15.07.2022

Wechsel im Landesvorstand - Feierliche Einführung und Verabschiedung

Der Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar hat am vergangenen Freitag sein bisheriges Landesvorstandsmitglied, Dr. Michael Frase, von seiner Funktion entpflichtet und Wolf-Teja von Rabenau als neues ehrenamtliches Landesvorstandsmitglied eingeführt.

Der Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar hat am vergangenen Freitag sein bisheriges Landesvorstandsmitglied, Dr. Michael Frase, von seiner Funktion entpflichtet und Wolf-Teja von Rabenau als neues ehrenamtliches Landesvorstandsmitglied offiziell ernannt. Der Wechsel fand bereits am 1. Januar dieses Jahres statt, die Feierlichkeiten wurden pandemiebedingt auf den Sommer verschoben.

Landespfarrer Andreas Mann hielt einen stimmungsvollen Gottesdienst, begleitet an der Orgel von Doris Hagel, Kantorin an der Schlosskirche Weilburg an der Lahn und Astrid Brachtendorf an der Trompete. Zu den geladenen Gästen aus Johanniterorden und Johanniter-Unfall-Hilfe zählten der Vizepräsident der JUH, Prof. Dr. Simon Little, das Bundesvorstandsmitglied Thomas Mähnert, Henn-Wolfram Riedesel Freiherr zu Eisenbach, der Johannes Perlitt, den Regierenden Kommendator der Hessischen Genossenschaft des Johanniterordens vertrat, sowie Dr. Wittigo von Rabenau, der Regierende Kommendator der Genossenschaft Rheinland-Pfalz-Saar des Johanniterordens.

Mit Michael Frase haben die Johanniter den dienstältesten ehrenamtlichen Landesvorstand der gesamten Johanniter-Unfall-Hilfe verabschiedet. Sein Ehrenamt übernahm er am 1. April 2003 und hatte es gut 18 Jahre inne. Insgesamt war Frase rund 30 Jahre ehrenamtlich für die Johanniter tätig. Auf seine lange Zeit als Mitglied im Landesvorstand ging auch Simon Little ein, der ein Grußwort stellvertretend für den JUH-Präsidenten Volker Bescht hielt: "Sie haben stets die Brücke zwischen JUH und Orden geschlagen und die Verbindung gehalten. Wie man so schön sagt, in guten wie auch in etwas windigeren Zeiten. Ihnen war immer wichtig, eine gute Basis und ein gutes Zusammenarbeiten zwischen den beiden Organisationen zu haben und beizubehalten."

"Argumentiere, als hättest du recht, und höre zu, als würdest du falschliegen", Karl Weick

Bundesvorstandsmitglied Thomas Mähnert beglückwünschte Wolf-Teja von Rabenau zu seiner Ernennung und dankte ihm dafür, dass er die Aufgabe des Landesvorstands ehrenamtlich übernimmt - dies sei nicht selbstverständlich, daher freue er sich sehr darüber. Michael Frase dankte er für die lange Zeit seines Wirkens und Schaffens im Landesverband sowie für den kollegialen Austausch. Thomas Mähnert lobte in seinem Grußwort die Entwicklung des Landesverbandes Hessen/Rheinlad-Pfalz/Saar "in der Anfangszeit nicht auf Rosen gebettet [...] und nun ein toller, stabiler und sehr verlässlicher Verband". 

Mit dem Zitat der Losung  „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ (Epheser 4,26) Die Losung hieße ja nicht, man solle sich nicht streiten, sondern "kämpft um eine gute Entscheidung; streitet euch aus um eine gute Entscheidung, im Sinne der Menschen, die euch anvertraut sind. Vergesst aber darüber eure Freundschaft nicht, bleibt beieinander.  Behaltet eure Wertschätzung füreinander auch bei unterschiedlichen Positionen und seid ein gutes Team. Auf das Team kommt es an - das Team ist der Star". Dies wolle er den drei Landesvorstandsmitgliedern mitgeben: "Eine gute Streitkultur ist etwas Positives, wenn sie in Wertschätzung und gegenseitiger Achtung passiert. Es ist oft viel mehr Ausdruck großer Wertschätzung und Loyalität, jemandem zu sagen wenn man nicht seiner Meinung ist, als ihm nach dem Mund zu reden." Dies sei wichtig, weil es ermögliche, Positionswechsel zu beziehen, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten und aus verschiedenen Blickwinkeln zu guten Entscheidungen zu gelangen. Die Entwicklung des Verbandes zeige, dass viele gute Entscheidungen getroffen wurden. So solle es weitergehen. Mähnert schloss sein Grußwort mit einem irischen Reisesegen an alle Anwesenden: „Mögen Zeichen an der Straße Deines Lebens sein, die Dir sagen, wohin Du auf dem Wege bist. Mögest Du die Kraft haben, die Richtung zu ändern, wenn Du die alte Straße nicht mehr gehen kannst“. Abschließend verlas er im Namen des Präsidenten Volker Bescht die Ernenungsurkunde und übergab sie an Wolf-Teja von Rabenau.

Tuitio Fidei et Obsequium Pauperum* 

Den Abschluss der Grußworte bildete Henn-Wolfram Riedesel Freiherr zu Eisenbach, der die besten Wünsche der Hessischen Genossenschaft und des Regierenden Kommendators, Johannes Perlitt, ausrichtete; Michael Frase alles Gute für den Ruhestand und Wolf-Teja von Rabenau von Herzen gutes Gelingen in seiner neuen Position wünschte. Im Rückblick auf die lange gemeinsame Zeit betonte Baron Riedesel, Michael Frase hätte sein gesamtes Leben der Diakonie verschrieben, sein gesamter Lebensweg sei geprägt von dem Helfen und Unterstützen seiner Mitmenschen. Und so hätte es sich harmonisch eingefügt, dass Michael Frase als ordinierter Pfarrer auch das für den Johanniterorden so wichtige et obsequium pauperum gepflegt hätte. Der Wahlspruch des Johanniterordens sei ihm wesensimmanent, was sich in den zahlreichen Andachten und Gottesdiensten aber auch in vielen Vorträgen über die JUH und die Krankenpflege gezeigt hätte. Baron Riedesel dankte Michael Frase für den jahrelangen Einsatz und seine Fürsorge auch in kritischen Diskussionszeiten: "Wir denken immer gerne an Dich als einen wahrhaftigen, authentischen Johanniterbruder, den wir in seinem Amt vermissen". An Wolf-Teja von Rabenau gerichtet fuhr Riedesel fort: "Lieber Ritterbruder, bei der Einführung war Ihr Blick frei geradeaus auf das Kreuz gerichtet und ging dann nach oben zum Krankensaal. Dass Ihnen diese beiden Sichtweisen in Ihrer Amtsführung nicht verlorengehen, das wünschen wir Ihnen und erbitten Gottes Segen dafür".

"Das Leben der JUH findet im Regionalverband, nämlich vor Ort, statt"

Im Anschluss an die Grußworte überreichten die hauptamtlichen Landesvorstandsmitglieder Oliver Meermann und Peter Kaimer Michael Frase ein Abschiedsgeschenk: Eine Fotocollage mit Erinnerungen an seine Zeit im Landesvorstand. Abschließend kam Michael Frase selbst nochmal an das Redepult. Sein Erstkontakt mit den Johannitern hatte vor 30 Jahren mit der Fördermitgliederwerbung an der Haustür stattgefunden. Frase wurde Mitglied und ließ dem damals zuständigen Vorstand ausrichten, er wolle mal mit ihm sprechen, da er vor Ort eine Sozialstation gründen wollte und dieses Projekt mit anderen Organisationen nicht so recht klappen wollte. So kam Frase in die JUH, engagierte sich erst regional im Ortsverband Offenbach-Bieber, dann als Landespfarrer und schließlich über 18 Jahre im Landesvorstand. Abschließend mahnte er, die Mitarbeitenden und Helfenden nicht zu überfordern: "Ich war hoch beeindruckt von dem hohen Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen in den letzten Jahren - Pandemie, Hochwasser, Ukraine-Krieg - ich hoffe, dass wir immer die Kraft und Zuversicht behalten, aber auch den Blick auf das Wohl unserer Haupt- und Ehrenamtlichen, denn Überlastung ist ein Thema, da müssen wir aufpassen". Seinem Nachfolger Wolf-Teja von Rabenau wünschte er gutes Gelingen, ein glückliches Händchen und Gottes Segen für seine neue Aufgabe.

 

Der Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar dankt Ihnen, lieber Dr. Frase, von Herzen für Ihr  langes Engagement - alles Gute und Gottes Segen für den Ruhestand! 

Unserem neuen Landesvorstandsmitglied, lieber Herr von Rabenau, Ihnen wünschen wir viel Freude an der neuen Aufgabe. Wir danken Ihnen, dass Sie dieses Ehrenamt übernommen haben und wünschen Ihnen ebenfalls gutes Gelingen und Gottes Segen.

 

*Tuitio Fidei et Obsequium Pauperum (lat.): Ordensauftrag von den Johannitern und Maltesern, zu Deutsch "Verteidigung des Glaubens und Dienst an den Armen" oder "Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“, es gibt unterschiedliche Übersetzungen.