen in Gefahrenlagen oder durch mangelnde Vorsorge. In einer gut dreijährigen F+E-Phase zwischen Oktober 2018 und Dezember 2021 hat ein Forschungskonsortium um die Universität Potsdam im Projekt ExTrass daher den Stand der Klimaanpassung in ca. 100 Groß- und Mittelstädten bundesweit erfasst, eine Typisierung der Städte vorgenommen und für etwa 20 dieser Städte deren klimapolitische Entwicklung aufgearbeitet, um die Resilienz der Kommunen gegen Hitze und Starkregen zu stärken. Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. verantwortete hierbei das Teilprojekt zur Risikokommunikation, insbesondere hinsichtlich Vorsorge und Selbsthilfefähigkeit in der Bevölkerung und in sozialen Einrichtungen mit vulnerablen Personengruppen (KiTas und stationäre Pflege).

Ziele und Vorgehen

In der Verstetigungsphase Extrass-V soll hierauf aufbauend ein webbasiertes Resilienztool entwickelt werden, mithilfe dessen Stadtverwaltungen ihre Resilienz gegen Hitze und Starkregen indikatorbasiert selbst bewerten, passgenaue Maßnahmen aus einer Liste von Steckbriefen auswählen, Aktionspläne erstellen, umsetzen und evaluieren können. In den drei Partnerstädten Potsdam, Remscheid und Würzburg soll ferner die städtische Notfallplanung gestärkt werden. Die Johanniter verantworten hierbei die Durchführung von Planspielen sowie die Anpassung der entwickelten Risikokommunikationsmaterialien auf weitere vulnerable Gruppen (Hausnotruf und ambulante Pflege) und entwickelt Online-Schulungen zur Hitzeresilienz sowohl für die Allgemeinbevölkerung als auch für Multiplikator*innen in den sozialen Diensten der Johanniter. Ferner wird die Etablierung eines automatisierten Warnsystems geprüft, dass es den Johannitern erlaubt, schwer erreichbare vulnerable Personengruppen vor Extremwetterlagen zu warnen. Sämtliche Maßnahmen werden wissenschaftlich begleitet und evaluiert, um Wirksamkeiten, Konflikte und Synergien herauszuarbeiten sowie Wege und Mechanismen des Transfers von Klimaanpassungsmaßnahmen aufzuschlüsseln.

Innovationen und Perspektiven

Durch das im Verbundprojekt zu entwickelnde Tool wird die städtische Resilienz gegen Hitze und Starkregen dauerhaft erhöht. Die Allgemeinbevölkerung und insbesondere die von der JUH betreuten schwer erreichbaren vulnerablen Personengruppen werden durch speziell geschultes Personal sowie die entwickelten Materialien besser erreicht und vor den teils schwerwiegenden gesundheitlichen Auswirkungen von Extremwetterlagen besser geschützt.

Projektlaufzeit: 01. Januar 2022 – 31. Dezember 2023

Programm: FONA Forschung für Nachhaltigkeit

Bekanntmachung: Leitinitiative Zukunftsstadt

Projektpartner

  • Universität Potsdam, AG Geographie und Naturrisikenforschung (Konsortialleitung) und AG Landschaftsmanagement
  • Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung
  • adelphi research gGmbH
  • Landeshauptstadt Potsdam
  • Stadt Würzburg (assoziierter Partner)
  • Stadt Remscheid (assoziierter Partner)

Weitere Informationen unter: https://www.fona.de/de/massnahmen/foerdermassnahmen/Klimaresilienz/extrass.php