07.10.2020 | Johanniter Luftrettung

EKG, Überwachung, Reanimation: Johanniter Luftrettung setzt auf neueste Technologie

Als bundesweit erste Luftrettungsorganisation setzen die Johanniter die neueste Entwicklung im Bereich Patientenmonitoring und Reanimation ein

Jörn Schmidt, Vertriebsleiter Messmer Medizintechnik GmbH, übergibt den neuen Corpuls 3 Touch an Frank Zabell, Mitglied der Geschäftsführung der JLR. Katharina Franz, Notärztin auf dem Christoph Gießen, und Johannes Jabs, Stationsleiter Luftrettungszentrum Gießen, freuen sich über die technische Neuerung.
Jörn Schmidt, Vertriebsleiter Messmer Medizintechnik GmbH, übergibt den neuen Corpuls 3 Touch an Frank Zabell, Mitglied der Geschäftsführung der JLR. Katharina Franz, Notärztin auf dem Christoph Gießen, und Johannes Jabs, Stationsleiter Luftrettungszentrum Gießen, freuen sich ebenfalls über die technische Neuerung.

Die Johanniter Luftrettung setzt auf ihrem Intensivtransporthubschrauber Christoph Gießen künftig das neueste Gerät der Firma Corpuls zur Überwachung und Reanimation/Defibrillation von Patienten ein. Und das bundesweit als erste Organisation in der Luftrettung. Der Corpuls 3 Touch (C3T) ist die nächste Generation des Corpuls 3, dem im präklinischen Bereich weltweit eingesetzten Gerät für EKG und Reanimation. Das System besteht aus den Modulen Monitoreinheit, Patientenbox und Defibrillator und ist auf dem neuesten Stand der Technik, insbesondere hinsichtlich der viel besprochenen Livedatenübertragung (Telemetrie) und Telekonsultation.

„In aller Regel fliegen wir schwer erkankte oder schwer verletzte, intensivpflichtige Patienten zur weiteren Behandlung in Spezialkliniken oder Häuser der Maximalversorgung. Dabei kann sich der Zustand des Patienten während des Transportes jederzeit verschlechtern. Um sofort eingreifen zu können, zum Beispiel mit einer Reanimation, müssen Mensch und Maschinen perfekt zusammenarbeiten. Hierfür setzen wir auf neueste Technik. Das dient dem Wohl des Patienten und unterstützt gleichzeitig unsere Crew bei ihrer Arbeit“, erklärt Frank Zabell, Mitglied der Geschäftsführung der Johanniter Luftrettung.

Um die Patientenversorgung bestmöglich zu gestalten, muss die Technik mithalten können: Neben der Reanimation auf höchstem Niveau müssen Monitoring und Dokumentation der Patientendaten von der Einsatzstelle bis ins Krankenhaus lückenlos gewährleistet sein. „Hervorzuheben ist, dass der C3T ein 22-Kanal-EKG erstellt und als weltweit einziges Gerät präklinisch den CEB-Wert bestimmen kann. Der Cardiac Electrical Biomarker CEB® ist ein Parameter für die Diagnostik einer Myokardischämie, einer Unterversorgung des Herzmuskels (Myokard) mit arteriellem Blut. Der CEB-Wert wird einfach zu interpretieren nach einem Ampelkonzept dargestellt. Es sind keine zusätzlichen Elektroden für die Messung notwendig. Diese Funktion ist für unsere Einsätze mit schwer herzkranken Patienten eine wertvolle Unterstützung“, fügt Mumi Taleb, Notarzt und Ärztlicher Leiter der Johanniter Luftrettung, hinzu. „Darüber hinaus ist der EKG-Monitor kabellos mit unserem standardmäßig mitgeführten Reanimationsgerät Corpuls CPR® koppelbar. So können wir infektiöse Patienten in unserem Transportschutzsystem IsoArk auch weiterhin kontaktlos reanimieren“, fährt der Notarzt fort.

Auch in stressigen Situationen – oder bei Turbulenzen in der Luft – muss die Bedienung einfach und ausfallsicher sein. Das Bedienkonzept des C3T vereint die klassische Variante über Tasten mit der modernen intuitiven Bedienung über Touch: Sollte eine Variante einsatzbedingt weniger gut funktionieren, kann der Notarzt sofort auf das zweite Bedienkonzept wechseln.
„Das neue Modul ist eine Investition in die Patientensicherheit. Für uns ist es wichtig, dass der C3T zukunftssicher ist. Das heißt über Softwareupdates können dank der offenen Schnittstellenprogrammierung neue Funktionen eingespielt werden. Das war bei dem Vorgängermodell noch nicht möglich. Unser Ziel ist es, mit einer Kombination aus hervorragend ausgebildetem Personal und neuester Technik die Qualität der Reanimation, die Patientenversorgung und die Patientensicherheit stets auf dem höchsten Niveau zu halten“, fasst Zabell zusammen.