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12.03.2020 | Johanniter-Hilfsgemeinschaft Hamburg

"Junge Meister" auf den Spuren Vasco da Gamas

Am 1. März 2020 machten sich die "Jungen Meister“ wieder auf ins Museum: Dieses Mal ging es um die Seefahrt - im Maritimen Museum Hamburg.

Am 1. März 2020 machten sich die Jungen Meister wieder auf den Weg ins Museum. Dieses Mal ging es um das, was Hamburg gestern und heute mit am meisten ausmacht – die Seefahrt. Der Hafen war immer das wirtschaftliche Herz der Hansestadt und hatte über Jahrhunderte höchste Priorität.

Organisiert von Katharina v. Podewils und Hubertus v.Barby steuerte die Gruppe – Kinder der JHG-Kinderfreizeit, des christlichen Kinder- und Jugendwerks „Die Arche“ sowie eine kleine Gruppe aus Osdorf inklusive ihrer Betreuenden – das Internationale Maritime Museum in der Speicherstadt an. Auf den Spuren Vasco da Gamas und vieler anderer Seefahrer lernte die Gruppe einiges über die Entdeckung der Welt auf dem Seeweg, den „Duft der weiten Welt“ in Form von vielerlei Gewürzen, über alte Navigationswerkzeuge wie Sextanten, aber auch die Bedrohung von Seeräubern und die schwere Arbeit an Bord. Und natürlich gab es auch wieder Gelegenheit, sich selbst handwerklich zu betätigen.

Das Museum: weltweit einmalig

Das Internationale Maritime Museum ist nicht nur für Hamburger etwas Einmaliges – auch weltweit sucht es seinesgleichen. Denn im Inneren des ältesten noch erhaltenen Speichers der Stadt aus dem Jahr 1878 wartet die weltweit größte private Sammlung zur Schifffahrts- und Marinegeschichte: Der Verleger Peter Tamm (1928-2016) begann schon als Sechsjähriger, maritime Utensilien zusammen zu tragen, woraus schließlich über 25.000 Schiffsmodelle wurden, mehr als 5.000 Gemälde, 120.000 Bücher und Atlanten, 50.000 Konstruktionspläne sowie unzählige Dokumente und Fotos, historische Marineuniformen, Waffen, nautische Geräte, ja sogar Möbel und Speisekarten. Diese Sammlung machte er mit dem Museum 2008 öffentlich zugänglich. Unsere fachkundige Begleiterin aus dem Museum traf für uns aus diesem großen Sortiment eine passende Auswahl.

Am Anfang beeindruckten die Büsten einiger Seefahrer die Kinder: Vasco da Gama, Amerigo Vespucci, James Cook und viele mehr mussten sich mit einfachsten Mitteln ihren Weg teils jahrelang über die Ozeane bahnen – heute, wo jedes Fleckchen Erde maximal 2 Tage Flugzeit entfernt ist, kaum vorstellbar!

Auch praktisch gab es einiges im Museum zu erfahren – zum Beispiel die hilfreiche Erfindung eines Flaschenzugs. Wo einst mühsam Kisten an oder von Bord der Schiffe geschleppt werden mussten, brachte der Flaschenzug große Erleichterung bei begrenztem Kraftaufwand. Davon konnten sich die Kinder selbst überzeugen!

Kardamom, Safran, Muskatnuss, Pfeffer: Die Vorzüge der großen weiten Welt wurden in der Ausstellung auch deutlich – etwa in Form von mehr oder weniger bekannten Gewürzdüften. Es fiel nicht immer leicht, auf Anhieb zu „erriechen“, um welches Gewürz es sich bei den Proben wohl handelte, die von einem zum anderen durchgereicht wurden. Eine Sinnesschule der besonderen Art!

Nach dem Ausprobieren einiger alter Navigationswerkzeuge wie eines Sextanten, der Begehung eines Schiffsdecks – inklusive Testen des Gewichts einer Kanonenkugel – und dem Bestaunen eines rund fünf Meter langen Lego-Modells eines Kreuzfahrtschiffs ging es schließlich in die Schatzkammer des Museums: Hier warteten Schiffe aus Gold, Silber und Bernstein sowie die weltweit einzigartige Sammlung seltener Knochenschiffe – das sorgte für großes Staunen nicht nur bei den Kindern!

Nach rund anderthalb Stunden Führung wurde es dann Zeit für Abwechslung und handwerkliche Betätigung. Gestärkt durch kleine Snacks ging es im Workshop-Raum des Museums unter Anleitung von Anne v.Barby „an die Tampen“. Denn nun hieß es, aus vorbereiteten bunten Leinen einen Schlüsselanhänger zu flechten, aus bereit liegenden Buchstaben konnten zudem der eigene Name oder die Initialen am Schlüsselring befestigt werden.

So ging es mit dem selbst gemachten Souvenir und vielen Sinneseindrücken zurück nach Hause. Mit dem inzwischen fünften Museumsbesuch haben die Kinder schon einen kleinen Überblick über die Hamburger Museumslandschaft bekommen und erfahren können, dass man in Museen nicht nur etwas über frühere, sondern auch über heutige Zeiten lernen kann. Und nicht nur das, es gibt auch Raum, selbst etwas zu kreieren und auszuprobieren. Fortsetzung folgt!

Bericht: Hubertus v.Barby, Katharina v.Podewils