Herausforderung Corona - Dank des Herrenmeisters

Liebe Johanniter,

seit einigen Monaten ist durch das Corona-Virus die Lage auch in unserem großen Johanniter-Verbund angespannt. Tag für Tag wird die sich ändernde Lage durch die Einsatzstäbe in den Ordenswerken auf Bundes-, Landes- und Regionalebene geprüft, aktuell bewertet und entsprechend gehandelt. Dies gilt für den Rettungsdienst und Krankentransport ebenso wie für unsere Krankenhäuser und Fachkliniken sowie für die Altenpflegeeinrichtungen. Auch die Kinder- und Jugendeinrichtungen, neben allen anderen Diensten und Projekten, die sich der Hilfsbedürftigen unserer Zeit annehmen, müssen sich beständig neu orientieren und ausrichten.
Wichtig ist, dass wir als Johanniter zusammenstehen, wobei der Zusammenhalt eines johanniterlichen Miteinanders bereits in vielen Regionen zu spüren ist. Die Zusammenarbeit muss in dieser schwierigen Zeit werkeübergreifend funktionieren.
Wir stehen zusammen! Das geschieht vielerorts auf bewundernswerte Weise, wenn beispielsweise die Kindertagesstätten der JUH innerhalb des Sonderregelungsbereiches auch die Kinder von Krankenhaus-Mitarbeitern aufnehmen, oder wenn die Johanniter-Hilfsgemeinschaften und Subkommenden des Ordens vor Ort den Betreuungsdienst für Angehörige der benachbarten Ordenswerke übernehmen. Darüber hinaus unterstützen ehrenamtliche Mitglieder des Ordens mit ihren Familien diese Aktivitäten und Einsätze. Damit gewinnt die oft beschworene Vernetzung der Johanniter-Familie in diesen Tagen eine Intensität, wie wir sie zuletzt während der großen Flüchtlingswelle 2015 oder beim Elbe- und Oderhochwasser 2002 dankbar erleben durften.

Dem Gründer des Johanniterordens wird das Wort zugeschrieben, 

,,Unsere Bruderschaft wird unvergänglich sein, weil der Boden, auf dem diese Pflanze wurzelt, das Elend der Welt ist und weil, so Gott will, es immer Menschen geben wird, die daran arbeiten wollen, dieses Leid geringer, dieses Elend erträglicher zu machen.“

Nehmen wir diese 900 Jahre alten Zeilen als Trost und Ermutigung zugleich. Wir wissen um Not und Elend in der Welt, aber wir wirken miteinander, um auch diese aktuelle Krise gemeinsam zu bewältigen.
Ihnen allen, die Sie in dieser Zeit der Corona-Krise in erster Reihe stehen und einen weit über das übliche Maß hinausgehenden Dienst am Nächsten unter dem achtspitzigen Kreuz des Johanniterordens leisten, danke ich von ganzem Herzen. Und so wünsche ich Ihnen, mit Ihren Familien Zuversicht und Gottes Segen in dieser Zeit großer Herausforderungen.

Vor allem aber wünsche ich Ihnen: Bleiben Sie gesund!

S.K.H. Dr. Oskar Prinz v. Preußen
Herrenmeister des Johanniterordens

(Quelle: Ordensblatt Ausgabe 2/2020, Juli 2020)